Selbstzitierungen … habe ich urspruenglich als Selbstreferenzen bezeichnet und dabei bleibe ich auch … konnte mir die Benutzung des anderen Wortes (mit gleicher Bedeutung) aber aufgrund der zeitlichen Naehe zu dieser Miniserie nicht verkneifen.

Wieauchimmer, mit Selbstreferenzen sind alle Links gemeint, die auf den Ursprung (also die Seite dessen Linknetzwerk ich gerade untersuche) (zurueck) verweisen. Das Konzept ist ja recht einfach zu verstehen.
Nach dieser kurzen Auffrischung bereits bekannter Dinge steige (wie immer) als Erstes ein mit der Summe aller Selbstreferenzen ueber alle Seiten pro Linklevel. Es ist die rote Kurve im linken Diagramm in diesem Bild:

Zum Vergleich habe ich wieder die gleiche Grøsze fuer die totalen Links in schwarz dazu gepackt. Wie zu erwarten ist die Anzahl der Links die zum Ursprung zurueck gehen massiv kleiner als die Anzahl aller Links auf einem Linklevel.

Interessant ist, dass das Maximum augenblicklich auf LL1 erreicht wird. Das das schnell hoch geht ist jetzt  nicht soooo ueberraschend, denn die Anzahl der Selbstreferenzen ist natuerlich eine Funktion der Anzahl der totalen Links. Je mehr ich von Letzteren habe um so mehr Selbstreferenzen sollten (naiv angenommen) auftauchen. Aber dass diese Aussage dann nur noch bedingt gilt, die Anzahl der totalen Links nimmt weiter zu, die der Selbstreferenzen aber nicht, ist aber (wie gesagt) interessant.
Auszerdem ist das Maximum doppelt so breit im Vergleich mit allen anderen Verteilungen und zieht sich von LL1 bis LL4. Wieder: da die Anzahl der totalen Links weiter zu nimmt, wuerde das darauf hindeuten, dass die relative Anzahl der Selbstreferenzen ebenso schnell abnehmen muss. Ich komme darauf beim naechsten Mal zurueck.

Ansonsten ist die Form und der Verlauf der Kurve keine Ueberraschung und folgt im Wesentlichen der ausfuehrlich besprochenen Kurve der totalen Links.
Zu erwaehnen sei, dass die ca. 80k Selbstreferenzen auf LL0 Artefakte sind. Das sind Seiten, die Links zu anderen Abschnitten auf der selben Seite haben. Die haetten rausgeschmissen werden sollen und ich liesz mich darueber bereits an anderer Stelle aus.

Im linken Diagramm habe ich (wieder) die rote Kurve grob auf 6 Millionen Seiten normiert, denn ich wollte (wieder) mal wissen, wie vielen Selbstreferenzen ich im Durchschnitt pro Linklevel begegne.
An dieser normierten Kurve kann man ein paar Sachen deutlicher sehen, als an den absoluten Zahlen der vorher besprochenen Summe der Selbstreferenzen … normierte Daten haben das oft so an sich, dass man Sachen besser sieht; deswegen ist Normierung ja sehr oft auch das Erste was ich mit Daten mache.

Wieauchimmer, man sieht bei LL0, dass nur ca. 1 von 100 Seiten zu Sektionen auf der selben Seite (also sich selbst verweisen). Das ist zwar ein Artefakt, aber es ist gut zu wissen, wie grosz der Einfluss ist und dieses Resultat bestaetigt mein hier ausgedruecktes Bauchgefuehl, dass ich das „in den Fehler druecken“ kann.
Danach habe ich dann von LL1 bis LL4, im Durchschnitt 6 Selbstreferenzen. Da haette ich auf LL1 (deutlich) mehr erwartet; dies aus dem Grund, weil ich dachte, dass es mehr hin-und-wieder-zurueck-Linkschleifen gibt.
Bei „mittleren“ Linkleveln um ca. LL30 kann ich eine Selbstreferenz nur noch bei zwei von hunderttausend Seiten erwarten. Das scheint sinnvoll zu sein, denn so weit weg vom Ursprung, sollte eine (neue) Seite rein gar nix mehr mit dem Anfang zu tun haben. Weswegen sollte diese dann aber auf eben jenen verweisen?

Das Ende der Kurve ruehrt (immer noch) von dem ausfuehrlich besprochenen Artefakt her und Selbiges erklaert auch die Werte. Ich erinnere daran, dass besagtes Artefakt die Saisons eines suedamerikanischen Fuszballklubs sind. Desweiteren lande ich am Ende immer auf den selben Seiten; eben jene Saisons. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass im Durchschnitt bei jeder dieser Saisonseiten fuer fuenf Urspruenge (andere Saisons, Fuszballspieler oder (andere) -klubs) eine Selbstreferenz erscheint. Das wuerde zu ca. 100 Seiten im Dunstkreis dieses Fuszballklubs fuehren … diese Abschaetzung scheint plausibel.

Nun ja, das soll genug sein. Wie bei den neuen Links werde ich auch diese Zahlen durch die (relevanten) Auswertungen schicken. Ich denke nicht, dass ich dabei was Neues entdecken werde.
Beim naechsten Mal normiere ich dann aber zunaechst diese Summe der Selbstrefernzen auf die Anzahl der totalen Links (pro Linklevel) … denn das habe ich ja oben bereits (indirekt) angekuendigt.

Ich wollte diese Miniserie abschlieszen, deswegen folgt schon heute die Besprechung der Zitierungen, welche mein (dritter) Artikel mit dem Titel „In-Situ Strain Measurements in Large Volumes of Hardening Epoxy Using Optical Backscatter Reflectometry“ erhalten hat.

Das geht schnell, denn derer sind es nur vier und eine ist ’ne Selbstzitierung.

