Archive for März, 2013

H&M’s Werbekampagnen sind ja fuer uns heterosexuelle Maenner irgendwie immer ein Hingucker. Dabei sind wir doch eigentlich gar nicht die Zielgruppe (denke ich).

Wieauchimmer, zwei oder drei Jahre habe ich deren Werbung mal dokumentiert. Hier ist das erste Bild.

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Ich hoffe, dass es meinen werten Lesern auffaellt, dass ich laengere Zeit trotz Gelegenheit keine Schwedenwitze mehr schrieb. Der Grund ist nicht die Erkenntnis, dass Schweden ja mglw. auch ganz nette Menschen sind (was sie auf jeden Fall sind), sondern pure Faulheit, Witze zu suchen. An meiner Meinung bzgl. den (meist dtsch.) ignoranten „Schwedenfans“ hat sich nichts geaendert.

Falls meine werte Leserschaft dies aber wuenscht, so wuerde ich diese etwas in Vergessenheit geratene Tradition dieses Weblogs wieder aufnehmen.

Was fuer aberglaeubische Leute diese Christen doch sind.

Wenn ich das so schreibe (ist ja nicht das erste Mal), dann glaube ich immer, dass møgliche christliche Leser meines Blogs in einen ziemlichen Konflikt mit der Meinungs- und Religionsfreiheit geraten. Warum zum Teufel gilt die denn eigentlich auch fuer Meinungen, die uns nicht in den Kram passen? Was fuer ein mistiges System das doch ist, nicht wahr.
Auch wenn ich mir da einen heimliche Spasz draus mache, mag ich schreiben, dass es auch mir schwer faellt, aufgrund anerzogener (nicht unbedingt falscher!) Denkreflexe, es derart auszudruecken.

Aber zurueck zum Ausgangspunkt.

Dass viele sog. „christliche Braeuche“ (auch, aber nichr nur) rund um Ostern „heidnischen“ Ursprung haben ist ja bekannt. Damit faellt dieser wichtige Bestandteil des Festes bereits unter den Begriff „Aberglaube“, denn nach eigener christlicher Definition, gilt dies ja fuer jedweden nichtchristlichen Glauben. Somit sollte es den Gesetzen der Logik auch fuer alles gelten, was von eben diesen uebernommen wurde. Aber das ist ja bekannt, dass alle Religionen dieser Welt ziemlich flexibel sind, was die Dogmen anbelangt, welche der Machterlangung und -erhaltung dienen.

Ich møchte eigentlich auf einen ganz spezielles Detail hinaus.

Wie wir alle wissen, ist Ostern jedes Jahr an einem anderen Tag. Dies deswegen, weil der Ostersonntag der ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Fruehling ist.

Nichts Neues soweit.

Aber warum ist dem eigentlich so?

Der Grund ist ganz einfach: damit garantiert ist, dass Ostern niemals wieder eine Sonnenfinsternis stattfinden kann!

Und damit bin ich eigentlich auch schon fertig. Den Zusammenhang zwischen dem wichtigsten christlichen Fest und warum gewuenscht ist, dass dort niemals wieder eine Sonnenfinsternis stattfinden kann, den kønnen sich meine lieben Leser sicher selbst denken.

Quod erat demonstrandum, denn wie wir alle wissen, glauben nur aberglaeubische Wilde, dass eine Sonnenfinsternis die Strafe eines anthropomorphen, „allmaechtigen“ Wesens ist.

Dies schrieb ich neulich. Oder vielmehr drueckte ich es dort, via einer Durchstreichung, mit einem kleinen Funken Hoffnung aus.

Nun habe ich aber gerade eben diesen Artikel gelesen. Der Artikel handelt darueber, wie bestimmte Gruppierungen auf der Klaviatur der Vorurteile spielen und damit erfolgreich sind. Erfolgreich deswegen, weil KEIN Sturm der Entruestung durch das dtsch. Volk geht. Weil die Leute immer noch zu diesen Aerzten gehen. Und irgendwie ist dieses zum Himmel schreiende Phaenomen der Totenstarre nicht mit meiner Vorstellung von modernen (und freien) Zeiten in Einklang zu bringen.

Aber ich will das nicht nur als Fingerzeig auf die Kirche verstanden haben. Denn wie schreibt Uena es in einem Kommentar:

[…] wie selbstverständlich [ist] Homosexualität in unserer Gesellschaft tatsächlich verankert und akzeptiert [?] Für den fortschrittlichen Geist angeblich kein Thema mehr […]. Diese Akzeptanz ist aber nur oberflächlich und äußert sich in vielen kleinen Details, die eine homosexuelle Lebensweise eben nicht als normal interpretieren. Beispielhaft sei hier genannt, dass bei Homosexuellen dieses Attribut in Medien sehr häufig als Adjektiv mit erwähnt wird, obwohl es mit dem eigentlichen Kontext nichts zu tun hat. Das gibt es bei Heterosexuellen nicht. Oder wie schnell das Schimpfwort “Schwuchtel” ausgesprochen wird. Normalität wird nicht als Beleidigung herangezogen, weil sie nicht greift. Die ganze Debatte über rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare zu heterosexuellen zeigt ebenso, wie unglaublich verquer die ganze Einstellung noch ist.

