Archive for Dezember, 2017

ARRRGHH!!! Da hatte ich doch das letzte (bei mir ansaessige) JLA Mitglied vergessen hier vorzustellen. Und der letzte Artikel in dieser Miniserie ist schon so lange her! *oops*

Aber hier ist nun endlich Patrick „Eel“ O’Brian — Plastic Man:

Er ist so eine Art Gummimann, der sich nicht nur langzieht, sondern seinen Kørper in ’ne ganze Menge andere Formen bringen kann. Und das tut er regelmaeszig und auf meist lustige Art und Weise. Deswegen ist er bei dem jungen Mann der bei mir wohnt ziemlich beliebt.

Eels hat einen Hintergrund als Krimineller. Deswegen ist es recht erstaunlich, dass ausgerechnet Batman ihn in der JLA haben wollte und fuer ihn einstand.

Die Minifigur habe ich uebrigens beim kleinen Mann stehen sehen. Als ich die sah war ich hocherfreut, dachte ich doch, dass’s Plastic Man niemals nicht als Lego-Minifigur geben wuerde. Weil der kleine Mann zum Glueck damit nicht so richtig was anfangen konnte, ueberliesz er mir diese zu meiner groszen Freude :) .

Zum Abschluss des Jahres 2017 dann nach sehr langer Pause auch endlich der Abschluss dieser Miniserie.

Ich hoffe ja, dass ich irgendwann noch Connor Hawke bekomme. Aber wenn dann gibt’s Green Arrow bestimmt nur in der Oliver Queen Version. Selbst wenn bei  „meiner“ JLA nur Connor dabei war. Aber das Problem habe ich ja schon mit Green Lantern.

Wohl nicht rechnen kann ich damit, dass sich John Henry Irons meine Tafelrunde anschlieszt :( … das finde ich schade, denn ich mochte Steel immer :) .

Das Auftreten Zauriels ist vermutlich sogar noch unwahrscheinlicher :( … dabei ist er sooooooooo cool!

Aber wenigstens einen anderen meiner Lieblingscharaktere habe schon: Ray Palmer a.k.a. Atom. Den kann ich hier aber nicht zeigen. Der ist so klein, den kann man auf keinem Foto erkennen :P .

Eigentlich wollte ich nichts mehr ueber Porn schreiben. Dies, weil ich denke, dass die (nicht ganz so) grobe Richtung deutlich zu erkennen ist, wie bereits hier und hier und hier (mehr oder weniger ausfuehrlich) aufgezeigt.

Aber im bereits neulich nicht empfohlenen Artikel „The Empirics of Free Speech and Realistic Idealism: Part II„wurde ich aufmerksam gemacht auf eine Studie von G.  M.  Hald, N. N. Malamuth und T. Lange im Journal of Communication, vol. 63, issue 4, 2013, pp. 638–660 mit dem Titel „Pornography and Sexist Attitudes Among Heterosexuals„.

Ich habe den nur kurz ueberflogen, weil er mir (natuerlich) sehr so aussah, wie all die anderen Artikel, die ich zu diesem Thema bereits gelesen hab. Mglw. ist deswegen meine Interpretation der folgenden Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Das muesst ihr, meine lieben Leserinnen und Leser dann schon selber pruefen.

Wieauchimmer, Hald et alii (nur Maenner haben den Artikel geschrieben, deswegen ist die rein maennliche Form von „et al.“ angebracht hier :P ) schreiben:

[…] affective activation (herein sexual arousal) may serve as an important mediator of […] sexist attitudes.

Whoa! Das ist ja ertmal das Gegenteil von dem was ich in den vorherigen Weblogbeitraegen schrieb. Das bedeutet naemlich, dass Porn sexisitsche Einstellungen førdert.

Aber wie so oft, muss man genauer lesen. Das Wichtige an dem Zitat ist naemlich „activation“! Aktiviert werden kann nur, was schon vorher da ist. In diesem Falle die besagten  sexistische Einstellungen. Oder ein anderes Beispiel: ich kann keinen Alarm bei meinem Mobiltelefon einstellen, wenn dieses so eine Funktion gar nicht hat. Ich muss dem Mobiltelefon das erst beibringen, indem ich bspw. eine Alarmfunktion programmiere.

