Archive for the ‘Gesellschaft’ Category

Die sueszen Pflichten wenn man ein Kind hat sind zahlreich. Eine davon sind Elternabende. Und so toll wie es hier in diesem wunderbaren Land mit seinen wunderbaren Buergern eben ist, steht auf dem Zettel zur Anmeldung zum Elternabend, dass ich einen Uebersetzer zur Verfuegung gestellt bekomme, wenn ich den benoetige … jaja … schon schoen, wenn die Steuergelder nicht den Banken in’n Arsch geblasen werden sondern den Buergern zugute kommen … *hier bitte in Gedanken die uebliche Tirade ueber die Jauchegrube genannt Dtschl. einfuegen* … rein theoretisch besteht die Moeglichkeit, dass wir nach Dtschl. zurueckgehen … aber da muss schon was ziemlich Schreckliches passieren … eher wuerde ich nach Schweden gehen!

Davon abgesehen noch zwei Leseempfehlungen:

1.: DIE Story des Sommers: Klabautermann führt das Geisterschiff. Alles was das Verschwoererherz begehrt, inklusive jeder Menge Fnords

2.: Schade dass ihr kein Daenisch lesen koennt: Wulff Morgenthaler. Die zwei (bisher von mir gefundenen) Besten gibt es hier und da.

Ach ja … wo wir gerade bei den Schweden waren:

Zwei Schweden sind mit ihren Jagdhunden auf Entenjagd. Da meint der Eine:

„Du ich  glaub wir machen was verkehrt“

„Wie kommst du denn da drauf“

„Na wir  haben ueberhaupt noch keine Ente gefangen“

„Dann muessen wir die Hunde bestimmt hoeher werfen“

… die Norweger …

Ach verdammt … jetzt hab ich vergessen die Geschichte dazu zu erzaehlen … diese geht wie folgt:

Gestern musste ich eine lange Strecke mit dem Bus fahren, um zu einem Einkaufsgebiet zu gelangen. Da ich Urlaub habe, nahm ich natuerlich das kleine Kind, welches seit einiger Zeit bei uns wohnt, mit. Ich steig in den Bus ein und moechte (so wie ich’s gewohnt bin) das Ticket gern mit meiner Kreditkarte bezahlen. Dies war (ganz unueblich) leider nicht moeglich. Also sagte ich dem Busfahrer, dass ich dann wieder aussteigen muss, da ich kein Bargeld dabei habe. Daraufhin frage er mich, wo ich denn hinmoechte. Aus der Antwort konnte er schlieszen, dass es nicht mal kurz um die Ecke war; dennoch meinte er (sinngemaesz) zu mir: „Bleib sitzen, kannst trotzdem mitfahren“.

Jaja … so sind sie … die Norweger :) .

… ich fuehle mich aber verpflichtet mal wieder was zu schreiben. Deswegen ein schnell zusammengeschriebener Artikel der schon laenger geschrieben werden wollte (wenn auch nicht auf diese Art und Weise, aber das tut nicht viel zur Sache). Um keinen zu enttaeuschen natuerlich mit den ueblichen Beschimpfungen und boeswilligen Unterstellungen gegen euer Dtschl. und den bekannten Lobpreisungen an mein Norwegen. … Aber ich moechte euch nicht laenger auf die Folter spannen … hier ist er:

Koerbe …

… sind ja gut beim Einkaufen. Dann braucht man nicht immer den schweren und schwer zu manoevrierenden Einkaufswage vor sich herschieben, oder muss auch nicht irgendwo einen leeren Karton fuer die Einkaeufe finden. Koerbe sind also praktisch … deswegen stehen die hier auch in jedem Supermarkt in hinreichender Stueckzahl gleich am Eingang:

koerbe

Koerbe hingegen verkuerzen (da diese so praktisch sind) auch die Verweildauer im Geschaeft und das ist (vom Standpunkt des „shareholders“ gesehen) schlecht, denn das bedeutet (statistisch gesehen) weniger Umsatz. Wenn man mal so die Dtschl.s Verkaeuferinnen fragt (bspw. in dem Lebensmittelgeschaeft im Kellergeschoss dieses schrecklichen Tempels beim Alten Markt in Magdeburg), warum es denn keine Koerbe gibt, dann bekommt man auszerdem zu hoeren, dass die wohl auch schnell aus dem Laden verschwinden.