Ich selber brauchte ueber eine Dekade um genau dieses beschriebene Denken zu wandeln. Und das schaffte ich nur dank tatkraeftiger Unterstuetzung einer mir sehr wichtigen Person. Und selbst heute ertappe ich mich noch immer dabei, wie sich solche Vorurteilen in meinen Gedanken bilden. Wenn es mir denn dann aufaellt, versuche ich das natuerlich aktiv zu reflektieren. Ein zeitaufwendiger Prozess, da es auch so viele andere Bereiche gibt, wo das passiert (bspw. Frauen, Auslaender etc.)

Das Zitat spricht also den eigentliche Knackpunkt an. Denn wer kennt es nicht, wenn das Thema auf gleichgeschlechtliche Liebe (!!!!) kommt, sind wir zwar alle fuerchterlich aufgeklaert, aber mehr so in der Art und Weise „Na heutzutage sind wir ja so modern, da soll doch jeder machen was sie (oder er) will; solange die (!) mich damit in Ruhe lassen“.

Dies ist tatsaechlich (!) eine moderne und aufgeklaerte Haltung. Bewusst gegen die eigenen anerzogenen Reflexe und Instinkte anzutreten kann nicht anders als modern bezeichnet werden. Aber die Art und Weise wie wir das denken, ist doch arg bemueht. Eben durch aeuszere Umstaende auferzwungen. Auch daran ist nichts Schlimmes, denn so beginnen moderne Zeiten immer. Verantwortungsbewusste Fuehrungspersønlichkeiten sorgen dafuer, dass wir das Unnøtige, aber tief in der Gesellschaft verwurzelte, unserer Vergangenheit ablegen. Dies bspw. durch Gesetze oder durch deutliches Sichtbarmachen bestimmter Probleme. Deswegen schaffen wir, die Leser dieses weblogs, es eben auch sich tatsaechlich modern zu verhalten.

Dummerweise haben wir (diesmal ist damit ein etwas grøszerer Kreis moderner Menschen gemeint) es nicht geschafft, dass diese, dem 21.sten Jahrhundert wuerdigen, notwendigen Verhaltensaenderungen auch im Rest der Gesellschaft tatsaechlich ankommt. Und deswegen sind bspw. die oben erwaehnten Gruppierungen (aber nicht nur die) eben kraeftig dabei, all das Erreichte wieder zu annullieren. Weil sie wissen, dass sie damit auf laengere Sicht Erfolg haben werden. Und deswegen bin ich der Meinung, dass die dunklen Zeiten bereits begonnen haben. Denn in wahrhaft modernen Zeiten waere dies nicht møglich.

Und wie so oft ist der konkrete Aufhaenger dieses Artikels nur als Beispiel zu sehen. Neben der nicht-heterosexuellen Liebe gibt es viele andere Beispiele in diesem Themengebiet.
– Die bereits mehrfach erwaehnte Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau; warum werd ich komisch angeschaut, wenn ich sage, dass ich gern zu Hause bleiben und mich um’s Kind kuemmern will?
– Die ebenso bereits mehrfach in diesem weblog erwaehnte Einstellung zur Sexualitaet und zum ficken.
– Die Einstellung der Bevølkerung zu fundamentalen Buergerrechten, die nunmal auch fuer Nazis und schlimmere Verbrecher zu gelten haben (auch dies war bereits mehrfach ein Thema in diesem weblog).
– Die fundamentale Angst vor dem Fremden (die leider auch all zu oft das zugrundeliegende meiner eigenen Gedanken ist).
– Und nicht vergessen werden duerfen die Einstellungen gegenueber armen (oder ungebildeten) Menschen.
Dies sind natuerlich nur die wenigen Themen, die mir am Herzen liegen und mit denen ich mich ein wenig beschaeftigt habe.

Es ist natuerlich nicht zu vergessen, dass nach den Schwulen und Auslaendern immer straks die Intellektuellen (und deren Kinder) auf dem Scheiterhaufen (oder in neuerer Zeit im KZ) landeten. Dies ist natuerlich der aeuszerst egoistische Grund, warum ich immer und immer und immer wieder darueber schreibe (und spreche).

Auf lange Sicht, gibt es gluecklicherweise Hoffnung. Die Geschichte hat es naemlich immer wieder gezeigt, dass ueber kurz oder lang, die Menschen wirklich unmenschliche Systeme zu Fall bringen und fuer einen gewissen Zeitraum durch etwas Besseres ersetzen. Nur dummerweise leiden und sterben bis dahin und in diesem Prozess so viele Menschen. Und die dunklen Zeiten muessen ja auch erstmal durschritten werden.
Nur dummerweise hilft dies nicht uns (oder unseren Kindern), denn wir kommen ja gerade aus einem goldenen Zeitalter.

Und deswegen møchte ich mich an dieser Stelle nochmals wiederholen:

Lasst uns unsere Kinder so erziehen, dass sie in der Lage sind, die Fackel der Freiheit, die wir (kurzzeitig) erleben durften, weiter zu tragen, durch die Nacht.