Und so schreiben dann auch Hald et al.:

[…] among some individuals, sexist cognitions and attitudes may partly have been learned through specific environments, scenarios, and role models on the basis of reinforcement and vicarious learning.

Es ist also auch hier wieder NICHT Porn bøse oder Schuld an irgendwas. Vielmehr ist es (auch hier wieder) letztlich die Gesellschaft und ihre zugrundeliegenden Einstellungen bzgl. gewisser Gruppen in eben dieser. Und da war es wieder. Das Grundthema dieser Artikelkategorie. Deswegen zur Erinnerung:

Die Milgram Experimente sind wohl hinreichend bekannt, sodass ich die hier nicht weiter vorstellen werde.

Diese werden ja gerne als Beweis fuer „das inherent Bøse“ im Menschen hingestellt. Insb. so kurz nach dem 2. Weltkrieg war dieser Aspekt natuerlich eine brennende Frage. Als die Menschheit nicht so recht verstand, wie die Menschen in einer der reichsten und fortgeschrittensten Nation, mit im Durchschnitt relativ hohem Bildungsniveau, innerhalb so kurzer zeit derart kollektiv irre werden konnten.
Hinzu kommt bis heute die Furcht, ob einem Selbst das auch passieren kønnte. Im Uebrigen eine Frage, die mich relativ viel beschaeftigt.

Recht fatalistisch werden diese Experimente dann herangezogen um diese Furcht zu bestaetigen.

Nun stolperte ich vor Kurzem aber ueber einen Artikel mit dem Titel „The Empirics of Free Speech and Realistic Idealism: Part II„. Ich empfehle NICHT diesen Artikel zu lesen. Der ist sehr lang und all zu trocken geschrieben.

Aber dort wird wiederum auf „Contesting the ‘‘Nature’’ Of Conformity: What Milgram and Zimbardo’s Studies Really Show“ von S. Alexander Haslam und Stephen D. Reicher im PLoS Biology, November 2012 Nov, vol. 10, No. 11, p. e1001426–e1001426 verwiesen.

Haslam und Reicher schreiben, dass …

[…] close analysis of the experimental sessions shows that participants […] tend to go along with the Experimenter if he justifies their actions […].

Beziehungsweise:

[i]t was only when they had internalized roles and rules as aspects of a system with which they identified that participants used them as a guide to action.

In „The Empirics of Free Speech and Realistic Idealism: Part II“ steht dann passend dazu:

This [is] not simply a blind acceptance, brainwashing, one-way control that authority has. It requires you to accept authority in the first place.

Und (unter anderem) DESWEGEN bin ich Anarchist! Ich versuche ganz fundamental „Authoritaet(en)“ eben gerade NICHT intrinsisch anzuerkennen, sondern erst, wenn ich weisz, dass diese Authoritaet durch vergangene (und zu erwartende zukuenftige) Handlungen berechtigt ist. Ein Prozess, der mir bis heute leider oft genug noch schwer faellt und staendige Wachsamkeit erfordert. Insb. was meine eigene „Authoritaet“ anbelangt.

Aber genau deswegen ist das meiner Meinung nach ein eigentlich gutes Ergebnis. Denn ich stimme den Schlussfolgerungen Haslam’s und Reicher’s zu:

At root, the fundamental point is that tyranny does not flourish because perpetrators are helpless and ignorant of their actions. It flourishes because they actively identify with those who promote vicious acts as virtuous […].

Denn waehrend wir gegen das „angeborene Bøse“ am Ende nichts ausrichten kønnten, ist DIES hingegen etwas, dem wir aktiv entgegenwirken kønnen!

Und irgendwie passt so etwas Aufmunterndes (wenn auch in einem sehr ernsten Zusammenhang) doch zu dieser Zeit des Jahres :) .

Das heiszt aber nicht, dass’s einfach ist.

Es ist natuerlich was zum Lesen und irgendwie unter dem Thema „Wissenschaft“ einzuordnen.

Mein Geschenk an euch ist ein kurzer Artikel der im November 2005 von Laurence Klotz im British Journal of Urology, vol. 96, Issue 7, p. 956-957 verøffentlicht wurde. Der Titel hat den bereits interessanten Titel „How (not) to Communicate New Scientific Information: A Memoir of the Famous Brindley Lecture“ (ganz am Ende des verlinkten Dokuments, oder hier nochmal einzeln).