*an dieser Stelle verzichte ich dann dankend und es denke sich bitte jeder die uebliche Schimpf und Schande die ich ueber Dtschl. und seine (allgemeinen) gesellschaftlichen Grundlagen gerne von mir gebe selber*

… aber HIIIIEEEEER … hier sind wir ja zum Glueck nicht in Dtschl.!

… in Trondheim. Entgegen meinen mir selbst auferlegten Bedingungen fuer diesen Blog, stelle ich heute viele Bilder ein, die auch der typische Tourist ueblicherweise macht. Dies nur, weil’s unser erstes Mal war … und ich sage mal schon im Voraus: Es war FANTASTISCH!

Am Nationalfeiertag ist die Stadt natuerlich voll

stadt-voll

und es gibt natuerlich Umzuege. In Trondheim gehen die durch die Innenstadt. Von den durch die Straszen ziehenden ueblichen Kapellen wie dieser hier

kapelle

mal abgesehen, sind zahlreiche Fahnen zu sehen wie bspw. auf diesem Bild

fahnen

und es gibt drei thematisch abgegrenzte Umzuege. Der erste startet 10 Uhr und ein zentrales Merkmal dieses Umzug zeigt die folgende Abbildung:

kinder4

Damit sollte klar sein, dass der Kinderumzug gemeint ist. Die Kinder laufen aber nicht wahl- und ziellos durch die Gassen; nein sie sind wohlsortiert nach Schulen und untergruppiert nach Klassen. Wobei natuerlich stolz die jeweilige Zuordnung auf einem Schild ausgewiesen wird:

kinder3

Noch stolzer wird eigentlich nur (zurecht) die Fahne getragen:

kinder

Den Abschluss einer jeden Schule bilden Russen:

russen

Diese ganz eigene Tradition zeigt einem doch sehr deutlich, wie urst langweilig es doch ist in Dtschl. Schueler oder Student zu sein. Der dritte und letzte Umzug ist dann ausschlieszlich von diesen Abschlussklassen gestaltet und eher langweilig, weswegen ich darauf nicht gesondert eingehen werde. .oO(wann hoert das eigtl. auf, dass ich solche typischen „Wissenschaftlersaetze“ schreibe?)

Wirklich toll sind auch die allermeisten Zuschauer. Der 17. Mai ist nicht nur irgendein Feiertag! Nein, nein, nein! Am 17. Mai ziehen sich die Maenner ihren schoenen Anzug und die Frauen traditionelle Kleider an:

zuschauer

Mit den Zuschauern als Verbindungsglied bin ich dann auch schon beim zweiten Umzug angekommen: dem Buergerumzug. Bei diesem ziehen die oertlichen Vereine um. Darunter auch hier natuerlich die ueblichen Kapellen und Hausmusikvereine. Angefuehrt wird dieser Umzug von der Feuerwehr

feuerwehr

In voller Montur laufen die ca. 2 km (in bruetendem Sonnenschein) aber nicht nur die normalen Feuerwehrleute, sondern auch die speziell ausgebildeten Kraefte wie z.B. die Feuerwehrtaucher:

feuerwehrtaucher

Der Feuerwehr folgten die Rettungssanitaeter:

rettungssanitaeter

Da Sport eins der Lebenselixiere der wunderbaren Buerger dieses Landes ist, finden sich im ganzen Umzug natuerlich immer wieder die zahlreichen Sportvereine. Diese beschraenken sich aber nicht nur auf leises mitmarschieren (den Seitenhieb auf Dtschl. lass ich an dieser Stelle mal weg); neeeeeiiiiinnnnnn … es werden zahlreiche Sportarten zur Schau gestellt. Dies beinhaltete unter anderem Fechten

fechter

Boxen

boxer

Skilaufen

skilaeufer

Eishockey

sportverein_kind

oder auch Sportarten die eine Matte brauchen wie Judo

judo

oder Kunsthuepfen

turner2

und das auch gern im 17-Mai.-Ausgehanzug:

