Munter weiter fragte ich mich dann inwiefern mein Kinogehverhalten durch die zeitliche Situation gepraegt wurde.

Im folgenden Bild sieht man, wie sich meine Kinobesuche auf die Monate verteilen.

Abgesehen von zwei Peaks sind meine Kinobesuche erstaunlich gleichmaeszig ueber das Jahr verteilt.

Der Peak im April ist wiederum durch Kosmorama zu erklaeren. Ziehe ich von dem Wert die ca. 50 Kosmoramafilme der letzten zwei Jahre ab, dann lande ich beim Durchschnittswert. Die leichte Erhøhung im Mai ist ebenso durch Kosmorama zu erklaeren. War doch in diesem Jahr das Festival teilweise im Mai.

Bleiben der Maerz- und der August-Peak.

August ist „leicht“ zu erklaeren durch „Sommerblockbuster“ und „Zeit haben“. Im Maerz duerfte vor allem Letzteres der Fall gewesen sein. Ist dies doch der Monat im Studium gewesen, wo alle Pruefungen ueberstanden waren, das neue Semester aber noch nicht angefangen hat.

Nun interessierte es mich, inwiefern sich das bemerkbar macht, wenn man die Anzahl der Kinobesuche pro Monat normiert auf die Gesamtzahl der Kinobesuche des jeweiligen Jahres. Dies deswegen, weil statistisch signifikante Unterschiede dadurch u.U. leichter erkennbar sind. Hier ist das Ergebnis:

11_Monate_normiert

Wie man sieht, sieht man nix! Die Majoritaet der Daten befindet sich in einem Band zwischen ca. 0,04 und  0,12. Das bedeutet im Wesentlichen das oben bereits Gesagte: Ich gehe ungefaehr jeden Monat gleich oft ins Kino. Heraus sticht der April (blaue Kurve) in den letzten zwei Jahren (und der Mai (gruene Kurve) in 2014) – Kosmorama.
Witzig ist der Peak im Februar 2008. Das konnte ich mir beim besten Willen zunaechst nicht erklaeren. Dann erinnerte ich mich aber an eine Tagung in Berlin. Und da hatte ich auch Zeit ein paar Mal mehr ins Kino zu gehen als durchschnittlich in dem Jahr. Ein „klassischer Ausreiszer“ also.

Es verwunderte mich zunaechst, dass sich die Maerz- und August-Peaks nicht so eindeutig bemerkbar machen. Das haette ich anders erwartet. Wenn man sich aber die Daten des ersten Bildes nochmal anschaut, so sieht man, dass es nur ca. 20 Kinobesuche mehr in diesen beiden Monaten sind. 20 Kinobesuche ueber 16 Jahre; das ist ca. ein Kinobesuch mehr pro Jahr fuer diese beiden Monate.
Ist das relevant? Gute Frage, in der Summe schon, das sieht man ja. Im „alltaeglichen Leben“ macht sich das nicht bemerkbar.
Das ist wie bei Statistiken zur Klimasituation. Da sieht auch jeder die eindeutigen Daten, aber ’s kuemmert keinen so richtig, denn „2 Grad mehr“ ist doch nun wahrlich nichts, was mich negativ beeinflusst, nicht wahr.
Statistik ist schon was Feines.

Nun zu den Tagen.

So verteilten sich meine Kinobesuche auf die einzelnen Wochentage:

12_Tage

Abgesehen von Dienstag und Mittwoch sind meine Kinobesuche wiederum ziemlich gleich verteilt auf die einzelnen Wochentage. Schauen wir mal gleich auf die normierten Daten.

Auch hier befindet sich die Mehrzahl der Datenpunkte in einem relativ engen Band zwischen ca. 0,04 und  0,16. Was das bedeutet schrieb ich bereits oben.
Eindeutig heraus hebt sich der Dienstag (rote Kurve) zwischen den Jahren 2001 bis 2004. Dies lag daran, dass Dienstag „Kinotag“ im Cinemaxx war und jeder Film einen Euro (glaub ich) billiger war. Wenn ich mich richtig erinnere, so verschob sich dieser Tag dann auf den Mittwoch (blaue Kurve). Das passte mir irgendwie gar nicht so richtig in den Kram damals. Und so wie die Kinobesuche am Mittwoch zunehmen, so nehmen sie an den Dienstagen ab.