Ehemalige Kollegen haben „Novel in-situ residual strain measurements in additive manufacturing specimens by using the Optical Backscatter Reflectometry“ geschrieben und das zaehlt zwar, aber irgendwie auch nicht so richtig.
Den ersten Autor kenne ich nicht und insgesamt faellt der Artikel negativ auf. Er schreibt meinen Namen falsch. Zwar wird das richtige „ø“ verwendet aber es folgt ein Punkt nach dem „S“ und vor dem Rest meines Vornamens. Da frage ich mich natuerlich, wie sowas passieren kann. Das ist eine rhetorische Frage, denn ich weisz die Antwort: nicht genug Interesse auch Details ordentlich zu machen. Oft genug ein Erkennungszeichen fuer Forschung die ich beim letzten Mal „unbedeutend“ nannte.
Schlimmer ist aber, dass nicht verstanden wurde, wie eine meiner wichtigen Methoden funktioniert … bereits beim letzten Mal erwaehnte ich, dass „unbedeutend“ eigentlich besser durch den englischen Begriff „mediocre“ ersetzt werden sollte.

Die letzten zwei Artikel die mich zitieren sind „richtige“ Artikel:
– „Real-time monitoring for the CFRP/aluminium-alloy bonding structure during curing process using encapsulated fiber Bragg grating sensor“ … *hust* … und
– „Interaction of horizontally aligned coplanar 3D penny cracks under compression“ … *hust*.

In beiden werde ich im richtigen Zusammenhang zitiert. Bei Ersterem werde ich im Sinne von „andere haben das auch gemacht“ und bei Letzterem als Quelle fuer eine (generelle und richtige) Behauptung zitiert. Das ist OK fuer mich, insb. wenn ich bedenke, wie „schlimm“ es haette sein kønnen.

Ich denke nicht, dass da noch viel mehr Zitierungen dazu kommen. Es sind bald vier Jahre vergangen seitdem meine Artikel verøffentlich wurden und nur wirklich gute Forschung (mit Einschraenkungen) wird nach 5 Jahren noch zitiert.

Damit endet die Nabelschau. Ich dachte urspruenglich, dass es nur ein langer (Geburtstags)Beitrag wird, aber nun sind drei draus geworden.

Mein zweiter Artikel hat den Titel „A Practical Approach for Data Gathering for Polymer Cure Simulations“ und gleich die beiden ersten Zitate zeigen, wie wichtig das ist offen und auf englisch zu publizieren.

Die erste Zitierung ist auf (ich nehme an) russisch (und der Link ist scheinbar (!) suspekt, CyberLeninka ist aber echt und gut) mit dem Titel „МОДЕЛИРОВАНИЕ ПРОЦЕССА ОТВЕРЖДЕНИЯ ПОЛИМЕРНОГО СВЯЗУЮЩЕГО И ИЗМЕНЕНИЯ МИКРОТВЕРДОСТИ В ЕГО ОБЪЕМЕ„. Uebersetzt ist das „Modeling of the Curing Process of a Polymer Resin and Changes in Microhardness in its Volume“. Mein Artikel wird da zunaechst nur als eins unter mehreren genannt und weil ich das nicht lesen kann, hatte ich zunaechst den Eindruck, dass wieder nur die Literaturliste aufgepeppt werden sollte. Aber wenn ich mir die Diagramme (und den Titel) anschaue scheinen die tatsaechlich etwas Aehnliches zu machen wie ich, da wurde ich also mglw. im richtigen Zusammenhang und zurecht zitiert.

Das zweite Zitat ist in einer (mich duenkt) Masterarbeit mit dem spanischen Titel „Caracterización de biomasa mediante uso y aplicación de calorimetría diferencial de barrido„. Das kann ich auch nicht lesen und muss das somit wieder via der Bilder einschaetzen und auch hier scheint alles OK zu sein.

Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass mein Artikel diese Wissenschaftler mglw. nie „erreicht“ haette, wenn diese nicht offen gewesen waere. Es ist aber schade, dass diese beiden Publikationen nicht auf englisch sind, denn dadurch kønnen viele andere Menschen nur wenig damit anfangen :( .

Als naechstes folgen zwei Konferenz/Proceedings-artikel (und zu dieser Publikationsform sagte ich ja beim letzten Mal was):
– „An Approach to Modelling the Manufacturing Process of Thermoset Composite Reinforced with 3D Woven“ und
– „The Curing Simulation And Prediction Of Shape Distortion Of Thermoset Composite Reinforced With 3d Woven“ … *hust*

Diese beiden Publikationen illustrieren uebrigens eine heutzutage weitlaeufig in der Wissenschaft verbreitete Praxis: unbedeutende Forschung erzeugt unbedeutende Forschung erzeugt unbedeutende Forschung …
Das soll jetzt nicht falsch verstanden werden und war bestimmt ohnehin schon immer so. Die Forschung an sich ist vermutlich ziemlich gut (so wie meine), aber sie ist auch ziemlich standard (wie auch meine) und wird niemals von irgendwem wirklich gelesen werden (so wie vermutlich meine eigenen Artikel) … deswegen unbedeutend … und ja, das ist immer ein bisschen schwer fuer mich das zuzugeben :( .

Im Folgenden nur noch echte wissenschaftliche Artikel. „Echt“ in dem Sinne, dass diese in „peer-reviewed“ Journalen erschienen.
Weil ich diesen Beitrag nicht wieder mit Aerger abschlieszen møchte, zunaechst die Artikel die mich geraergert haben.

