Neulich stolperte ich ueber einen Artikel mit dem Titel „Where Has All the Education Gone?“ im The world bank economic review, vol. 15, no. 3 pp. 367–391.

Dort wird darueber diskutiert, dass heutzutage zwar im Wesentlichen jedes Kind zur Schule geht, dass dies aber global gesehen keine (positiven) Auswirkungen zeigt. Daher der Titel des Artikels.

Beim Lesen hatte ich den Eindruck, dass die Schwere der dort angesprochenen Probleme bei „uns“ nicht so stark ist, wie in den vielen armen Laendern.

Dennoch habe ich schon laenger den Eindruck, dass zwei der vorgestellten Mechanismen auch bei „uns“ am Wirken sind.

Der erste waere, dass …

[t]he newly created educational capital has gone into piracy; that is, privately remunerative but socially unproductive activities.

Kapitalismus halt. Nur was monetaer erfolgreich ist wird gemacht (auf Ebene der Gesellschaft). Schlaue Menschen werden Ingenieure und wollen Bruecken bauen und die Welt retten. Aber letztlich arbeiten so Leute wie ich dann doch nur daran, dass Menschen die viel haben am Ende noch mehr Geld bekommen.
Oder ganz direkt, denn irgendjemand mit entsprechender Bildung muss ja auch deren Luxusjachten (und Autos, und Anziehsachen, und Kunstgegenstaende und so weiter und so fort) planen / bauen / begutachten / reparieren etc. pp.

Den zweiten Punkt erwaehnte ich bestimmt schon øfter, mindestens in Gespraechen vis-à-vis:

[t]here has been slow growth in the demand for educated labor, so the supply of educational capital has outstripped demand and returns to schooling have declined rapidly.

Oder anders: je mehr Leute studieren, desto mehr Konkurrenz gibt es auch um sog. „qualifizierte“ Arbeitsplaetze und ’ne Jobgarantie ist ja auch ein technisches Studium schon lange nicht mehr.

Fuer Leute mit Kind(ern) ist das ein ganz furchtbarer Gedanke, dass all die Bildung letztlich nicht den Startvorsprung geben wird, den wir hoffen, dass unser(e) Kind(er) hat/haben wird.

Im uebrigen ist dieser Punkt auch ein Dilemma, denn bin ich doch der Meinung, dass mehr Bildung nie wirklich schadet … Aber das erfordert auch hier wieder eine andere Gesellschaft. Eine Gesellschaft, in der Bildung einfach nur so fuer sich was wert ist … .oO(Hach! Waere das schøn.)

Und deswegen schreibe ich darueber, damit ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, euch nicht so alleine mit aehnlichen Gedanken fuehlt und euch traut, derart positive Dinge wann immer møglich in die Welt heraus zu posaunen :)

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