Es ist ja eine alte Weisheit, dass in Japan alles supermodern ist. Ein Aspekt davon ist, dass ich mir ’ne lokale (!) „Piepskarte“ fuer den øffentlichen Nahverkehr in Tokyo kaufen kann und die dann auch in Sapporo funktioniert … und in Kyoto … und in Hiroshim … und auch in Ishinomaki … (hab’s nicht probiert in Nagasaki).

In Dtschl. ist das so unvorstellbar, sich in Berlin BVG-Ticket zu kaufen und dass das dann auch in Hamburg zu gebrauchen ist, dass ich mich nicht erinnern kann, dass eine derartig futuristische Idee in all meinen Jahren auf diesem Planeten jemals in der øffentlichen Diskussion vorgekommen ist. Denn das geht ja gar nicht! Das waere ja der Untergang des Abendlandes, wenn sowas funktionieren wuerde. Und in Norwegen ist das nicht anders.

Aber darum soll es heute gar nicht gehen. Vielmehr geht es mir um diese, auf den ersten Blick furchterregenden Maschinen:

Das ist eine Busbeførderungsentgeldbezahlmaschine und ich sage es mal sofort: da piepst nix. Aber der Reihe nach.

Ich habe versucht so viele Aspekte der Reise wie møglich im Vorraus zu planen. Einfach um „logistische Probleme“ zu minimieren. Fuer die meisten Reiseziele (ob nun ganze Staedte oder ein Museum) schaute ich mir die drei W’s im Voraus an — wann / wie / womit (das wie bezieht sich auf die Reiseroute, nicht das Beførderungsmittel) komme ich da hin wo ich hin will. Das nahm mir meine Befuerchtungen und funktioniert ganz hervorragend, denn meistens faehrt ’ne U-Bahn … oder ’ne Straszenbahn.

Doch in Totorri wollten wir in die Wueste und da muss man ’nen Bus nehmen. Die obigen drei W’s sind auch bei Busfahrten schnell beantwortet und ich dachte zunaechst, dass ja dann wohl alles klar ist. Doch dann stolperte ich darueber, dass so ’ne Busfahrt ja auch bezahlt werden muss und meine „Piepskarte“ da nicht funktioniert.
Vielmehr ist es so, dass man, wenn man aussteigt, auf die Anzeigentafel schauen muss, wie teuer das dann wird. Das sind aber keine 90-Minuten-in-alle-Richtungen Tickets … sondern die Kombination aus Einsteige- und Aussteigehaltestelle bestimmen den Preis.
Das hørt sich kompliziert an (ich kann doch keine Japanisch lesen) … aber es wird noch besser, denn in die rot umrandete Box oben drauf auf der Maschine, muss man den Betrag PASSEND reinwerfen … und wo soll ich als Tourist denn MUENZEN herbekommen? Ich bezahle doch ueberall mit (Pieps)Karte bzw. bekommt man am Geldautomaten nur Zettel.

Es stellte sich dann heraus, dass die Anzeigentafeln auch und Englisch und somit fuer Leute wie mich lesbar sind. Auszerdem ist das Haltestellenpreisinformationssystem voll gut durchdacht, man findet sich also schnell zurecht. Ebenso voll gut ist die Løsung des Ich-hab-doch-nur-nen-zehntausend-Yen-Schein-Problems, denn den steckt man nur in den Schlitz am unteren Ende des grauen Kastens und die Maschine spuckt die richtige Anzahl an Muenzen aus.

Aber das wusste ich ja alles bei der ersten Busfahrt noch nicht. Entsprechend nervøs war ich und stellte mich ganz vorne an, um zu sehen wie die Anwohner das machen … dann wechselte ich nervøs mein Geld, zaehlte nervøs die Muenzen ab, liesz es nervøs in die rot umrandete Box fallen … und alles lief wie am Schnuerchen … so scheint das in Japan nunmal zu sein (fuer Touristen zumindest) … selbst mit so alter Technik.
Bei der naechsten Busfahrt war dann alles klar und ich war nicht mehr so nervøs, weil ich wusste wie gut das funktioniert.

Zum Abschluss sei noch dies gesagt: wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind die Maschinen rein mechanisch, auch das interne Muenzensortiersystem, cool wa … selbst wenn es nicht aus Lego gemacht ist.

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