Es geht los mit „Numerical Simulation of HTPB Resin Curing Process Using OpenFOAM and Study the Effect of Different Conditions on its Curing Time“ … *hust*.
OKOK, ich gebe zu, dass es schon cool ist in einem Journal mit dem Titel „Propellant, Explosives, Pyrotechnics“ zitiert zu werden. Aber die Autoren haben sich bei meinem Artikel anscheinend nur die Bilder angeschaut (was leider auch normal ist) und daraus falsche Schlussfolgerungen geschlossen.

Bei den naechsten zwei …

– „Curing kinetics of a siloxane pre-ceramic prepreg resin“ … *hust*
– „Kinetics of carbon nanotube-loaded epoxy curing: Rheometry, differential scanning calorimetry, and radio frequency heating“ … *hust*

… werde ich zwar durchaus im richtigen Kontext zitiert, aber die Autoren attribuieren eine Gleichung (und somit ein ganzes Theoriegebaeude) mit meinem Artikel! Original ist das von wem anders und ich habe den auch nicht direkt gefunden. Fuer mich war das ein Grund Zeit damit zu verbringen, Originalquellen zu finden und dann auch zu lesen, zu verstehen und auf mein Thema anzuwenden! DAS ist nach meinem Verstaendnis die korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise.
Nicht nur wegen „Ehre wem Ehre gebuehert“, sondern auch weil sich Fehler und falsche Interpreationen einschleichen. Je laenger die Kette von Zitierungen umso grøszer die Wahrscheinlichkeit. Allein schon deswegen sollte man immer die Originale zitieren, damit man sich sicher sein kann, dass man das richtig interpretiert.
Klar finde ich das toll, dass ich zitiert werde, aber letztlich ist oben erwaehnte Arbeitsweise das was ich mit „unbedeutend“ (oder besser auf englisch: „mediocre“) meine … *seufz*

Aber den Vogel schieszt „A Method to Derive the Characteristic and Kinetic Parameters of 1,1-Bis(tert-butylperoxy)cyclohexane from DSC Measurements“ ab. Zum Einen behaupten die (indirekt eben durch die Zitierung im Kontext), dass ich nur eine Messung machen musste. Das ist total falsch, denn der Ansatz den ich benutze funktioniert ueberhaupt nicht mit nur einer Messung.
Aber vøllig krass ist, dass die Autoren mir die Benutzung einer Methode andichten, die ich weder benutzt habe, noch jemals erwaehne (ich hatte von der noch nicht mal gehørt) … *doppelseufz*

Die letzten vier Zitierungen sind OK in dem Sinne, dass ich erwaehnt werde a la „Wir [die Autoren] ziehen uns das nicht aus der Nase, andere haben das auch schon gemacht“ und an den Artikeln hab ich nix weiter auszusetzen:
– „Method for residual strain modeling taking into account mold and distribution of heat transfer coefficients for thermoset composite material parts„,
– „Formation of fiber composites with an epoxy matrix: state-of-the-art and future development“ … (konnte das nicht in freier Form finden),
– „Optimization of a commercial epoxy curing cycle via DSC data kinetics modelling and TTT plot construction“ … *hust*
– „Real-time monitoring for the CFRP/aluminium-alloy bonding structure during curing process using encapsulated fiber Bragg grating sensor“ … *hust*

Die Autoren des letzten Artikels bekommen ein Bienchen, denn die benutzen das richtige „ø“ in meinem Namen … tihihihi … (auch wenn man’s nur im PDF sehen kann).

Das war’s fuer heute. Bleibt nur noch einer meiner Artikel uebrig fuer’s naechstes Mal.

Ich sage ja oft, dass in der Wissenschaft laengst nicht nur die reine Wahrheit gesprochen wird, dass sich die Wahrheit aber letztlich durchsetzt. Diese ist aber mglw. nicht von Anfang an erkennbar (und natuerlich passieren auch Fehler). Detailliert besprochen wurde dies z.B. ich in dieser Miniserie.

Aber dann ist da noch Plancks Prinzip:

A new scientific truth does not triumph by convincing its opponents and making them see the light, but rather because its opponents eventually die and a new generation grows up that is familiar with it […]

Dem wuerde ich nicht absolut zustimmen, aber da ist durchaus was dran. Und natuerlich kann ich auch eine ganz konkrete Untersuchung dazu vorzeigen: „Persistence of Contradicted Claims in the Literature“ in JAMA, 2007, 298 (21), pp. 2517–2526 von Tatsioni, A., Bonitsis, N. G. und Ioannidis, J. P. A. (ja, genau der!). In diesem Artikel haben die drei Autoren mal geschaut, wie sehr ehemals in der Medizin vielzitierte und wichtige Studien auch dann noch zitiert wurden, nachdem diese sich als nicht richtig herausgestellt hatten.

Das Ergebnis: es kuemmert keinen, wenn Ergebnisse nicht repliziert werden kønnen.
OKOK, ich gebe zu, dass das jetzt sehr provozierend formuliert war. Die Autoren druecken das besser aus:

Sometimes investigator beliefs in scientific circles may have similar psychological characteristics as the nonscientific beliefs observed in other areas of society.

Oder anders: wenn jemand eine Karriere darauf aufbaut, dass die Ergebnisse von wem anders richtig sind, so ist dieser jemand letztlich auch nur ein Mensch. Deswegen werden trotz gegenteiliger Resultate besagte urspruengliche Untersuchungen auch weiterhin oft und in positiven Kontexten zitiert und es dauert dann eben ca. 10 Jahre bevor dem nicht mehr so ist.

10 Jahre sind nun aber kein Lebensalter und noch nicht mal die Dauer einer Karriere. Andererseits werden junge Menschen die (im guten Glauben Vertrauen an die Richtigkeit der originalen Studien) versuchen ihr Ergebnis auf unwahren Resultaten aufzubauen keine Karriere haben … das ist dann auch so eine Art „Aussterben der Gegner“.

