Archive for the ‘Scharfe Tanten’ Category

So ist ein wirklich lesenswerter Artikel von 2012 betitelt. Auch wenn es da um „MERICA!!!“ geht, so kann dies ganz leicht als Analogie fuer die gesehen werden, die nicht wir sind und die immer gegen all das Schøne und Gute sind, dass wir doch nur wollen.

Insbesondere das Ende des Artikels ist herauszuheben.

Und zur Erinnerung an all das Schlechte, fuer das die stehen und was wir weghaben wollen:

Neulich stolperte ich ueber „Religious Minorities and Resistance to Genocide: The Collective Rescue of Jews in the Netherlands during the Holocaust“ von Robert Braun in American Political Science Review, vol. 110, issue 1, 2016, pp. 127–147.

Und eigentlich wollte ich nur was aus der Zusammenfassung zitieren. Aber dann dachte ich mir, dass ich’s mir nicht so einfach machen und meine Quellen lieber checken sollte. Deswegen suchte ich nach dem Volltext dieses Artikels und auch wenn dieser Text hier mglw. nicht identisch ist, so doch sehr aehnlich.

Die im Artikel beschriebene Art und Weise der Datenbeschaffung find ich spannend. Auszerdem ist es ein weiteres Beispiel fuer all die Informationen die in den vielen Daten die „da drauszen“ so existieren noch enthalten sind, wenn man sich das mal mit den richtigen Werkzeugen anschaut.

Wieauchimmer, darum sollte es hier aber eigentlich gar nicht gehen.

Das eigentliche Thema dieses Artikels ist eher kurz und verdeutlicht durch dieses Beispiel:

During the Holocaust Protestants were more likely to rescue Jews in majority-Catholic areas, and Catholics more likely to rescue Jews in majority-Protestant areas. Maybe being a minority makes you more sympathetic to other minorities or less willing to go along with the government in general?

Oder anders: dass ich immer noch auf den Themen „Gleichstellung“ und „systematische Unterdrueckungsmechanismen erkennen“ herum hacke haengt mglw. auch viel damit zusammen, dass ich als „Nerd-und-Mitglied-weiterer-Minderheiten“ mglw. etwas mehr Sympathie habe fuer die Betroffenen  derartiger Ungerechtigkeiten.

Und deswegen auch heute wieder:

Man hørt ja immer wieder so Sachen wie …

ØØØØH! Es gibt ja extra Sommerkurse fuer Maedchen!
Was sind eigentlich die Gruende, dass es die nicht fuer Jungs gibt!

oder

ÅÅÅÅH! Es gibt extra Sportkurse nur fuer Frauen!
Was sind eigentlich die Gruende, dass es das nicht fuer Maenner gibt?

oder

ÆÆÆÆH! Warum gibt es keinen Maennerbeauftragten!
Was sind eigentlilch die Gruende, dass Frauen so bevorzugt werden?

Neulich beim Prokrastinieren stiesz ich auf dieses ganz wunderbare Kommentar dazu:

Eine Quelle; das gibt es aber an vielen Orten im groszen, weiten, von uns so geliebten  Computernetzwerk; nur die von mir angegebene Quelle linkt hierauf und dort ist ein weiterer Link angegeben … der ist aber tot :( … und da gab ich dann auf nach dem Original zu suchen.

Tja … find ich gut!

Beim Suchen nach der Quelle stiesz ich dann aber auch auf ein Argument gegen diese Analogie (runter scrollen):

Tjaaaaaaaaaaaaaa … .oO(Gut argumentiert) war da mein erster Gedanke, denn vom Computerspiel-mechanik/regeln/ausbalancieren/-standpunkt aus gesehen hat er Recht …

Aber dann dachte ich ein bisschen drueber nach und es war nun ueberhaupt nicht schwer zu erkennen, dass man in Computerspielen nur dann gut wird, wenn man sich lange mit denen beschaeftigt. Und lange mit Computerspielen beschaeftigen kann man sich nur, wenn man sich keine all zu groszen Sorgen machen braucht um grundlegendere Dinge im Leben.