turner3

Wenn der Sport groeszeres Geraet erfordert, dann wurde eben nur das groeszte noch tragbare Teil davon mitgebracht:

paddler

Natuerlich gibt es auszer Kapellen und Sportvereinen noch andere Gruppierungen von Menschen mit gleichen Interessen. Beispielsweise die Pfadfinder

pfadfinder

oder die Mopedfahrer

mopeds

oder der griechische Chor

griechischer-chor

oder die Anwaelte

anwaelte

oder die Bartfreunde

bartfreunde1

oder der Esperantklubb

esperanto-klubb

oder die Schwulen und Lesben (Norwegen führte uebrigens als erstes Land der Welt ein Gesetz ein, dass die ungleiche Behandlung von Personen auf Grund ihrer sexuellen Orientierung verbietet).

homofile-vereinigung

oder der ortsansaessige Ballklub (inklusive Spielern und Trainern natuerlich)

rosenborg-ballklub1

oder auch ein Verein den ich frei als „somalischen Wohlfahrtsverein“ uebersetze:

somalische-wohlfahrt

Praesent sind natuerlich auch die „Fachschaften“ (bitte nicht die langweiligen und streng reglementierten Fachschaften dtsch. Universitaeten vorstellen; deswegen die Anfuehrungszeichen) der verschiedenen Studienrichtungen; im naechsten Bild nur die der Nanotechnologie – TIMINI:

timini

Und dann … beinahe ganz zum Schluss tauchten dann auch noch die Uebeltaeter von heute morgen auf:

weckkapelle

Ich hoffe, dass diese Bilder wenigstens einen kleinen Eindruck vermitteln koennen, wie toll die Buerger dieses Landes sind. Da ich ja oben bereits schrieb wie es insgesamt war, moechte ich diesen Beitrag gern mit meinen heutigen Favoriten abschlieszen. Dabei handelte es sich um die hiesigen Repraesentanten des Imperiums, der 501st Legion – Nordic Garrison:

star-wars

star-wars2

star-wars3

… der 17. Mai! (Der Link fuehrt auf die norwegische Wikipedia, denn dort sind einige sehr schoene Bilder verlinkt) … … … bis eben dachte ich noch, dass dies der Tag war, an dem die wichtige Volksabstimmung 1905 stattfand; bei einer Wahlbeteiligung von 85% sprachen sich 368.208 der Norweger welche an der Abstimmung teilnahmen fuer die Trennung der Zwangsunion mit Schweden aus (nur 184 dagegen!!!) … wie man sieht, hat das Partizipieren am Staate hier eine lange Tradition … wieauchimmer, dem ist nicht so, denn diese Volksabstimmung war am 13. August … gluecklicherweise schaute ich nochmal beim Norwegenservice des Martin Schmidt nach, warum denn eigentlich der 17. Mai der Nationalfeiertag ist. Und dort lese ich (es lohnt sich uebrigens diesem Link zu folgen, denn der Text dort ist (wie immer) sehr informativ, gut geschrieben und auch nicht zu lang), dass dies der Tag war an dem 1814 die Verfassung des Koenigreichs Norwegen verabschiedet wurde! Man beachte das Ausrufezeichen, aber darauf komme ich gleich nochmal zurueck … zunaechst moechte ich (im selben Zusammenhang wie die Intention des Ausrufezeichens) noch kurz zitieren, was ich „eine Seite weiter“ gelesen habe:

Norwegen besaß nun mit seiner eigenen Gesetzgebung eine neue nationale Identität

Begreift ihr, was das bedeutet? Worin die Buerger dieses wunderbaren Landes ihre Identitaet sehen? Nicht in etwas, das auf Mord und Totschlag (bspw. Revolutionen oder gewonnene Kriege) oder Affekten nationaler Natur (bspw. Ausrufung der Republik oder Erlangung der Unabhaengigkeit … wobei dies sicherllich in den allermeisten Faellen auch auf Mord und Totschlag zurueckzufuehren ist) basiert, sondern in etwas was das friedliche Zusammenleben einer einen Staat bildenden Gemeinschaft ausmacht: die Etablierung von Regeln (das Wort „Gesetz“ ist zu einengend) die das Zusammenleben der Buerger regeln und deren Rechte und Pflichten als Buerger festlegen!!! … vermutlich macht mein ganzes euphorisches Gerede das Ganze jetzt nicht klarer, deswegen hol ich etwas weiter aus: worum es mir geht ist die Essenz dessen warum Leute Gemeinschaften bilden: um sich vor den „Staerkeren“ zu schuetzen. Dies ist natuerlich nicht limitiert auf Staaten sondern auch anzuwenden auf die Idee die hinter den Krankenkassen oder Fachschaftsraeten oder Gewerkschaften steht. Wieauchimmer, eine Staatsstruktur benoetigt immer Buerokratie um funktionieren zu koennen. Ein intrinsisches Merkmal des Verhaltens von (individuellen) Menschen im Apparat der Buerokratie laeszt sich wie folgt zusammenfassen: Macht korrumpiert … oder anders: einige Individuen arbeiten absichtlich nicht im Sinne der Gemeinschaft und nutzen dafuer die Mittel und Methoden, die ihm von selbiger in die Hand gegeben wurden. Davor muss man die Buerger schuetzen … oder um hier einen beruehmten Satz zu zitieren:

Man muss den Staat nicht vor seinen Buergern schuetzen, sondern die Buerger vor dem Staat.

Die Reglementierung dysfunktionaler Elemente der Gesellschaft (wo ja die oben erwaehnten i.A. dazuzaehlen) ist also wichtig. Dabei ist die Phrase „dysfunktionale Elemente“ nicht auf Menschen an sich beschraenkt, sondern auch auf Methoden und Verhalten, die nicht unter das obige Beispiel fallen. Da sei an dieser Stell nur bspw. die „Putinjugend“ in Russland oder natuerlich die sehr simple „Bewaeltigung“ „normaler“ Vorfaellen wie Gewalt von Menschen gegen andere Menschen erwaehnt.

Da ich mein konfuses Geschreibe kenne, hab ich meine Zweifel, dass ich den (soziologischen / psychologischen / gesellschaftlichen) Unterschied zwischen dem Hintergrund der Nationalfeiertage anderer Laender und dem 17. Mai in Norwegen klarmachen konnte. Aber nachfragen ist sehr gewuenscht.

Aber nun komme ich zum eigentlichen Grund, warum ich diesen Beitrag eigentlich angefangen habe … jaja … ich weiss … ich schwoff etwas ab … darum hier noch mal der Anfang:

Nun ist ja bald  der 17. Mai! Und damit unser Kind das machen kann, was norwegische Kinder am 17. Mai so machen (mit einer Fahne wedeln), haben wir ihm eine Fahne gekauft … anscheinend kannte er das schon aus dem Kindergarten oder so, denn er war schwer begeistert, dass er endlich sein eigenes „Faehnchen“ (sic!) hat:

hugo-mit-fahne

Wie man sieht, weiss er auch schon was man damit machen muss: wedeln!

Und wo wir grade bei den Schweden waren (die im uebrigen das einzig andere Land der Welt sind, die den Tag an dem die Verfassung verabschiedet wurde, als Nationalfeiertag erkoren haben … wobei unsere geographischen Nachbarn das natuerlich korrumpieren, denn irgendein komischer Koenig hat auch was mit dem Tag zu tun):

Har du hørt om den svenske sportsidioten som heiet på ozonlaget?

Der ist echt gut, funktioniert aber nur auf norwegisch.

… etwas ueber versteckte Preiserhoehungen und dass die Lebensmittelhaendler dazu verpflichtet sind, Grundpreise anzugeben … darauf kam natuerlich der Kommentar: „na machen die doch“ … meine Meinung dazu ist ja, dass diese Kennzeichnungen irrelevant sind, weil die meisten Leute einfach nicht drauf achten, da diese zu klein sind und somit bewusst nach gesucht bzw. ganz im Allgemeinen bewusst wahrgenommen werden muessen, was beim Einkaufen an sich nur in den allerseltensten Faellen passiert, da Einkaufen (gewollt) ein eher unbewusster Prozess ist (sonst gaebe es u.a. keine Musik in den Laeden und das ist auch der Grund, warum der Gang durch die meisten Laeden „linksherum“ ist) … auszerdem meinte ich, dass dies in Norwegen nicht so ist, denn die Grundpreisangabe ist beinahe so grosz wie der eigtl. Preis … hier nun endlich der „Beweis“ … in Dtschl. sieht ein Preisschild bspw. so aus:

preisschild_dtschl

Naaaaaaaa? … Nimmt man doch auf den ersten Blick wahr und orientiert sich daran, ikke sant?!