Ich habe mich weggeschmissen vor Lachen beim Lesen dieses Ich-war-dabei-und-die-Mythen-sind-alle-echt-Berichts. Auf kleinem Raum hat die Geschichte alles: einen von der Richtig- und Wichtigkeit der Sache ueberzeugten Wissenschaftler, Damen der gehobenen Gesellschaft, eine typische „er-wird-doch-nicht“-Situation und sogar Sex … irgendwie jedenfalls.

Ich empfehle es absolut sich die 5 Minuten dafuer zu nehmen. Es lohnt sich :).

Ansonsten wuensche ich euch, meinen lieben Leserinnen und Lesern, eine ruhige Weihnachtszeit.

Die im ersten Teil in ihrer Gaenze praesentierten Daten zeigen im Wesentlichen das Erfolgsmodell aller guten Ablenkungen. Und mit “gut” ist gemeint, dass diese im sogenannten “freien Markt” bestehen.

Darauf versuche ich heute detaillierter einzugehen.
Und ja, dabei an das “Erfolgsmodell” von Zigaretten zu denken liegt durchaus nahe und ich kann die These der Aehnlichkeit des Zockens und von Zigaretten im Wesentlichen auch nicht entkraeften.

Zunaechst werfen wir einen Blick darauf, wie haeufig ich eine, zwei, drei, … Trophies an einem Tag erhalten habe:

Man beachte, dass das linke Bild eine lineare und das rechte Bild eine logarithmische Abzisse hat.

Ich finde es interessant, dass es exponentiell “unwahrscheinlich” ist, mehr als eine Trophy pro Tag zu bekommen. Natuerlich handelt es sich hierbei nicht um Wahrscheinlichkeiten … .oO(oder vielleicht doch???). Aber es soll bedeuten, dass ich zehn mal weniger haeufig acht Trophies an einem Tag bekomme als nur eine Trophy. Und ca. einhundert mal weniger haeufig bekomme ich 16 Trophies pro Tag. Andererseits werden in diesem Bereich die Haeufigkeiten so klein, dass ich solche Aussagen nicht mehr mit gutem Gewissen treffen mag. Aber der Trend ist zu erkennen.

Im “Belohnungsmodell” bleibend bedeutet dies, dass taegliche eine Dosis vom “Du hast was geschafft”-Hormon ausgeschuettet wird, wenn man zockt.

Damit man eine (positive) Bindung zu einem Spiel (und somit mglw. zum Vertreiber oder Entwicklerstudio) entwickelt, muss man das erstmal eine Weile spielen. Dass die “Bindungsmechanismen” bei Spielen anders funktionieren, vor allem mehr Zeit brauchen, ist in dieser Reihe ein bisschen das Thema (wenn auch eher indirekt).
Deswegen erhaelt man am Anfang eines Spiels mehr Trophies als zu spaeteren Zeitpunkten. Dies kønnte man “Anfixen” nennen und wird sichtbar, wenn man den Zeitraum zwischen der ersten Trophy eines Spiels, und den nachfolgenden Trophies auftraegt:

Man erhaelt viele “Belohnungen” zu Beginn eines Spiels und (deutlich) weniger zum Ende hin.
Das kønnte man natuerlich auch anders erklaeren. Prinzipiell aber lieszen sich Bedingungen fuer Trophies derart einrichten, dass die mehr oder weniger gleichverteilt ueber die Spieldauer eines Spiels erfuellt werden.

Dazu kommt natuerlich, dass es im Kapitalismus nicht gewuenscht ist, dass der Spieler sich zu lange mit einem Produkt beschaeftigt.
Damit ist der gesamte Spielemarkt gemeint. Fuer das einzelne Entwicklerstudio gilt das natuerlich nicht. Die wollen lieber, dass die Spieler sich lange mit nur einem Spiel beschaeftigen und immer mehr und mehr (virtuelle) Ausruestung fuer die Avatare nachkauft. Denn dieses Modell verspricht potentiell einen staendigen Geldfluss.

Aber zurueck zum “blosz-nicht-zu-lange-mit-nur-einem-Produkt-beschaeftigen”.
Dies zeigt sich im Abstand zwischen der ersten und letzten Trophy in einem Spiel:

Und tatsaechlich, wie bereits im zweiten Teil angesprochen, ist es typisch, dass ein Spiel nach ca. einer bis vier Wochen fertig gespielt ist.
Der “Schwanz” zu den langen Zeiten kommt bei mir durch die im zweiten Teil erwaehnten untypischen Trophyverteilungen zustande.