Aber auch wenn es eine Weile dauern mag, letztendlich setzt sich das durch, was die Realitaet besser beschreibt. So ist das nunmal in der Wissenschaft.

Beim letzten Mal bemerkte ich, dass es so aussieht, als ob die individuellen Verteilungen der totalen bzw. der neuen Links mglw. um einen konstanten Faktor „springen“.

Deswegen schaute ich mir mal das Verhaeltnis aus der Anzahl der totalen und der neuen Links an:

An diesem Bild ueberraschte mich zunaechst, dass meine Vermutung sogar richtig war. Desweiteren ueberraschte mich wie grosz das Verhaeltnis ist. Auf den ersten Blick haette ich aus den erwaehnten Spruengen so Pi-mal-Daumen einen Faktor zehn vermutet. Bei genauerem Hinschauen wuerde ich aber sagen zwischen ca. 10 und 100. Und das ist ja auch das was man hier sieht.

Von Anfang und Ende abgesehen, wuerde ich den Grafen prinzipiell in drei Abschnitte einteilen. Die roten horizontalen Linien stellen den Mittelwert dieser Abschnitte dar.
Als Erklaerung fuer den ersten Abschnitt wuerden wieder vielzitierte Seiten mit vielen Links herhalten. Weil diese oft zitiert werden, tragen sie sehr stark zur Anzahl der totalen Links bei. Aber aus dem selben Grund tragen sie nicht zu den neuen Links bei, denn oft geschieht deren Zitierung schon auf den allerersten Linkleveln.
Der zweite Abschnitt kønnte durch „mittelhaeufig“ zitierte Seiten zustande kommen, wird aber immer noch durch die vielzitierten Seiten beeinflusst. Diese mittelhaeufig zitierten Seiten haben weniger totale Links und das Verhaeltniss geht runter. Dafuer gibt es davon mehr und der Bereich zieht sich auf der Abszisse laenger hin. Prinzipiell kønnte „mittelhaeufig“ durch grosze, weitschweifende, sich ueber viele Seiten verteilende, aber nicht super wichtige Themengebiete zustande kommen. Ein Beispiel waere Skisport oder Wissenschaft.
Im dritten Abschnitt dann haben wir mehr oder weniger obskure Seiten die selten zitiert werden und mit wenigen totalen Links. Die Ursachen der ersten beiden Abschnitte wirken natuerlich auch hier noch mit rein.

Andererseits sind die Unterschiede in den durchschnittlichen Verhaeltnissen dieser Abschnitte jetzt auch nicht sooooo grosz; nicht mal ein Faktor zwei. Auszerdem habe ich mit dem Ausdenken zu den Ursachen von visuellen Abschnitten schonmal gehørig daneben gegriffen. Deswegen bilde ich mal nur den Durchschnitt ueber alle drei dieser Abschnitte und erhalte einen (durchschnittlichen) konstanten Faktor von ca. 44.
Das bedeutet, dass ich, nach dem „explosiven“ Anfang, im Durchschnitt schon 44 Links gesehen habe, bevor ich auf einen treffe, der neu ist. Auch wenn mir das jetzt ziemlich viel vorkommt, so wundert es mich auch nicht so richtig. Denn die vielzitierte Seiten mit vielen Links dominieren das Linknetzwerk gerade ganz zu Anfang komplett … aber das wurde ja bereits mehrfach diskutiert.

Wieauchimmer, ich habe mal die Anzahl der neuen Links per Linklevel mit diesem konstanten Durchschnittsfaktor multipliziert. Das ist die rote Kurve in dieser Abbildung:

Der visuelle Vergleich mit der schwarzen Kurve, welche die schon so oft gezeigte Summe der totalen Links per Linklevel darstellt, ist erstaunlich gut.

Fuer die blaue Kurve (rechte Ordinate) sah ich die Summe der totalen Links als „wahren“ Wert an. Dann bildete ich die Differenz der beiden zuerst erwaehnten Kurven und setzte diese Differenz mit dem „wahren“ Wert ins Verhaeltnis. Dieser Wert ist dann die prozentuale Abweichung der Abschaetzung vom wahren Wert.
Wie man sieht, ist die Abschaetzung gar nicht mal so uebel und die Abweichung liegt ueber weite Bereiche um 20 %. Nur 20 % Abweichung ist bei Daten aus der echten Welt, sehr groben Vereinfachungen und aeuszerst simplen Annahmen durchaus gut. Zu beachten ist auch, dass selbst eine Abweichung von 100 % nur einem Faktor (der nichts mit dem konstanten Faktor zu tun hat) von zwei  entspricht.
Ganz am Anfang ist die Abschaetzung natuerlich deutlich schlechter. Das liegt daran, dass dort im Wesentlichen die Anzahl der neuen Links der Anzahl der totalen Links entspricht. Dies mit einem konstanten Faktor zu multiplizieren fuehrt natuerlich zu Quark.

Abschlieszend sei zu sagen, dass es mitnichten haette so sein muessen, dass die eine Grøsze aus der anderen mithilfe eines konstanten Faktors berechnet werden kann. Genausogut haette der Faktor auch stetig (im Sinne von Differenzierbarkeit) abnehmen kønnen. Eine unstetige Abnahme wird so’n bisschen durch die erwaehnten drei Abschnitten suggeriert. Aber ich bin, wie gesagt, diesmal lieber etwas vorsichtiger mich da festzulegen.
Spaeter komme ich unter Umstaenden aber vielleicht doch nochmal auf die drei Abschnitte zurueck. Die hier im Detail erklaerte Messgrøsze kønnte mir mglw. erlauben solche Gruppen zu erkennen. Wenn dem aber nicht so ist, werde ich das still und schweigend einfach nicht mehr erwaehnen :P

Damit bin ich mit den neuen Links durch. Beim naechsten Mal geht’s dann mit den Selbstzitierungen los.