Mittwoch als beliebtester Tag haelt sich dann ziemlich gut ueber dem Durchschnitt. Dass dies in Trondheim so blieb lag daran, dass Mittwochs haeufig die Filmklubbfilme liefen.

Interessant ist die „Sonntagserhøhung“ (gruene Kurve) in den Jahren 2006 – 2008. Aus den kumulativen Daten haette man zunaechst das Gleiche schlieszen kønnen was ich bzgl. Maerz und August in der Diskussion der vorhergehenden Ergebnisse sagte. Hier sieht man aber, dass in diesen drei Jahren die „kleine (kumulative) Haeufung“ sehr wohl einen Effekt auf das taegliche Leben hatte. Ging ich doch mit einer doppelt bis dreifach høheren Wahrscheinlichkeit an einem Sonntag ins Kino anstatt an einem Wochentag (ausgenommen Mittwoch).

Witzig finde ich den Verlauf „Sonnabendkurve“ (lila). Scheinbar (!) folgt diese in den Jahren 1999 – 2007 einem gewissen mathematisch exakt angebbaren Zusammenhang. Dem war natuerlich nicht so. Purer Zufall. So wie wenn man eine eingebildete antropomorphe Entitaet um genug Essen auf’m Tisch bittet und es Duenger vom Himmel regnet. Da war es auch pure Zufall, dass ’n Wirbelsturm kurz vorher durch die entpsrechende Lagerhalle fegte.

Eine Grafik habe ich noch und dann ist Schluss fuer heute.

„Normale Leute“ (wer immer das auch sein mag) gehen meist Freitag oder Sonnabend ins Kino. Weil ’s wissen schon … naja … eigtl. nicht … warum eigentlich? Mir faellt beim besten Willen kein Grund ein, warum ich diese zwei Tage bevorzugen sollte um ins Kino zu gehen. Hingegen faellt mir ein gewichtiger Grund ein NICHT an diesen zwei Tagen ins Kino zu gehen: Horden von anderen Menschen … da kønnt ick ja jleich uff’n Rummel jehn, wenn mir daran was liegen wuerde.

Also schaute ich mir mal an inwiefern „das Wochenende“ (Freitag und Sonnabend) bei mir gegen die anderen Tage abschneidet.
Nun kann ich da natuerlich nicht nur den simplen Quotienten aus der Summe der Kinobesuche an den entsprechenden Tagen bilden. Bei einer einfachen Summe ueber 5 Tage zu einer einfachen Summe ueber 2 Tage ist ja recht klar, dass „das Wochenende“ nicht vernuenftig repraesentiert wird. Auch wenn ich mir damit die Taschen selber vollhauen kønnte, wie man so schøn sagt, da wo ich urspruenglich herkomme.
Die entsprechenden Summen muessen natuerlich noch durch die Anzahl der Tage ueber die summiert wurde geteilt werden, bevor das Verhaeltnis gebildet wird. Das nennt man auch „Wichtung“ .oO(duenkt mich).
Hier ist das Ergebnis:

Bei einem Verhaeltnis von eins (blaue Linie) waere ich genausooft am Wochenende wie in der Woche im Kino zu finden. Ist das Verhaeltnis kleiner, war ich øfter am Wochenende als an den anderen Tagen im Kino. Das kam tatsaechlich fuenf mal vor. (Zunaechst) Erstaunlicherweise auch in einem Jahr, in dem ich sehr haeufig (91 mal) im Kino war – 2013. Wenn man mal drueber nachdenkt, dann ist das gar nicht so erstaunlich, denn ich bin natuerlich mittlerweile gehaeuft mit dem jungen Mann der bei mir wohnt im Kino. Und da muss dann (noch) das Wochenende fuer herhalten.

Im Allgemeinen wuerde ich sagen, dass ich bisher tatsaechlich die Wochenenden eher vermieden habe um ins Kino zu gehen. Sehr auffaellig ist dies  im Jahre 2007 gewesen. Zum Glueck war ich da ein Mal an einem Freitag im Kino. Waere dem nicht so gewesen, so waere das Universum explodiert … tihihi.

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