Archive for Oktober, 2014

In der „Dagens Næringsliv“ vom 2011-12-19 fand sich dieses Bild:

Treibhausgasemission der Oelindustrie

Zu sehen sind die Emissionen bestimmter Treibhausgase durch die Petroleumsindustrie (waehrend der Suche/Bohren/Førderung/Produktion etc.). Dies natuerlich normalisiert auf „pro produziertem Fass Øl“ oder so.
Die dunklen Streifen sind die durchschnittlichen Emissionen auf dem norwegischen Sockel und die hellblauen Streifen der internationale Durchschnitt fuer alle ølproduzierenden Laender.

Mich duenkt, dass es hier in Norwegen eine politisch gewollte und voran getriebene Initiative gab, die Emission von Treibausgasen zu verringern. Die Industrie fand das bestimmt nicht so toll … wegen „Arbeitsplaetzen die dadurch vernichtet werden“ … oder „nicht mehr international konkurrenzfaehig sein“ oder so der uebliche Quatsch eben.

Aber wie man sieht, wird immer noch munter Øl produziert, nur eben sauberer.

Es geht also; die Volksvertreter muessen nur wollen.

JustFeel

Natasha Chen Christensen schreibt in ihrer Studie „Geeks at Play: Doing Masculinity in an Online Gaming Site„:

Masculinity is a concept that is historically and culturally situated.

DAS bedeutet, dass wir das AENDERN kønnen, was wir unter dem Begriff „maennlich“ verstehen!!!

Es geht dann weiter mit …

[…] masculinity is a performance of dominance in everyday life where every action is geared towards maintaining control.

Oder auf das Thema Frauen bezogen: Frauen als Eigentum ansehen/vorzeigen „to maintain control“.

Und es srpricht wohl fuer sich selber, dass wir den folgenden Mist nicht mehr wollen:

[…] masculinity is the suppression of emotions, needs, and possibilities like nurturing, empathy, and compassion. In the same vein, masculinity has many times been explained as a dialectical rejection of femininity and homosexuality.

Dann weiter:

All of these enactments of masculinity usually take place in a homosocial context in that these performances are performed for other men.

Im Klartext: vor anderen Maennern Frauen klein machen und wie Gegenstaende behandeln, um vor eben diesen Maennern den „Status“ zu bewahren. … Was fuer ein widerlich, dummes Konzept diese „Maennlichkeit“ doch ist.

Und warum dies vor Maennern?

Because women are valued less in today’s society, men find it necessary to measure themselves through the eyes of other men.

Sozusagen eine selbsterfuellende Prophezeiung.

Es is verdammt nochmal ueberfaellig, dass wir Maenner aus diesen unsinnigen und gefaehrlichen Strukturen und Mustern ausbrechen.

Und um auf den Titel dieses Beitrags zurueck zu kommen: „Maennlichkeit“ bedeutet auch Windeln zu wechseln!

Im Beitrag „Stem Cell Research: An Approach To Bioethics Based On Scientific Naturalism“ bin ich auf ein paar feine Saetze gestoszen, die zu einigen der in diesem Weblog behandelten Themen passen.

Das Zitierte bezieht sich zwar immer auf Stammzellenforschung, aber ich møchte es gern in einen grøszeren Zusammenhang gesehen haben. Deswegen kuerze ich alles diesbezeuglich.

Beim lesen kønnt ihr, meine lieben Leserinnen und Leser ja bspw. an die „Informationsapokalypse“ oder „nicht-vorhandene-Arbeit“ denken.

Auf geht’s:

[…] it is important to acknowledge that the dispute […] is difficult to resolve in part because it raises novel questions.

Neue Fragen deswegen, weil …

Our ancestors did not address ethical quandaries [in Verbindung zu bspw. obigen Problemstellungen] […] for the obvious reason that such [achievements were] not a possibility for them.

All dies ist …

[…] of recent origin.

Das Obige ist deswegen so wichtig anzuerkennen, …

[…] because many find uncertainty and doubt about moral questions deeply disquieting and troubling.

Und leider ist es immer …

[…] a temptation to remove such doubts through an unreflective and dogmatic application of norms and principles that may be widely accepted but which were developed to address different situations.

Aber wie wir alle so schøn wissen (und leider auch so oft vergessen)

Dogma is not very helpful in any human endeavor.

Seit Popper sollten wir wissen, dass …

In science, hypotheses are continually tested and then modified or rejected as a result of experimental evidence.

Das laeszt sich natuerlich nicht 1:1 auf ethische Fragen anwenden, aber …

[…] our moral judgments should continually be tested for adequacy by considering their practical implications.

Eine interessante Methode wie dies zu bewerkstelligen waere und die ich ungefaehr so anwende (ohne dass ich davon wusste) verlangt ein laengeres Zitat.

[…] the method of reflective equilibrium. This approach is also referred to as the coherence model of justification. […] the method seeks to test our initial moral judgments by detailing and examining the consequences of adhering to these judgments. One then tries to systematize the judgments and their consequences in a set of general moral principles that can explain and account for these judgments. These principles are themselves tested against our background theories, both moral and nonmoral. Judgments and principles that cannot be rendered consistent with each other and our background theories will need to be modified or discarded. Moreover, in this method, the testing and process of justification works in the other direction as well, that is, theories and principles are evaluated against our considered moral judgments to determine whether our more general commitments may require adjustments (hence the derivation of the term “reflective equilibrium”).