Neulich stolperte ich ueber einen Artikel in dem der Autor Systeme vorstellte, die ueberraschend Turing-vollstaendig sind. Einige davon waren extrem technische Sachen (wie zum Beispiel das geschickte Rumschieben von Arbeitsspeicher). Andere Beispiele sind (mehr oder weniger) weithin bekannt (bspw. Computerspiele wie Minecraft oder Dwarf Fortress oder natuerlich die meisten (aber nicht alle) Programmiersprachen).
Und dann waren da ein paar Beispiele die ich so cool fand, dass ich die Idee dieses Artikels klaue als Inspiration nehme und daraus eine Miniserie mache.

Heute aber nur eine Einfuehrung, denn mich duenkt ich sollte wenigstens kurz darauf eingehen, was Turing-Vollstaendigkeit eigentlich bedeutet.

In kurz ist ein System Turing-vollstaendig, wenn die Regeln dieses Systems benutzt werden kønnen um jeden beliebigen Computeralgorithmus zu implementieren. Das wichtige an einem Computeralgorithmus ist, dass dieser eine endliche Anzahl von Instruktionen hat um eine Eingabe zu bearbeiten.

Nebenbemerkung: eine endliche Anzahl von Instruktionen bedeutet NICHT, dass besagter Algorithmus jemals endet — unendliche Schleifen møgen dies verhindern. Das ist das sogenannte Halteproblem … eines der der ersten Probleme die im allgemeinen Fall als unentscheidbar erkannt wurden. Aus gegebenem Algorithmus und Eingabe kann man im allgemeinen NICHT erkennen, ob das Programm jemals zum Ende kommt.
In vielen konkreten Faellen kann man das aber sehr wohl entscheiden. In Faellen wo es wichtig ist, dass eine Berechnung terminiert, werden sogar Programmiersprachen benutzt die bspw. unendliche Schleifen automatisch beenden, Solche Programmiersprachen sind dann aber meines Wissens nach meist NICHT Turing-vollstaendig (denn sie kønnen ja nicht jeden Computeralgorithmus ausfuehren).

Wenn ein System Turing-vollstaendig ist, so bedeutet das auch, dass dieses System jedes beliebige andere Turing-vollstaendige System emulieren kann … oder leichter einzupraegen: Can it run DOOM? … und die Antwort ist vermutlich: Yes, it can.

Aber Achtung! Turing-Vollstaendigkeit heiszt NICHT dass oben erwaehnte Emulierung einfach zu implementieren ist oder schnell laeuft oder konkret (wenn auch theoretisch) møglich ist. Die ersten beiden Einschraenkungen sind intuitiv zu verstehen. Die Letzte folgt daraus, dass Turing-Vollstaendigkeit eigentlich unendlich viel Arbeitsspeicher voraussetzt. Fuer alle praktischen Belange wird das ignoriert. Es kann dann aber doch der Grund sein, warum eine konkrete Emulierung nicht zu implementieren ist. Oder anders: DOOM laeuft heutzutage auf echt vielen Geraeten, das bedeutet aber nicht, dass man auf den selben Geraeten auch ein vollstaendiges Linux mit Multimedia- und Internetanwendungen laufen lassen kønnte.

So, das war jetzt alles aus der Welt der Computer. Dies deswegen, weil die Eigenschaft der Turing-Vollstaendigkeit dort „erfunden“ wurde und am einfachsten zu verstehen ist. In dieser Miniserie werde ich aber auch aus der Computerwelt heraus treten. Damit verbleibe ich bis zum naechsten Mal.

Wenn man Simon Stålenhags Bilder sieht, so kommen einem diese vertraut vor. Dies liegt zum Einen daran, dass vertraute Dinge zu sehen sind — ein Auto aus den 90’ern oder ein Wald wie am gegenueberliegenden Ende des Dorfackers. Zum Anderen liegt es aber auch daran, dass viele seiner Bilder urspruenglich im Internet verfuegbar waren. Dort wurden besagte Bilder irgendwie populaer, denn diese beinhalten auch nicht-familiaere Elemente wie Roboter oder futuristisch aussehende Maschinen und letztere beruehren Themen, die fuer den (mehr oder weniger) typischen Netizen in den Nullerjahren durchaus von Interesse waren.

Alles was beruehmt wird findet frueher oder spaeter den Weg in die klassischen Informationsverbreitungstechnologien und so wurde ein Buch draus:

Viele Jahre schlich ich drumherum und dann kaufte ich es neulich endlich.

Ich muss sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat.
Am Interessantesten war aber die Stimmung, die von den kurzen Texten, und noch viel mehr von den Bildern selber, vermittelt wird. Irgendwie vertraut, irgendwie komisch, als ob man am Rande eines verwunschenen Waldes lebt. Das Unbekannte und Mysteriøse im Alltaeglichen … voll toll gemacht.

So fing es an, mit Freude ueber eine ca. 6 Euro teure Flasche.

So sieht’s jetzt aus:

Und der Preis ist auch auf ertraeglichere 2 Euro und 80 Cent oder so gefallen … Club Mate jetzt also zum Spaetipreis in Norwegen … auch bekannt als ganz normaler norwegischer Preis … *ein kleiner Seufzer*

Zunaechst sei zu sagen: Sexismus ist immer noch total praesent, auch in der westlichen Gesellschaft! Als Mann kann ich bzgl. direkter Erlebnisse nichts sagen, da ich das nicht erlebt habe. Ich weisz aber auch, dass das fuer Frauen auch heutzutage noch ganz anders aussieht.
Was ich sagen will: ich will und werde hier NICHT argumentieren, dass es keinen Sexismus mehr gibt! Deswegen ist das Thema im Titel auch spezifisch eingegrenzt.