In verdens beste landet hingegen sieht es im Allgemeinen so aus:

preisschild_norwegen

Findet den Unterschied … und wehe da schreibt jetzt wer, dass das norwegische Preisschild in einer anderen Schriftart geschrieben ist!

… einer Ueberraschung fuer meine Liebste schlenderte ich so durch unseren lokalen Fantasy- / (Brett)Spiele- / Comicladen … also nicht dass das jemand falsch versteht und jetzt so einen Siffladen wie den gegenueber des ehemaligen Haus des Lehrers in Magdeburg vor ihrem (oder seinem) geistigen Auge hat; nein nein … ich mein das Outland in Trondheim (Link fuehrt zur Internetseite) … die Ueberraschung wurde dann dies hier:

talisman

Noch bevor ich also dieses Spiel in Haenden halte, faellt mein Blick voellig ueberraschend und unerwartet auf etwas anderes … etwas ungemein Wertvolles … etwas, dass unter dem Begriff Kunst einzuordnen ist. Der Preis lag mit ca. 1200 NOK dann allerdings doch recht hoch … also liesz ich es erstmal liegen (denn anscheinend ahnte ich zu dem Zeitpunkt bereits, dass zwei Tage spaeter unsere Waschmaschine kaputt gehen wird) … hole das Spiel … und schweife zurueck zur Kunst … gehe wieder … gehe zurueck … nehme es in die Hand … gehe zur Kasse … und moechte es kaufen … ABER DA PASSIERT ES (!) (Trommelwirbel) … ein (wiedermal) typisch norwegisches Verhalten (des Comic-Shop-Guy’s) … er sagte mir:

Ich moechte dich darauf hinweisen, dass es dieses Werk zur Zeit in unserem Online-Shop zum halben Preis gibt

… … … … … … … … … … … …

… … … … … … … … … … … …

… … … … … … … … … … … …

(Stille in meinem Kopf … allerhoechstens Gedanken wie beispielsweise: .oO( … … … Ja, [jeg] elsker dette landet … und am meisten die tollen Buerger die in ihm Leben) )

… … … … … … … … … … … …

… … … … … … … … … … … …

… … … … … … … … … … … …

wieauchimmer … heute kam ein Paket an … es war grosz … es war ca. achteinhalb Kilogramm schwer … und es enhielt das Folgende (Gesamt)Kunstwerk:

complete

*schmacht* … wenn jemand von euch erraet um was es sich handelt, so schreibe sie (oder er) doch bitte ein Kommentar … gibt dann auch ein Bienchen meinerseits … und eurerseits dann sicherlich Begehren (aber ihr duerft dann gerne mal zum Lesen zu Besuch kommen *grins*) … ach und wer den Hinweis mit dem „(Gesamt)Kunstwerk“ nicht versteht: an der Seite dieser zwei Buecher steht unter anderem das Wort

COMPLETE

und die Zahlen

1980

und

1994

*ganz breit grins und jetzt ins Bett geh zur Lektuere … grins*

Norweger sind ja sehr freizuegig was ihre persoenlichen Daten anbelangt. Waehrend die Einfuehrung der persoenlichen Steuernummern in Dtschl. ja durchaus (und zurecht in diesem eurem Lande) noch diskutiert wird, ist dies hier seit langem gelebte Realitaet und anerkannt und macht viele Dinge sehr sehr einfach, denn die werden quasi ueberall angegeben und alle fuehlen sich sicher.

Meiner Meinung nach fuehlen sich die Norweger zu Recht sicher. Dazu drei Beispiele.