All dies drueckt sammelt sich darin, wenn man sich anschaut, wie viele Tage zwischen zwei aufeinanderfolgenden Trophies vergehen:

Dieses Bild sagt das Folgende aus: wenn ich eine Trophy bekomme, dann erhalte ich meistens am selben Tag gleich die naechste Trophy. Oder anders: immer schøn das Niveau des “Du hast was geschafft”-Hormons aufrecht erhalten.

Irgendwann muss man aber schlafen (oder der naechste Tag bricht an).
Und manchmal muss man laenger warten bevor man die naechste Trophy bekommt.
Zu den oben erwaenten Gruenden fuer den “Langzeitschwanz” kommen in diesem Fall noch Spielpausen hinzu.

Fuer heute soll dies genug sein.

Vor einer Weile spazierte ich so durch Trondheim und entdeckte dies auf einem Laternanpfahl klebend:

Dem kann ich nur zustimmen.
Insbesondere, weil es ueber ausgeblichene Propaganda der bereits an anderer Stelle erwaehnten Idioten geschrieben wurde.

Ich denke auch, dass man das machen sollte, bevor man hiermit anfaengt. Ist ’ne gute Vorbereitung. Sowohl intellektuell (wenn auch Marx ueber etwas deutlich Komplizierteres schreibt), als auch weil es einen Teil der nøtige Information zur kritischen Herangehensweise an „Das Kapital“ liefert.

Im ersten Teil zeigte ich euch, meinen lieben Leserinnen und Lesern, wie viele Trophies ich pro Tag erhielt, ueber alle Jahre die ich meine Playstation 3 bereits habe.

SO …

… sieht mein typisches Spielverhalten in einem Jahr aus.

Um Weihnachten/Neujahr rum werden “kinderfreundliche” *hust* Spiele gespielt (2016 waren das Skylanders SuperChargers und LEGO Marvel Avengers), waehrend ich nur fuer mich natuerlich auch was zocke (Uncharted: Drakes Fortune in diesem Fall).
Ueber das Jahr verteilen sich dann so einige weitere Stunden des Zockens mit dem jungen Mann der bei mir wohnt und ich zocke auch mehr fuer mich selber.

Ab und zu habe ich mal keine Lust zu zocken oder bin durch Urlaub daran gehindert. Dies aeuszert sich durch kuerzere oder laengere Pausen, in denen ich dann auch keine Trophies bekomme. 2016 war eine solche Pause ungewøhnlich lang, von Anfang Juli bis Ende November.

Im Allgemeinen beende ich ein Spiel, bevor ich ein Neues anfange.

Aber manche Trophies dauern laenger, bis ich die habe. Meist im Zusammenhang mit online-Spielen, denn mir fehlen da einfach die “Skills” sodass es etwas laenger dauert. Oder aber, weil die Bedingungen fuer gewisse Trophies derart sind, dass ich echt ewig brauche, bis diese erfuellt sind. Oder weil ein Add-On (oder DLC wie das heutzutage heiszt), eine Weile braucht bevor es erscheint.
In diesen Faellen habe ich dann das Hauptspiel (lange) vorher beendet, aber ueber die Jahre poppen dann noch hier und da ein paar Trophies auf. Diese Faelle sind durch die dicken Diamanten in der obigen Abbildung gekennzeichnet.

Dieses “typische” und “un-typische” Erhalten von Trophies kann ich dadurch visualisieren, indem ich fuer ein Spiel darstelle, wie viele Tage vergangen sind, zwischen der ersten Trophy in einem Spiel und den jeweils Nachkommenden.

Manche Spiele zocke ich an wenigen Tagen durch (bspw. Singularity, ein Spiel, welches ich im Uebrigen absolut empfehle).
Fuer komplexere Spiele (wie zum Beispiel Fallout: New Vegas) brauche ich ueblicherweise so ca. zwei bis drei Wochen.
Wenn ich ein Spiel mit dem jungen Mann der bei mir wohnt zusammen zocke (in diesem Fall Borderlands 2 … bei Interesse erklaere ich in persønlichen Gespraechen, warum ich dieses spezifische Spiel mit dem jungen Mann, der bei mir wohnt, gezockt habe), dann wird das natuerlich unterbrochen durch die Zeit, die er leider nicht bei mir wohnt und der ganze Trophy-Fortschritt zieht sich etwas in die Laenge.