Eine grosze Staerke (von vielen) von Joseph Hellers beruehmten Buch ist, dass es ganz genau die Zustaende in der gegebenen Gesellschaft beschreibt. Konkret natuerlich die ge- und erzwungene Kriegsgesellschaft in Form des Krieges selbst aber auch und des Militaers und der Bombercrews.
Oft scheint das total absurd und vøllig ueberspitzt zu sein. Aber wenn man mal drueber nachdenkt, dann wird man sich dem viel mehr bewusst, wie sehr unser Bild von solcher Zustaenden durch Propaganda gepraegt ist.

Wieauchimmer, Heller beschreibt auch, wie die Maenner die Frauen dort behandeln und es ist widerlich! Das sind Stellen, wo ich als (hoffentlich) moderner Mann darauf wartete, dass der Protagonist (den man mag und møgen møchte) oder der Autor was dagegen sagt. Aber nein! Diese „Erløsung“ kommt nie.

Erst relativ spaet erkannte ich, dass dies eigentlich ein ganz wichtige Sache im Buch und eine (siehe oben) Staerke desselben ist. Joseph Heller war seinen Zeitgenossen damit um Dekaden (!) voraus.

Als „Gegenbeispiel“ nehme man Mad Men; eine Serie, die alles Lob verdient hat, ich gebe aber zu, dass sie vermutlich nicht jedermans Geschmack trifft. Mad Men ist eine moderne Interpretation der Werbebranche der 60’er Jahre. Deswegen zeigt die Serie auch den Sexismus, was bei einer zeitgenøssischen Version sicherlich nicht der Fall gewesen waere. Aber zur besseren Identifizierung fuer die Zuschauer gibt es Frauen, die aus dem Schema ausbrechen und alle Maenner (und insb. der Protagonist) halten sich sehr mit dem Sexismus zurueck.

Letzteres war ja aber nicht so. Sexismus war bei Maennern durch die Erziehung „eingebaut“; das war total normal den Frauen an den Po oder durchaus auch die Brueste zu grabschen und sexuell eindeutige Bermekungen zu machen. Das sollte aber eigentlich nicht normal sein! Das hat nur niemand von den Maennern zugegeben!
Den Frauen war es natuerlich schon viel laenger klar, wie furchtbar diese Zustaende sind; den Feminismus gibt es schlieszlich schon seit mehr als hundert Jahren. Siehe Mary Wollstonecraft oder spaeter Emma Goldman oder die Suffragetten.
Und da schrieb Heller dann das was er sah. Ohne Entschuldigung und ohne Verschønerung aber auch ohne Bewertung. Letzteres wuerde nicht zum Buch und wie dieses aufgezogen und strukturiert ist passen. Aber allein durch die Art und Weise wie Heller die sexistischen Tatsachen beschreibt macht meiner Meinung nach klar, dass ihn das auch anekelte und das er sich nicht anders zu helfen weisz, als eben jene Beobachtungen ungeschønt auf’s Papier zu bringen. Er wusste sich (innerhalb des gewaehlten Mediums) nicht anders zu helfen, eben weil die Gesellschaft das in dieser Zeit nicht wirklich erlaubte, denn das war doch voll normal. Dazu sei zu sagen, dass Normalitaet unter gewissen Umstaenden uebrigens durchaus auch als eine Form von Propaganda (siehe oben) angesehen werden kann.

Das war jetzt eine lange Einfuehrung; dafuer ist aber der Punkt auf den ich eigentlich hinaus will ganz kurz.
Auch wenn Sexismus in der westlichen Gesellschaft immer noch existiert und immer noch alltaeglich, so ist insb. die Erziehung der Maenner seit Hellers Buch erschienen ist, ein gutes Stueck voran gekommen. Zumindest in meinem (weit gefassten) sozialen Habitat wuerde das niemand mehr als normal empfinden, wenn Maenner Frauen das antun, was Heller als ganz normal und alltaeglich in Catch-22 beschreibt. Ich wuerde sogar so weit gehen, dass es mindestens auch immer wen gibt (ob Mann oder Frau), der aufsteht und Nein! sagt, wenn so etwas doch passiert.
Und das ist natuerlich ganz fantastisch und ich bin froh, dass wir diese widerliche „Normalitaet zwischen den Geschlechtern“ von vor 70 Jahren (fast) vergessen haben, weil es eine neue, wenn auch noch laengst nicht komplett gute, so doch bessere, Normalitaet gibt.

Geburtstagsbeitrag! Und wieder lasse ich mich detailliert ueber ein Thema aus, welches mglw. nicht so richtig interessant ist fuer den Rest der Menschheit.

Heute geht es darum, wie oft und in welchem Zusammenhang meine Artikel zitiert wurden, die ich im Zuge meiner (zweiten) Doktorarbeit schrieb. Es ist also ’ne (richtig lange) Nabelschau; nicht im Wortsinne, aber im Sinne wie dieses Wort heutzutage gebraucht wird, mit allen Implikationen. Insb. ist wahr, dass die Untersuchungen welche zu diesem Beitrag fuehrten (und natuerlich auch das Schreiben dieses Beitrags) eine …

[…]  übertrieben[…], unfruchtbare[…] Beschäftigung mit der eigenen Person […] [war], die von wichtigeren Aufgaben ablenkt[e] und eine nötige Hinwendung zur Umwelt verhindert[e].

Gluecklichweise brauchte ich nur einen Nachmittag (mich duenkt das war im Februar 2022 (und ein klein bisschen waehrend des Schreibens)) um den Zitierungen hinterher zu forschen schnueffeln. Weil es aber einen ganzen Nachmittag dauerte beschraenkte ich mich eben auf meine „neuesten“ drei Artikel und tat mir das nicht auch noch fuer die Arbeiten meiner ersten Doktorarbeit an.