Toll wa! So einfach kønnte das alles sein, wenn es nicht so verdammt schwer waere ueber seinen eigenen Schattten zu huepfen. … Deswegen liebe Leserinnen und Leser bitte ich mal wieder um: Kritik, denn …

this method […] has the virtue of forcing us to examine critically many of our moral beliefs by considering their consequences and their consistency with our other beliefs.

Deswegen: Immer her mit den neuen Fragen!

Wer sich fuer Musik im Allgemeinen interessiert und bei mir zu Besuch ist, dem empfehle ich den Besuch des norwegischen nationalen Museums fuer Pop- und Rockmusik – Rockheim.

Das Klo (bzw. eines der Klos) sieht so aus:

Rockheim

Coole Farbe, cooles Waschbeckendesign, coole nackte Betonwand.

Dort finden auch øfter mal Konzerte statt. Zu einem Konzert war ich eingeladen. Also nicht spezifisch „ich“, sondern Leute mit Star Wars Kostuem. Da hatten wir dann Zugang zum Backstage Bereich. So von wegen „das wilde Leben hinter der Buehne“ und „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“.

Dort gab es gleich noch zwei Toiletten.

Backstage Rockheim 2

Ja, das „Kabel“ da links im Bild ist ein Schlauch, welcher zu einem Duschkopf fuehrt.

Besser zu sehen ist die Dusche auf dem naechsten Bild.

Backstage Rockheim

Toll wa! Ansonsten auch hier die nackten Betonwaende und -bøden.

„Dagens Næringsliv“ ist eine … mhm … ich sage jetzt mal euphemistisch: wirtschaftsnahe Tageszeitung, die hier an so ziemlich allen Kiosken auch jederman zum Kauf ausgestellt wird. Ausgestellt im Sinne von, dass man im vorbeigehen den Titel lesen kann. Also nichts, was „Experten“ im Regal fuer Fachzeitchrift lange suchen muessen.

Wenn auf der Titelseite einer solchen Zeitung dies steht:

Banker terroriserer hele samfunn

dann ist die Kacke nicht nur am dampfen, sondern am brennen.

Uebersetzung: „Die Banken terrorisieren die gesamte Gesellschaft“.

Dies bezogen auf die anhaltende wirtschaftliche, politische, gesellschaftliche, soziale usw. usf. Krise in Europa.

Schon interessant, die Presselandschaft hier in Norwegen.

James Wood schreibt wohl in seinem Buch „How Fiction Works“:

Literature make us better noticers of life; we get to practice on life itself […].
(via)

Zurueckdenkend ueber die letzte Dekade, kann ich das voll bestaetigen. Sowohl, was die rein praktischen Dinge anbelangt, als auch die aesthetische Seite des Lebens.

In Trondheim gibt es so eine Art „Museum zum Anfassen“. Natuerlich unter dem Deckmantel der „Wissensvermittlung“. Da muss man sich aber schon ziemlich genau mit dem dort Presentierten beschaeftigen um was zu lernen; ansonsten bleibt es naemlich nur „spielen“. Aber wenn die Erwachsenen auch nicht verstehen, was dort ausgestellt ist, dann kann man das eben als „Bildung“ verkaufen. Wer bezahlt denn schlieszlich schon Eintritt, wenn es nicht wenigstens „gut fuer die Kinder“ ist.

Wieuachimmer, ich kønnte hier ins Detail gehen bzgl. meiner Meinung ueber die Sinnigkeit derartiger Einrichtungen. Dies werde ich aber nicht tun, denn auch wenn alles dort Ausgestellte relativ alt ist, sind die Gesetze der Mechanik und des Elektromagnetismus ja zeitlos schøn und immer faszinierend, nicht wahr.

Und dann haben die da auch noch so eine gar fantastische Toilette:

Vitensenteret 2

Jajaja! Sooooooo toll!

Hausaufgabe: der geuebte Leser und die geuebten Leserinnen møgen selber nach Argumenten suchen, warum es so eine feine Toilette ist.

Als zweites Untersuchungssobjekt møge die Sitztoilette herangezogen werden.

Vitensenteret

 

 

Hiermit erøffne ich die naechste Toilettenbilderminiserie. Bis auf weiteres werde ich die Toiletten von/in Bildungseinrichtungen hier praesentieren. Dabei ist der Begriff „Bildungseinrichtung“ relativ weit gefasst. Museen zaehle ich bspw. auch dazu. Sporthallen aber nicht.

Den frøhlichen Reigen erøffnet die Toilette meiner alten Schule – das „Altmaerkische Gymnasium Tangerhuette“. Dieses gibt es schon seit einer Weile nicht mehr.

Leider konnte ich die Bilder erst nach der Modernisierung Standardisierung machen. Ganz frueher, als ich noch jung und unbescholten war, waren die viel cooler.

Gymnasium_Tangerhuette1

Jippie … wieder so eine Ablage. Auszerdem mag ich Wasserhaehne zwischen Urinalen.

Gymnasium_Tangerhuette2

Ein ganz in schwarz gehaltenes Klobuerstendesign … aha soso.

An dem schønen Bildfehler kann man erkennen, dass es sich bei diesen Bildern um welche aus meiner praedigitalen Aera handelt.