Mein zweiter Artikel hat den Titel „A Practical Approach for Data Gathering for Polymer Cure Simulations“ und gleich die beiden ersten Zitate zeigen, wie wichtig das ist offen und auf englisch zu publizieren.

Die erste Zitierung ist auf (ich nehme an) russisch (und der Link ist scheinbar (!) suspekt, CyberLeninka ist aber echt und gut) mit dem Titel „МОДЕЛИРОВАНИЕ ПРОЦЕССА ОТВЕРЖДЕНИЯ ПОЛИМЕРНОГО СВЯЗУЮЩЕГО И ИЗМЕНЕНИЯ МИКРОТВЕРДОСТИ В ЕГО ОБЪЕМЕ„. Uebersetzt ist das „Modeling of the Curing Process of a Polymer Resin and Changes in Microhardness in its Volume“. Mein Artikel wird da zunaechst nur als eins unter mehreren genannt und weil ich das nicht lesen kann, hatte ich zunaechst den Eindruck, dass wieder nur die Literaturliste aufgepeppt werden sollte. Aber wenn ich mir die Diagramme (und den Titel) anschaue scheinen die tatsaechlich etwas Aehnliches zu machen wie ich, da wurde ich also mglw. im richtigen Zusammenhang und zurecht zitiert.

Das zweite Zitat ist in einer (mich duenkt) Masterarbeit mit dem spanischen Titel „Caracterización de biomasa mediante uso y aplicación de calorimetría diferencial de barrido„. Das kann ich auch nicht lesen und muss das somit wieder via der Bilder einschaetzen und auch hier scheint alles OK zu sein.

Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass mein Artikel diese Wissenschaftler mglw. nie „erreicht“ haette, wenn diese nicht offen gewesen waere. Es ist aber schade, dass diese beiden Publikationen nicht auf englisch sind, denn dadurch kønnen viele andere Menschen nur wenig damit anfangen :( .

Als naechstes folgen zwei Konferenz/Proceedings-artikel (und zu dieser Publikationsform sagte ich ja beim letzten Mal was):
– „An Approach to Modelling the Manufacturing Process of Thermoset Composite Reinforced with 3D Woven“ und
– „The Curing Simulation And Prediction Of Shape Distortion Of Thermoset Composite Reinforced With 3d Woven“ … *hust*

Diese beiden Publikationen illustrieren uebrigens eine heutzutage weitlaeufig in der Wissenschaft verbreitete Praxis: unbedeutende Forschung erzeugt unbedeutende Forschung erzeugt unbedeutende Forschung …
Das soll jetzt nicht falsch verstanden werden und war bestimmt ohnehin schon immer so. Die Forschung an sich ist vermutlich ziemlich gut (so wie meine), aber sie ist auch ziemlich standard (wie auch meine) und wird niemals von irgendwem wirklich gelesen werden (so wie vermutlich meine eigenen Artikel) … deswegen unbedeutend … und ja, das ist immer ein bisschen schwer fuer mich das zuzugeben :( .

Im Folgenden nur noch echte wissenschaftliche Artikel. „Echt“ in dem Sinne, dass diese in „peer-reviewed“ Journalen erschienen.
Weil ich diesen Beitrag nicht wieder mit Aerger abschlieszen møchte, zunaechst die Artikel die mich geraergert haben.

Es geht los mit „Numerical Simulation of HTPB Resin Curing Process Using OpenFOAM and Study the Effect of Different Conditions on its Curing Time“ … *hust*.
OKOK, ich gebe zu, dass es schon cool ist in einem Journal mit dem Titel „Propellant, Explosives, Pyrotechnics“ zitiert zu werden. Aber die Autoren haben sich bei meinem Artikel anscheinend nur die Bilder angeschaut (was leider auch normal ist) und daraus falsche Schlussfolgerungen geschlossen.

Bei den naechsten zwei …

– „Curing kinetics of a siloxane pre-ceramic prepreg resin“ … *hust*
– „Kinetics of carbon nanotube-loaded epoxy curing: Rheometry, differential scanning calorimetry, and radio frequency heating“ … *hust*

… werde ich zwar durchaus im richtigen Kontext zitiert, aber die Autoren attribuieren eine Gleichung (und somit ein ganzes Theoriegebaeude) mit meinem Artikel! Original ist das von wem anders und ich habe den auch nicht direkt gefunden. Fuer mich war das ein Grund Zeit damit zu verbringen, Originalquellen zu finden und dann auch zu lesen, zu verstehen und auf mein Thema anzuwenden! DAS ist nach meinem Verstaendnis die korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise.
Nicht nur wegen „Ehre wem Ehre gebuehert“, sondern auch weil sich Fehler und falsche Interpreationen einschleichen. Je laenger die Kette von Zitierungen umso grøszer die Wahrscheinlichkeit. Allein schon deswegen sollte man immer die Originale zitieren, damit man sich sicher sein kann, dass man das richtig interpretiert.
Klar finde ich das toll, dass ich zitiert werde, aber letztlich ist oben erwaehnte Arbeitsweise das was ich mit „unbedeutend“ (oder besser auf englisch: „mediocre“) meine … *seufz*

Aber den Vogel schieszt „A Method to Derive the Characteristic and Kinetic Parameters of 1,1-Bis(tert-butylperoxy)cyclohexane from DSC Measurements“ ab. Zum Einen behaupten die (indirekt eben durch die Zitierung im Kontext), dass ich nur eine Messung machen musste. Das ist total falsch, denn der Ansatz den ich benutze funktioniert ueberhaupt nicht mit nur einer Messung.
Aber vøllig krass ist, dass die Autoren mir die Benutzung einer Methode andichten, die ich weder benutzt habe, noch jemals erwaehne (ich hatte von der noch nicht mal gehørt) … *doppelseufz*

Die letzten vier Zitierungen sind OK in dem Sinne, dass ich erwaehnt werde a la „Wir [die Autoren] ziehen uns das nicht aus der Nase, andere haben das auch schon gemacht“ und an den Artikeln hab ich nix weiter auszusetzen:
– „Method for residual strain modeling taking into account mold and distribution of heat transfer coefficients for thermoset composite material parts„,
– „Formation of fiber composites with an epoxy matrix: state-of-the-art and future development“ … (konnte das nicht in freier Form finden),
– „Optimization of a commercial epoxy curing cycle via DSC data kinetics modelling and TTT plot construction“ … *hust*
– „Real-time monitoring for the CFRP/aluminium-alloy bonding structure during curing process using encapsulated fiber Bragg grating sensor“ … *hust*

Die Autoren des letzten Artikels bekommen ein Bienchen, denn die benutzen das richtige „ø“ in meinem Namen … tihihihi … (auch wenn man’s nur im PDF sehen kann).

Das war’s fuer heute. Bleibt nur noch einer meiner Artikel uebrig fuer’s naechstes Mal.

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