1.: Julebord (Weihnachtsessen) … meine schwedische Kollegin meint scherzhaft: „Es gibt doch mittlerweile solche „Tags“ mit denen kann man verfolgen, wo sich eine Person befindet. Das koennen wir ja Jedem aufkleben und dann kann man die Raeume meiden in denen Personen sind, die man nicht leiden kann.“ Der erste ernsthaft gemeinte Kommentar auf diese scherzhafte Frage kam von einer norwegischen Kollegin und zwar (mit einem ganz leichten Anflug von Entruestung:) „Und wer hat dann Zugriff auf die Daten???“ … jaja … die Norweger … verstehen keinen Spasz wenn es um ihre persoenlichen Daten geht … vermutlich weil sie so freizuegig damit umgehen und wollen, dass dies so bleiben kann (weil keine Gefahr droht, weil die Norweger selber aufpassen, dass keiner Schindluder damit treibt oder treiben kann bzw. dass keine Strukturen aufgebaut werden, die so etwas moeglich machen).

2.: Im NanoLab sind Kameras eingebaut, damit bei einem Feuer / Gasalarm von aussen geschaut werden kann, ob wer ohnmaechtig im Lab liegt und gerettet werden muss. Nun ist bald Eroeffnung und die Besucher duerfen nicht alle Bereiche des Labors betreten. Natuerlich kam der Vorschlag, die Kameras zu benutzen um diese Bereiche zu zeigen. Es kam (beinahe) augenblicklich der Hinweis, dass wir nicht die Erlaubnis haben die Wissenschaftler im Labor mit diesen Kameras zu beobachten … freizuegiger Umgang mit seinen persoenlichen Daten erfordert eben (die) Selbstkontrolle (aller)

3.: Hugo wird ja nun morgen eingekindergaertnert. Dazu mussten wir natuerlich die ueblichen Zettel ausfuellen à la „welche Krankheiten hat ihr Kind / welche Impfungen / darf ihr Kind mit dem Bus mitfahren / darf ihr Kind mit in die Schwimmhalle etc.“ … eine Frage die mir besonders auffiel war: „Duerfen andere Eltern Fotos / Videos machen wenn ihr Kind dabei ist?“ … nur weil viele einen freizuegigen Umgang mit ihren persoenlichen Daten haben, heiszt das nicht, dass auch ALLE mitmachen MUESSEN!

In diesem Sinne: viel Spasz in eurem laengst Realitaet gewordenen Ueberwachungsstaat (was ja viel mehr bedeutet als nur die (Video)Ueberwachung an sich!) … aber … (Achtung ganz ueble Polemik die ich mir einfach nicht verkneifen kann!) … mit Ueberwachung … damit kennen sich „die Deutschen“ ja seit einigen Generationen gut aus … auf beiden Seiten der Linse … und auf der anderen Seite „war es doch schon immer so“, aber „die Deutschen“ haben ja nichts zu verbergen und deswegen ist das ja nicht so schlimm wenn ihr ueberwacht werdet.

Und  wo wir gerade bei den Schweden waren:

Warum benutzen Schweden Zahncreme anstatt Waschpulver beim Waeschewaschen?

Weil sie keine Loecher in den Struempfen haben wollen.

diesen Kommentar von der Anna moechte ich heute zwei Fotos praesentieren.

Das Erste ist in guter Qualitaet, denn ich hatte meine Kamera dabei und es herrschten gute Lichtverhaeltnisse zur Zeit der Aufnahme (obwohl es hier eigentlich immer dunkel ist wie ja alle wissen). Es zeigt einen der Fahrradstaender vor dem Gebaeude in dem mein Buero ist (noch bis ca. 13 Uhr heute). Gut zu erkennen sind zwei Fahrredhelme. Beide sind einfach nur beim Fahrrad platziert, damit die Besitzer die nicht mit sich rumschleppen muessen. Es findet sich keine Sicherung irgendeiner Art (von der offensichtlichen Sicherung vorm runterfallen natuerlich mal abgesehen).