Freiheit! Liebe Leute, sprecht darueber. Und in dunkler Vorahnung, darob der Zustaende in einigen Jahrzehnten (Jahren?) møchte ich dazu schreiben: solange ihr euch damit nicht in unnøtige Gefahr bringt.
Fuer die Menschen in vierhundert Jahren. Und damit dass Leiden all der Millionen bis dahin nicht umsonst ist.

Eine letzte Sache noch, welche mehr in die philosophische Richtung geht.

Es gibt aeuszersts wichtige Unterschiede zwischen Pessimismus und und Fatalismus.
All das was ich so schreibe ist mitnichten fatalistisch! Ich halte uns (ganz konkret uns, aber auch die Menschen als Ganzes) fuer allzeit und fundamental handlungsfaehig. Daraus resultieren eben auch die staendigen, impliziten Aufrufe: denkt mal drueber nach; versucht zu erkennen, wie diese erschreckenden Entwicklungen auch ganz konkret euch betreffen; und vor allem, versucht diesen Entwicklungen etwas entgegen zu setzen. Ich selber versuche ja auch mit (und nach) den mir gegeben Møglichkeiten zu handeln.
Man kønnte also sagen, dass zwar all das was ich schreibe recht pessimistisch ist, dass ich aber eine grundsaetzlich optimistische Lebens- und Handlungseinstellung habe.

Damals. An dem Tag, an dem eine mir bekannte Person am Flughafen ankam, weil sie ein halbes Jahr unter meiner harten Knute malochen wollte, da machte ich vorher eine Geocachingtour. Dabei entdeckte ich etwas und machte davon ein Bild.
Dieses wartet seitdem darauf verøffentlicht zu werden. .oO(Kønnen nicht-bewusste Dinge oder Lebewesen eigtl. „warten“? Wenn ja, worauf warten die eigentlich?)
Streetart ist es. Und meiner Meinung nach ist es auch typisch norwegisch.
Es passt nicht so ganz in diese Kategorie, da die Streetart selber nicht von mir ist. Eine explizite sexuelle Bedeutung hat es aber natuerlich und irgendwie passt es doch.
Bitte schøn:

Condoms are Cheaper

Da es im Anschluss an dieses Bild durchaus passt, møchte ich diesen Beitrag mit einer wichtigen Frage aus einem Nick Lowe Song, der mir via dieses wunderschønen Covers von A Perfect Circle bekannt wurde, abschlieszen:

What’s So Funny ‚Bout Peace, Love, and Understanding?

Wieder aus einem Restaurant, dessen Namen ich vergessen habe. Standardwerke, ohne Liebe zum Detail.

2nd Restaurant Bristol

2nd Restaurant Bristol 2

Vater und Sohn

Leider nein, aber:
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Bild aus: Transmetropolitan, Band 3 – Year of the Bastard; dem Kontext angepasst,

zeigte ich ja schonmal an anderer Stelle. Hier nun sehen wir, wie die Norweger auch ihren unbelebten Gegenstaenden Mitgefuehl gegenueber aufbringen … „Waerm mich“:

Und eine unglaublich viel Energie verbrauchende Erfindung sieht man hier:

Das Rote ist eine Waermedecke die den Boden auftaut, wenn im Winter unbedingt Straszenarbeiten gemacht werden muessen (bspw. wg. einer gebrochenen Wasserleitung).

Als ich sowas das erste Mal sah, kam ich ueberhaupt nicht drauf was das sein koennte. Beim zweiten Mal wollte ich das nicht so richtig glauben, des unglaublichen Energieverbrauchs wegen. Und dann hab ich mir das beim dritten Mal genauer angeschaut und meine Theorie bestaetigt gesehen, dass damit die Regenwuermer gewaermt werden.

Einige Tage nach dem Kongress erhielt ich eine Mail von der offiziellen Congressorga in der mir gesagt wurde, dass dies eine sehr tolle Idee war. Ebenso wurde ich halboffiziell zum Hacker Jeopardy  2013 eingeladen … tihi.

Das coolste Foto aber habe ich euch bisher vorenthalten. Geekkulter in Reinform, welche sich bereits in dieser Twittermeldung andeutet:

22_Twitter12

Ein Genre- mindestens Universums-Mashup der Sorte „Darf ich mal anfassen“ vom Feinsten.
Und waehrend ich neulich noch erstaunt war ueber den Fortschritt der Technik, durfte ich diesmal schon selbst probieren:

23_Portal Gun_klein
HABEN WILL!! (Das Bild hab ich von hier)

Dies ist ein wunderschønes Bild um diese Serie abzuschlieszen, denn es vermittelt einen sehr passenden Eindruck vom 29 Chaos Communication Congress.

neulich gibt es heute die Absolute Edition von Dreams aelterer Schwester – Death – zu bewundern:

Natuerlich nur von auszen. Wer die im Inneren enthaltene Kunst bewundern møchte, der muss mich mal besuchen kommen.