Im rechten Bild sieht man dann die oben erwaehnten untypischen Faelle.

Portal 2 (ZOCKEN!!!) zockte ich zunaechst allein. Es dauerte ca. 2 Jahre, bevor der kleine Mann mich besuchte und ich endlich die Co-Op Kurse spielen konnte und somit noch mehr Trophies erhielt.
Warhammer 40k: Space Marine spielte ich, bevor ich online-Aktivitaeten weniger dogmatisch gegenueber stand.
Als ich es dann aber endlich ueber mich brachte mein Spielverhalten direkter zu offenbaren, machte ich mich, 719 Tage nachdem ich die erste Trophy in diesem Spiel erhielt, auf die Jagd, nach noch mehr Trophies. Fuer die allerletzte Trophy musst ich dann noch ziemlich genau ein weiteres Jahr mit jemanden aus Nordirland grinden bevor ich die erhielt. Dabei handelt es sich aber auch um eine Trophy die nur 1,73 % aller Spieler welche dieses Spiel besitzen, erhalten haben. Auf dieses Durchhaltevermøgen bin ich ein klein wenig stolz :) .

Ein letzter untypischer Fall sind Spiele, wo zwischen der ersten und der letzten Trophy null oder nur ein Tag(e) liegen. Rocksmith ist so ein Spiel. Das zaehlt aber nicht, denn das spielte ich mal eine kurze Weile und merkte dann, dass eine echte Gitarre ein Instrument ist, welches mir einfach nicht liegt.
Ein besseres Beispiel ist Terminator: Salvation.
Das war so kurz und einfach, dass da mal ein Power-Gaming-Nachmittag fuer ausreichte, um eine der (fuer Nerds) schønsten Platintrophies zu bekommen.

Genug fuer heute.

Vor einer Weile spazierte ich so durch eine Stadt nicht in Daenemark, aber nicht weit weg von Kopenhagen auf der skandinavischen Halbinsel liegend, und entdeckte dies auf einem Laternanpfahl klebend:

Dem kann ich nur zustimmen.

Andererseits ist es mit dem ruhig bleiben so eine Sache, wenn man Marx liest und merkt, dass die Scheisze von vor 150 Jahren im Grunde genommen immer noch nicht behoben wurde.

Neulich stolperte ich ueber einen Artikel von D. I. Miller und J. Wai mit dem Titel „The bachelor’s to Ph.D. STEM pipeline no longer leaks more women than men: a 30-year analysis“ in Frontiers in Psychology vol. 17.

Dort las ich dann:

[…] women’s representation in STEM fields has dramatically increased. For instance, women earned 19% of the U.S.’s bachelor’s degrees in chemistry in 1966, but earned 48% of them in 2013.

… und freute mich sehr :) .

Das mir bekannte Narrativ auf diesem Gebiet geht dann so weiter, dass zwar mehr Frauen erstmal den ersten berufsqualifizierenden Abschluss (deswegen Bachelor) bekommen, aber dann aufgrund diverser systematischer Benachteiligungen keinen høheren akademischen Grad erwerben.

Das wird dann als „Gendergap“ bezeichnet und ist erstmal nichts Neues.

In dem Artikel wird dann gezeigt, dass diese Luecke (zumindest in den USA) seit einigen Jahren geschlossen ist.
Das fand ich natuerlich auch toll und wollte deren Resultate hier vorstellen.

Leider hab ich nicht so richtig verstanden, wie die zu ihren Resultaten kamen und dann fuehle ich mich nicht wohl das zu zitieren.

Also schaute ich mir einen Teil von den im Artikel untersuchten Daten (dort ist es das „IPEDS Completions Survey“) mal selber an und versuchte die Grafik zu reproduzieren die ich hier zeigen wollte.
Es dauerte ’ne Weile, bis ich aus den vielen Zahlen die relevante Information herausgepopelt hatte.

Aber das mache ich ja gern. Unter anderem, weil ich die Grafiken dann selber erstellen kann und um die ganzen Copyright-Kopfschmerzen herum komme :) . Und auch weil mich so’n Kram beruhigt und mir Freude macht :) .