unangeschlossene-helme

Das zweite Bild wurde unter suboptimalen Bedingungen aufgenommen. Nur mit der in meinem Mobiltelefon integrierten Kamera und es war ausserdem kalt und dunkel in Dresden. Es zeigt ebenso einen Fahrradhelm. Trotz der weniger hervorragenden Qualitaet des Bildes ist deutlich die dicke Fahrradkette zu erkennen die den Helm sichert.

angeschlossener-helm

… oder anders … typisch norwegisch – typisch deutsch …

Ich wollte eigentlich eine gleichlautende Kategorie aufmachen, aber dann bemerkte ich, dass es ja bereits eine Kategorie „Gesellschaft“ gibt, in die all dies hervorragend hinein passt …

*riesigen vermutlich unverstehbaren Gedankensprung mach* … oder um es mit den Worten von Kettcar aus ihrem Lied „Am Tisch“ zu sagen:

Ein Toast auf das Leben,
Einen Platz auf dem man einmal so sein kann
wie man ist wer man ist

Drei Geschichten … die erste ist vom Herrn Martin Schmidt (und sinngemaesz, denn ich bekomme den genauen Wortlaut nicht mehr zusammen):

Eines Tages erhielt er einen Brief (aus Norwegen) in dem er aufgefordert wurde „den Rest der Versandkosten“ (ca. 70 NOK [wenn ich mich richtig erinnere]) zu bezahlen. Er denkt sich nichts weiter bei, denn er bezahlt seine Rechnungen immer vollstaendig und nicht nur partiell. Einige Zeit spaeter kommt ein weiterer Brief mit der selben Aufforderung, und dazu noch ca. 100 NOK Mahngebuehren. Daraufhin schreibt er dieser Firma, dass es sich um eine Verwechslung handeln muss. Es stellt sich heraus, dass der Herr Martin Schmidt (und ich bitte ihn dies in den Kommentaren richtig zu stellen falls ich jetzt luege) bei dieser Firma tatsaechlich noch Versandgebuehren ausstehen hat, was allerdings auf einen Computerfehler o.ae. zurueckzufuehren sein muss (was vermutlich keiner mehr richtig rekonstruieren kann). Die Antwort der Firma war dann: „Wir glauben Ihnen und erlassen Ihnen die Versandgebuehren und auch die Mahngebuehren muessen sie dann natuerlich nicht bezahlen“ … typisch norwegisch eben: Ruhe bewahren ist erste Buergerpflicht

Geschichte Nummer zwei ist erst heute passiert … und zwar mir:

Wir haben Holz bestellt … 16 Saecke feines Birkenholz, 8 Saecke mit 30 cm langen Stuecken und 8 Saecke mit 40 cm langen Stuecken … der Lieferant sollte gestern ca. halb fuenf hier auftauchen … das tat er nicht … ich dachte er haette uns vergessen (heute stellte sich heraus, er ist mit dem LKW einfach nicht um die Ecke gekommen) … also frage ich heute ganz hoeflich per SMS ob er denn heute rum kommt … das tat er dann auch … und als kleine Wiedergutmachung, erhielten wir noch einen Sack Holz gratis dazu (im Wert von 60 NOK) … typisch norwegisch eben: der Kunde ist  Koenig

Bei Geschichte Nummer drei war ich selber der „Handelnde“ … hehe … im wahrsten Sinne des Wortes sogar:

Neulich wollte ich zwei etwas schwerere Briefe nach Dtschl. schicken … eine normale Briefmarke waere also nicht genug gewesen … die Briefmarke die ich haette zahlen muessen haette 14 NOK gekostet, in dem Geschaeft in dem ich die Briefmarken erwerben wollte, hatten sie aber zu dem Zeitpunkt nur Briefmarken im Wert von 15 NOK und 50 Øre (das Geschaeft hatte gerade erst auf gemacht und sicherlich noch keine frische Ladung Briefmarken erhalten) … da ich aber rundum zufrieden bin in diesem wunderbaren Land mit seinen tollen Buergern, dachte ich mir: „was soll’s … Geld brennt“ … (ich hoffe) typisch norwegisch eben: gerne in diesem Staate leben und durch sein Verhalten dafuer sorgen, dass die Mitbuerger dies auch gerne tun … oder anders: am Staate partizipieren … denn so einfach kann das sein.