Realgeschichtlich begegnen wir in diesen Jahren dem (mal wieder) verkuendeten „End of history„. Waehrend dies realgeschichtlich (mal wieder … leider… ?) nicht eingetreten ist, so macht es sich in den Peanuts doch bemerkbar.

Besagtes philosophisches Argument geht in groben (!) Zuegen davon aus, dass die Menschheit gesellschaftsentwicklungstechnisch einen Punkt erreicht (hat), an dem es keinen Grund gibt was Neues zu machen. Dies liegt daran, weil alles so knorke ist. Dagegen gibt es viele Argumente, aber die Ereignisse der gegebenen Jahre in Betracht ziehend, wundert es mich ueberhaupt nicht, dass dieser Essay so viel beachtet wurde.

Waehrend ich oben auf den beruehmten Artikel von Francis Fukuyama verweise so ist die Idee nicht neu. Spontan faellt mir da als weiteres Beispiel, philosophisch/politisch aus einer anderen Ecke kommend, „der Kommunismus“ als „Endform der Gesellschaft“ ein.

Ich erwaehne das nicht nur, weil es zeitlich passt, sondern auch weil ich den Eindruck hatte, dass bei den Peanuts dieser Zustand eingetreten ist. Ende der 80’er waren sowohl die Peanuts als auch deren Autor, Charles M. Schulz, professionell, monetaer und gesellschaftlich seit vielen Jahren etabliert. Oder anders gesagt: die Figuren hatten in diese Jahren laengst ihre eigenen Wesenszuege ausgebildet. Dies wiederum wirkt darauf zurueck, wie Schulz die Geschichten schreibt — zwar jedesmal neu, aber dennoch irgendwie bekannt … ja mglw. gar vorhersagbar.

Das mindert in keinster Weise die Relevanz der Peanuts als kulturelles und gesellschaftliches Gut. Ebenso ist es auch NICHT „die alte Leier“. Vielmehr ist es so, dass man weisz, was man mit und an den Peanuts hat.

Ich gebe aber zu, dass ich ungefaehr ab hier anfing mehr aus „kultureller Pflicht“ und „intellektuellem Interesse am Gesamtwerk“ die Baende gelesen habe, als aus innerer Freude darob der Abenteuer der Kinderschar.

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