Bevor es los geht nur noch das: Selbstzitierungen zaehle ich natuerlich nicht mit.

Mein erster Artikel hat den Titel „A Running Reference Analysis Method to Greatly Improve Optical Backscatter Reflectometry Strain Data from the Inside of Hardening and Shrinking Materials“ … selbstverstaendlich steht der allen frei zur Verfuegung.

Zunaechst einmal gibt es Zitierungen in Arbeiten aus der selben Arbeitsgruppe, weil ich „Zeug“ habe „rumliegen“ lassen; vulgo: die im Titel erwaehnte Methode und die Software die ich schrieb. Da wird dann kurz erwaehnt, dass die „meine“ Methode benutzen.
Dazu zaehlen:
– Eine Masterarbeit mit dem Titel „Monitoring of Composite Repair on Risers„.

– Ein Beitrag auf einer … *seufz* … NATO-nahen Konferenze mit dem Titel „Sensing of Structural Damage with OBR Based Fibre-Optic Networks“ … und nein, das passt mir nicht in den Kram, aber schon aus grundsaetzlichen ethischen Gruenden kann ich eine solche Nutzung nicht verhindern … frei ist frei, ohne Wenn und Aber!
Dies ist ein sogenanntes „Proceedings Paper“. Davon halte ich nicht so richtig viel, denn auch wenn diese durchaus wissenschaftliche Arbeit praesentieren, so ist’s doch so, dass in Konferenzeproceedings oft genug auch Muell verøffentlicht wird, der woanders nicht durchkommen wuerde. Das weisz ich daher, weil ich selber mal „Reviewer“ fuer einen Proceedingsband war … das war noch bevor ich ein Diplom hatte.
In diesem Fall weisz ich, dass die Arbeit ordentlich ist, eben weil ich mit den Leuten zusammengearbeitet habe.

– Ein echter, peer-reviewed Artikel mit dem Titel „Embedded optical fibres for monitoring pressurization and impact of filament wound cylinders“ … *hust*

Bei den obigen Sachen bin ich mir nicht sicher ob ich die Zitierungen auch bekommen haette, wenn die involvierten Personen nicht mit mir zusammengearbeitet haetten. Deswegen habe ich die separat betrachtet.
Nun folgen „richtige“ Zitierungen.
– Zunaechst ein weiteres Proceedings“paper“ (also nicht wirklich wichtig) mit dem Titel „Large strain measurement method based on dynamic reference in distrbuted optical fiber“. Zu diesem finde ich nix weiter, nicht mal einen Link zu einer geschlossenen Zeitschrift.

Alle Artikel die folgen sind „echte“, peer-reviewed, Artikel in anerkannten wissenschaftlichen Zeitschriften.

– Als Erstes drei separate Artikel von (im wesentlichen) den gleichen Autoren.
1.: Expanding the range of the resolvable strain from distributed fiber optic sensors using a local adaptive reference approach … ich fand das nicht in freier Form :(
2.: Graphical Optimization of Spectral Shift Reconstructions for Optical Backscatter Reflectometry
3.: An Adaptive Reference Scheme to Extend the Functional Range of Optical Backscatter Reflectometry in Extreme Environments … *hust*
Leider scheinen die (Haupt)Autoren mit Kernkraft in Verbindung zu stehen … *seufz*.

Hier møchte ich einschieben, dass ’ne Zitierung laengst nicht bedeutet, dass die Autoren den Artikel auch wirklich gelesen, oder sogar verstanden haben. Manchmal Oft braucht man halt noch ’n Zitat fuer etwas das man macht, einfach um den Reviewern zu zeigen, dass man sich das besagte etwas nicht aus der losen Luft ausgedacht hat … selbst (oder gerade) dann, wenn man es sich aus der losen Luft ausgedacht hat. Der erste Artikel dieser Autoren macht ein bisschen diesen Eindruck, weil die auch eine optische Fiber in Epoxy gelegt haben. Andererseits werde ich im zweiten Artikel mehrfach erwaehnt und sogar in den richtigen Zusammenhaengen.

Apropos zweiter Artikel; die Autoren schreiben:

Previous studies have utilized […], human input emulation [my paper] to interact with commercial analysis software […]

Ja, das ist vøllig korrekt … ich habe einen Auto Clicker programmiert … aber so wie die das schreiben klingt es natuerlich deutlich beeindruckender … tihihi

Im dritten Artikel weisen die Autoren auf einen Nachteil meiner Methode hin. Dieser Nachteil kann leicht umgangen werden. Ich erwaehnte das aber nicht explizit, weil ich dachte, dass das klar ist und aus dem grundlegenden Prinzip folgt. So kann man sich taeuschen. Andererseits ist’s auch vøllig normal, dass man die Nachteile der Methoden anderer Wissenschaftler „grøszer“ macht als diese eigentlich sind. Einfach um die eigene Sache in ein besseres Licht zu stellen.
Dann schreiben sie aber auch:

To resolve spectral shifts beyond the range of a static reference measurement, a running reference approach has recently been proposed and used to successfully resolve large strains in optical fibers that were embedded in a hardening epoxy [my paper].

„Beyond“ hørt sich so nach „To boldly go where no one has gone before“ an … toll wa! Was ich alles zustande bringe :)

– Dann habe ich „A Review of Recent Distributed Optical Fiber Sensors Applications for Civil Engineering Structural Health Monitoring„. Witzig ist diese Stelle:

In […] [my paper], a novel post-processing methodology was introduced as a solution to the issue of “meaningless results” […]. […] the new data analysis method [was] baptized “running reference analysis method” […].