Und deswegen natuerlich auch wieder an dieser Stelle:

Auch wenn es sich nun auch in Dtschl. wohl de jure erledigt hat, so gibt’s ja immer noch Menschen die meinen wegen „Tradition“ oder „Historie“ oder „abendlaendischer Kultur“ und all so schøn undefinierten, aber kuschligen Begriffen, dass Homosexuelle nicht heiraten sollten.
„Heiraten“ ist uebrigens auch so ein kuschliges Mem, von dem „das Individuum“ eher eine fusselige Vorstellung hat, selbst wenn es bestimmt eine sehr genaue rechtliche Definition gibt.

Wieauchimmer. Innerhalb des Systems dieser Leute, die gegen die Ehe fuer alle sind, sollte es ok sein, wenn ein Schwuler und eine Lesbe heiraten wuerden. Weil … oehm … das sind ja dann „Mann“ und „Frau“ (ich weisz selber nicht, ob damit das Geschlecht oder das Gender gemeint ist).

Aber die Personen waeren dann ja immer noch homosexuell.

Da wird dann ueblicherweise so in die Richtung „Erhaltung der Art“ argumentiert … aber was, wenn die keine Kinder haben wollen. Oder waere das schlimmer, wenn die Kinder haben wollen?

Ich sag ja, unløsbares Dilemma.

Ueberhaupt kommt mir die ganze Diskussion so vor wie dieses Argument:

Quelle; leider steht da zum Copyright nur „All images copyright their respective owners.“ Der „uploader“ dieses Bildes war Jpegger Supreme. Aber mehr finde ich dazu nicht. .oO(Ob ich auf die Ironie hinweisen sollte? … oops … schon getan :P )

Mit Fantasiekram (*hust* „Gøttin“ *hust*) argumentieren, nur weil einem die richtigen Fakten fehlen.

Oder aber man schiebt’s auf einen der vielen systematischen Unterdrueckungsmechanismen. So wie hier

Eigentlich wollte ich nichts mehr ueber Porn schreiben. Dies, weil ich denke, dass die (nicht ganz so) grobe Richtung deutlich zu erkennen ist, wie bereits hier und hier und hier (mehr oder weniger ausfuehrlich) aufgezeigt.

Aber im bereits neulich nicht empfohlenen Artikel „The Empirics of Free Speech and Realistic Idealism: Part II„wurde ich aufmerksam gemacht auf eine Studie von G.  M.  Hald, N. N. Malamuth und T. Lange im Journal of Communication, vol. 63, issue 4, 2013, pp. 638–660 mit dem Titel „Pornography and Sexist Attitudes Among Heterosexuals„.

Ich habe den nur kurz ueberflogen, weil er mir (natuerlich) sehr so aussah, wie all die anderen Artikel, die ich zu diesem Thema bereits gelesen hab. Mglw. ist deswegen meine Interpretation der folgenden Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Das muesst ihr, meine lieben Leserinnen und Leser dann schon selber pruefen.

Wieauchimmer, Hald et alii (nur Maenner haben den Artikel geschrieben, deswegen ist die rein maennliche Form von „et al.“ angebracht hier :P ) schreiben:

[…] affective activation (herein sexual arousal) may serve as an important mediator of […] sexist attitudes.

Whoa! Das ist ja ertmal das Gegenteil von dem was ich in den vorherigen Weblogbeitraegen schrieb. Das bedeutet naemlich, dass Porn sexisitsche Einstellungen førdert.

Aber wie so oft, muss man genauer lesen. Das Wichtige an dem Zitat ist naemlich „activation“! Aktiviert werden kann nur, was schon vorher da ist. In diesem Falle die besagten  sexistische Einstellungen. Oder ein anderes Beispiel: ich kann keinen Alarm bei meinem Mobiltelefon einstellen, wenn dieses so eine Funktion gar nicht hat. Ich muss dem Mobiltelefon das erst beibringen, indem ich bspw. eine Alarmfunktion programmiere.

Und so schreiben dann auch Hald et al.:

[…] among some individuals, sexist cognitions and attitudes may partly have been learned through specific environments, scenarios, and role models on the basis of reinforcement and vicarious learning.

