Um diese Reihe abzuschlieszen møchte ich auf eine groszflaechige, kuenstlich eingefuehrte, Gesundheitsmasznahme hinweisen, die uns allen bekannt ist: Iodsalz.

Meist benutzen wir das, weil unsere Eltern uns sagten, dass das wichtig ist. Wenn das Wissen ueber „Tradition“ hinaus geht, dann weisz man vielleicht noch, dass die Schilddruese das braucht und damit man keinen Kropf bekommt.
Deutlich weniger bekannt in der allgemeinen Bevølkerung durfte der folgende Fakt sein:

Iodine deficiency is the leading cause of preventable intellectual disability […].

Und das ist eine verdammt gute Sache, dass das weniger bekannt ist, denn das angeborene Jodmangelsyndrom ist zumindest in westlichen Laendern sehr selten geworden. Dies liegt daran, dass vor ca. 100 Jahren besagte westliche Laender begannen Masznahmen einzufuehren, die dem kronischen Iodmangel entgegenwirken.

Eine Studie dazu zeigte fuer die Schweiz, dass Kinder, geboren nach der Einfuehrung von Iodsalz, im Schnitt laenger in der Schule blieben, bzw. dass (relativ gesehen) mehr Menschen høhere Abschluesse erhielten.
Eine andere (Meta)Studie kann den Effekt fuer chinesische Kinder sogar auf (im Schnitt) neun zusaetzliche IQ-Punkte quantifizieren.
Noch eine andere Studie (*hust*) zeigt den Effekt den Iodsalz auf das (durchschnittliche) Einkommen in den USA hat (11 % mehr Geld, mit den zu erwartenden „Nebenwirkungen“).
Dies sind aber nur drei Studien zu einem Effekt der seit langem bekannt und gut untersucht ist.

Ich erwaehne dies explizit, denn es ist so wichtig, weil die Einfuehrung von Iodsalz primaer den Lebensstandard der Menschen erhøht durch deutlich weniger Leiden durch Schilddruesenunterfunktion. Und solch eine allgemeine Masznahme, die gut ist fuer alle Menschen (!), muss nicht mal viel kosten, denn bspw. die Zugabe von Iod erhøht den Preis von Salz um nur ein paar Cent pro Tonne.

Auszerdem ist dies ein ganz konkreter Beweis dafuer ist, dass die Verteilung der Intelligenz einer groszen Population mittels sehr einfacher Masznahmen beeinflusst werden kann.

Und nun ist die Frage, inwiefern die gigantischen technologischen Schritte welche die Menschheit seit ca. den 50’er Jahren genommen hat, auf eben eine solche Verschiebung durch Iod zurueckgefuehrt werden kann.
Und die 50’er sind wichtig, denn das war die Zeit, als die 1. Generation von Kindern welche mit Iodsalz aufgewachsen ist, sich im Berufsleben etablierten.

Auszerdem ist die Frage, inwiefern dies zu den gesellschaftlichen Unruhen der 60’er und 70’er gefuehrt hat. Letztere sind naemlich ganz offensichtlich auch dadurch zustande gekommen, weil insb. junge Menschen mehr und mehr selber gedacht haben und sich nicht mehr durch ein das-war-schon-immer-so haben abspeisen lassen. Und wir profitieren von all dem (sei es durch Gleichberechtigung oder den Laptop auf dem Tisch).

Deswegen zum Abschluss: immer schøn fuer Sachen sein, die den Lebensstandard ALLER Menschen erhøhen. Das lohnt sich langfristig so krass, dass eventuelle, individuelle, kurzfristige Gewinne das nie im Leben ausgleichen kønnten.

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