Da hab ich also was getauft … tihihi

Dieser Artikel ist uebrigens der Idealfall. Meine Methode wird als (gute) Løsung zu einem (relativ) weit verbreiteten Problem erkannt. Leider ist es ein Review und somit keine neue Forschung, in der meine Methode zur Anwendung kommt. Leider deswegen, weil es durchaus normal ist, dass spaetere Forscher dann nicht die originalen Verøffentlichungen, sondern dieses Review zitieren … *seufz*

– Weiter geht’s mit „A Sensitive and Fast Fiber Bragg Grating-Based Investigation of the Biomechanical Dynamics of In Vitro Spinal Cord Injuries„.
AAAGHGHAGRHGHGAHGRHA!!! DIE *piep* SCHREIBEN MEINEN NAMEN FALSCH!!!!
Lustig: das ist was ueber Rueckgratverletzungen. Weniger lustig: das macht den Eindruck, dass ich nur zitiert werde um die Literaturliste aufzumotzen (siehe oben) … *seufz*. Andererseits ist’s ja schøn, dass ich und nicht wer anders zitiert wird.

– Ganz toll ist „Monitoring of type IV composite pressure vessels with multilayer fully integrated optical fiber based distributed strain sensing„, denn die haben _meine_ Methode auch wirklich und erfolgreich angewendet:

A good correlation between measurement and reference spectrum reduces noise. Therefore, data analysis was performed applying the running reference method described in [my paper].

*stolz auf mich selbst sei*

– Leider kann ich nix weiter zu „In situ measurement of phase transformations and residual stress evolution during welding using spatially distributed fiber-optic strain sensors“ finden.
Auszerdem scheinen die Autoren mit den oben erwaehnten Kernkraftforschern in Verbindung zu stehen … *seufz*

– Der Artikel mit dem Titel „Performance Investigation of OFDR Sensing System With a Wide Strain Measurement Range“ … *hust* … hinterlaeszt einen schlechten Beigeschmack.
Das liegt aber nicht am Artikel selbst. Ein wirkliches Problem mit meiner Methode wird dargstellt. Aber auf mich machte es den Eindruck, als ob die Autoren meinen Artikel gelesen haben und dann bemerkten: „Well, shit, someone has solved our problem already“ … das weisz ich natuerlich, weil ich selbst auch schon in solchen Situationen war.
Wieauchimmer, was sie sagen stimmt, aber das liegt daran, dass ich niemals Zugang zu den Rohdaten habe. VERFICKTE PROPRIETAERE SOFTWARE! Deswegen musste ich eine pragmatische Løsung finden. Und darueber „schimpfen“ die Autoren.
Mir schien beim Lesen auch, dass die Autoren (anders als ich) die Rohdaten zur Verfuegung hatten, denn sie implementieren (und publizieren) einen Algorithmus den ich mir damals fast genauso auch ueberlegt hatte (so weit ich mich erinnern kann). Den ich aber nie zur Anwendung bringen konnte, eben weil ich die Rohdaten nicht hatte … verdammt!

– Der Artikel mit dem Titel „Guidelines on Composite Flexible Risers: Monitoring Techniques and Design Approaches“ regte mich dann doch auf. Ja, ich werde im richtigen Zusammenhang zitiert aber die grosze Errungenschaft meiner Methode wird indirekt einem der oben erwaehnten (ehemaligen) Kollegen zugeschrieben. Sicherlich, der hat meine Methode erfolgreich in dem fuer die Autoren wichtigen Zusammenhang benutzt; aber mein Verstaendnis ist, dass ich die allerersten Referenzen finde und diese dann richtig zitiere. Im Wesentlichen ist dies das gleiche Problem, was ich schon zu dem Reviewartikel schrieb. Da kann ich leider nix machen und ist natuerlich auch nicht Schuld meines Kollegen. Aber aufregen tut es mich trotzdem. … … … und wenn ich mal drueber nachdenke, dann stellt sich die Frage, ob ich ueberhaupt zitiert worden waere, wenn meine Kollegen nicht meine Methode benutzt haetten … mhmmm.

– Als Letztes fuer heute: „Generalized Cross-Correlation Strain Demodulation Method Based on Local Similar Spectral Scanning„.
Toll ist, dass ich auch vier Jahre spaeter noch zitiert werde. Denn meistens wird man (wenn ueberhaupt) im ersten Jahr nach der Verøffentlichung zitiert (und dann nicht mehr).
Nicht so toll ist, dass die Autoren meine Methode schlecht reden auf eine Art und Weise die falsch ist:

[…] the measurement range of this method is still small […]

Damit meinen, dass man nur ein paar sogenannte microstrain (die Maszeinheit bei diesen Messungen) messen kann. Und das ist vøllig falsch! In meinem Artikel zeige ich die erfolgreiche Messung von 17-tausend (!) Microstrain. Das ist mitnichten „small“. Und dies trotz extrem widriger Messumstaende.
Die Schuhe zog es mir dann aber aus, als ich die Ergebnisse ihrer eigenen Methode sah. Der høchste gezeigte Wert liegt bei 4000 microstrain. Das ist vier mal weniger als das was ich geschafft habe. Und die hatten sehr gute Messbedingungen!
Klar, deren Methode mag schneller sein und weniger Messungen erfordern, aber die falsche Art und Weise wie meine Methode durch den „Schmutz gezogen“ wird ist ja wohl mal komplett daneben! Andere Wissenschaftler die diesen Artikel lesen, nehmen das fuer bare Muenze und benutzen dann nicht meine Methode, selbst wenn diese besser waere.

Najut … an dieser Stelle verschiebe ich die Schau auf meine anderen beiden Artikel auf zukuenftige Beitraege. Es ist schlieszlich mein Geburtstag und da will ich mich nicht aufregen