Also, hier ist die Grafik mit den bereits oben erwaehnten guten Nachrichten:

„Technische Faecher“ sind: Aerospace Engineering, Chemical Engineering, Civil Engineering, Electrical Engineering, Mechanical Engineering, Materials Engineering, Industrial Engineering, Other Engineering, Astronomy, Chemistry, Physics, Other Physical Sciences, Mathematics and Statistics, Computer Science

Cool wa!

Zunaechst sieht man, dass der Frauenanteil unter den Studierenden (mehr oder weniger repraesentiert durch die Anzahl der Bachelorgrade) seit 35 Jahren (mehr oder weniger) stabil bei 25 % liegt (+/- 3 %).
Die Zahlen sind also ueber alle technischen Faecher laengst nicht so toll, wie das obige Zitat vermuten laeszt. Es gibt durchaus noch ein Luecke und es scheint, dass diese sich møglicherweise nicht schlieszen laeszt. Zumindest nicht mit den Mitteln und Methoden, die fuer den bisherigen Erfolg (bezogen auf die zeit von vor 50 Jahren) verantwortlich sind. Das erinnert natuerlich an die Argumentation in dem Dokument, welches bei google neulich zu so viel Aufregung fuehrte.

Aber wenn man sich den Anteil der Frauen an den Doktorgraden anschaut, dann sieht man, dass die obige These durchaus noch lange nach 1982 gueltig war. Denn erst 15 Jahre spater erreichte der Anteil der weiblichen Doktoren diese 25 %. Bei der Interpretation der Kurven ist zu beachten, dass ca. 5 Jahre zwischen Bachelor und Doktor vergehen.

Dennoch ist es natuerlich ein Erfolg, dass diese Ungerechtigkeit seit 15 Jahren ueberwunden ist.

Nun kønnte man noch rummaekeln und durch Verkleinern der erlaubten Abweichung von den 25 % argumentieren, dass man erst seit weniger als 15 Jahren den gleichen Frauenanteil bei den Doktoren hat, aber an den guten Nachrichten aendert das nichts :) .

Toll wa :) . So einfach kann man gute Laune verbreiten :) .

Aber natuerlich gibt es noch jede Menge anderer Baustellen und deswegen soll auch dieses Mal die Erinnerung daran nicht fehlen:

Der Artikel „Does Political Correctness Work?“ ist durchaus interessant, aber ich persønlich habe nicht so richtig viel aus dem „rausgezogen“, weil ich die Argumente im Allgemeinen (wenn auch nicht unbedingt im Speziellen) alle schon kenne. Aber ich møchte hier daraus etwas zitieren, was ziemlich bestimmend fuer … mhm … nun ja, mein Leben ist. Sei es in der Erziehung des jungen Mannes der bei mir wohnt, bei sozialer Interaktion, auf der Arbeit usw. usf.

I believe in free debate because I know that my ideas about the good and right and true might actually be wrong (or at least be only partial truths that miss some bigger picture), […] and we have to leave the door open to that possibility.

Und das ist irgendwie auch immer noch ein Grund, warum ich hier immer noch ab und zu was schreibe.

Dummerweise braucht es fuer eine freie Debatte mindestens zwei Menschen denen daran liegt. Dummerweise sollten die an der Debatte Teilhabenden am Besten auch unterschiedlicher Meinung sein, denn ansonsten wird es nur ein „freies Zustimmen“ und das Gespraech ist schnell vorbei (und meist langweilig). Dummerweise sollten diese zwei Menschen ungefaehr auf dem gleichen Level des angelesenen erworbenen Wissens sein. Damit ist nicht gemeint, dass die das Gleiche gelesen haben wissen muessen, aber die wirklich interessanten Themen sind meist relativ komplex und verflochten mit anderen komplizierten verwickelten Themen, sodass es oft einen „starken theoretischen Hintergrund“ benøtigt.

Die zweite Bedingung kann eingeschraenkt werden, wenn einer (vorzugsweise beide) der Gespraechspartner Freude und Interesse daran hat der Advocatus Diaboli zu sein.

Leider treten diese drei Bedingungen sehr selten zur gleichen Zeit  auf :( . Und das macht mir ein bisschen zu schaffen, denn geben mir doch solchen Debatten viel Energie und sind so feine intellektuelle Uebungen und sowieso die reine Freude :) .