Es ist also auch hier wieder NICHT Porn bøse oder Schuld an irgendwas. Vielmehr ist es (auch hier wieder) letztlich die Gesellschaft und ihre zugrundeliegenden Einstellungen bzgl. gewisser Gruppen in eben dieser. Und da war es wieder. Das Grundthema dieser Artikelkategorie. Deswegen zur Erinnerung:

Neulich stolperte ich ueber einen Artikel von D. I. Miller und J. Wai mit dem Titel „The bachelor’s to Ph.D. STEM pipeline no longer leaks more women than men: a 30-year analysis“ in Frontiers in Psychology vol. 17.

Dort las ich dann:

[…] women’s representation in STEM fields has dramatically increased. For instance, women earned 19% of the U.S.’s bachelor’s degrees in chemistry in 1966, but earned 48% of them in 2013.

… und freute mich sehr :) .

Das mir bekannte Narrativ auf diesem Gebiet geht dann so weiter, dass zwar mehr Frauen erstmal den ersten berufsqualifizierenden Abschluss (deswegen Bachelor) bekommen, aber dann aufgrund diverser systematischer Benachteiligungen keinen høheren akademischen Grad erwerben.

Das wird dann als „Gendergap“ bezeichnet und ist erstmal nichts Neues.

In dem Artikel wird dann gezeigt, dass diese Luecke (zumindest in den USA) seit einigen Jahren geschlossen ist.
Das fand ich natuerlich auch toll und wollte deren Resultate hier vorstellen.

Leider hab ich nicht so richtig verstanden, wie die zu ihren Resultaten kamen und dann fuehle ich mich nicht wohl das zu zitieren.

Also schaute ich mir einen Teil von den im Artikel untersuchten Daten (dort ist es das „IPEDS Completions Survey“) mal selber an und versuchte die Grafik zu reproduzieren die ich hier zeigen wollte.
Es dauerte ’ne Weile, bis ich aus den vielen Zahlen die relevante Information herausgepopelt hatte.

Aber das mache ich ja gern. Unter anderem, weil ich die Grafiken dann selber erstellen kann und um die ganzen Copyright-Kopfschmerzen herum komme :) . Und auch weil mich so’n Kram beruhigt und mir Freude macht :) .

Also, hier ist die Grafik mit den bereits oben erwaehnten guten Nachrichten:

„Technische Faecher“ sind: Aerospace Engineering, Chemical Engineering, Civil Engineering, Electrical Engineering, Mechanical Engineering, Materials Engineering, Industrial Engineering, Other Engineering, Astronomy, Chemistry, Physics, Other Physical Sciences, Mathematics and Statistics, Computer Science

Cool wa!

Zunaechst sieht man, dass der Frauenanteil unter den Studierenden (mehr oder weniger repraesentiert durch die Anzahl der Bachelorgrade) seit 35 Jahren (mehr oder weniger) stabil bei 25 % liegt (+/- 3 %).
Die Zahlen sind also ueber alle technischen Faecher laengst nicht so toll, wie das obige Zitat vermuten laeszt. Es gibt durchaus noch ein Luecke und es scheint, dass diese sich møglicherweise nicht schlieszen laeszt. Zumindest nicht mit den Mitteln und Methoden, die fuer den bisherigen Erfolg (bezogen auf die zeit von vor 50 Jahren) verantwortlich sind. Das erinnert natuerlich an die Argumentation in dem Dokument, welches bei google neulich zu so viel Aufregung fuehrte.

Aber wenn man sich den Anteil der Frauen an den Doktorgraden anschaut, dann sieht man, dass die obige These durchaus noch lange nach 1982 gueltig war. Denn erst 15 Jahre spater erreichte der Anteil der weiblichen Doktoren diese 25 %. Bei der Interpretation der Kurven ist zu beachten, dass ca. 5 Jahre zwischen Bachelor und Doktor vergehen.

Dennoch ist es natuerlich ein Erfolg, dass diese Ungerechtigkeit seit 15 Jahren ueberwunden ist.

Nun kønnte man noch rummaekeln und durch Verkleinern der erlaubten Abweichung von den 25 % argumentieren, dass man erst seit weniger als 15 Jahren den gleichen Frauenanteil bei den Doktoren hat, aber an den guten Nachrichten aendert das nichts :) .

Toll wa :) . So einfach kann man gute Laune verbreiten :) .

Aber natuerlich gibt es noch jede Menge anderer Baustellen und deswegen soll auch dieses Mal die Erinnerung daran nicht fehlen:

Vor einiger Zeit war da mal was bei Google so wegen Vielfalt und so.

Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, las ich mal das oben verlinkte Dokument in Gaenze und stellte fest, dass’s eigentlich (mir) nix Neues praesentierte. Und obwohl die (ich nehme an) konservative Einstellung des Verfassers durchaus an einigen Stellen zu erkennen ist, so ist es erstaunlich selbstreflektierend geschrieben. Waere schøn, wenn alle Diskussionen auf diesem Niveau waeren. Waere noch schøner, wenn die sich Aufregenden ebenso selbstreflektiert argumentieren wuerden (kønnten?). Aber das Auseinandersetzen mit seinen eigenen Einstellungen ist eher schwer.

Sei’s drum.

Wie geschrieben, lohnt es sich (fuer mich) nicht wirklich im Detail auf den Artikel einzugehen. Aber eine Stelle møchte ich dennoch zitieren:

Feminism has made great progress in freeing women from the female gender role, but men are still very much tied to the male gender role. If we, as a society, allow men to be more “feminine,” then the gender gap will shrink […]

Und genau deswegen schreibe ich hier immer noch darueber. Ich mache das Ganze fuer mich! Damit Maenner die nach Hilfe fragen, nicht mehr komisch angeschaut werden. Im Wesentlichen ist das auch der Grund, warum ich so (relativ) offen mit meiner (damaligen) Depression und meinen (auch noch heutigen) Aengsten umgehe.  … „Feminin“ sein!

Aber ’ne Frau / feminin zu sein ist trotz aller Fortschritte immer noch nicht so einfach, wie zur Gruppe der weiszen, gesunden Maenner mit (technischem) Hochschulabschluss zu gehøren. Unter anderem deswegen:

… dass es endlich die Ehe fuer alle in Dtschl. gibt.

Ich freue mich total, dass Ungleichheiten weniger werden.

Aber dass eine stinkende, himmelsschreiende Scheisze erst im Jahre 2017 beseitigt wird, kann ich nicht gerade als „modern“ betrachten.

Mehr systematische Unterdrueckung:

Wenn ein Mann, auf die Frage, was man denn heute Abend machen will, zu seiner Freundin/Frau sagt „du kønntest mir den ganzen Abend lang einen blasen“, so wird das (hoffe ich) i.A. als „nicht in Ordnung!“ (mit Ausrufezeichen!) betrachtet. Und irgendwie meiner Meinung nach auch durchaus zu Recht.

Aber wenn eine Frau das Gleiche sagt, so wird es pløtzlich irgendwie als „Frauenpower“ angesehen. Aufgrund der (immer noch!) bestehenden systematischen Unterdrueckungsmechanismen mein ich auch hier: durchaus zu Recht.

Andererseits fuehlt sich das auch ein bisschen an, als ob hier mit zweierlei Masz gemessen wird.

Ich møchte nicht, dass das falsch verstanden wird!

Ich denke absolut NICHT, dass Frauen zu viel duerfen und wir, „die armen armen Maenner“, benachteiligt sind.

Aber wie ich bereits hier und hier schrieb, løst die Errichtung eines Matriarchats auch nicht das eigentliche Problem!

Und zum Abschluss wieder eine Erinnerung bzgl. der oben angesprochenen, real existierenden systematischen Unterdrueckungsmechanismen:

 

Hier schrieb ich:

Auf jeden Fall gehen mir die Bilder aus. Beliebte Kategorien kommen bald zu einer Art von Abschluss.

Damit war auch diese beliebte Kategorie gemeint. Aber dann stolperte ich ueber 42 alte Fotos zu diesem Thema, welche hier noch nicht praesentiert worden.

Und weil ich an anderer Stelle bereits sagte:

[i]mmer noch die selben und gleichen Probleme […]

… geht es noch weiter mit den Erinnerungen, warum wir uns nicht einfach so zurueck lehnen duerfen. Und diesmal ist’s einfach: