Ich halte mich bewusst zurueck, wenn es darum geht, Lese-, Hør-, Seh- oder Erlebnisempfehlungen auszusprechen. Mit Ausnahme der Kosmoramabegleitung natuerlich, bei der ich wiederum sehr bewusst Sehempfehlungen gebe (oder eben auch nicht).

Dies liegt daran, weil ich selber fuer genuegend Dinge eine starke Begeisterung empfinde, die andere abtun wuerden. Bspw. als „kindisch„, „Krach„, „zu kompliziert“ (Banausen!), „Zeitverschwendung“ etc. pp. Ich denke, dass dies zugespitzt ganz im Allgemeinen immer als „so’n Mist tue ich mir nicht an“ gemeint ist. Nur netter ausgedrueckt.

Das ist ok fuer mich, denn gegen den „Mist der Anderen“ straeube ich mich ja schlieszlich auch. Shakespeare mag noch so toll sein, ich verspuere kein Beduerfnis, mir das im Theater anzuschauen. Auch nicht als Film. Die Praesentation via anderer Kunstformen hingegen reizt mich durchaus.

Wiauchimmer, waehrend der Zeit, in der ich ueber die diesjaehrigen Kosmoramafilme schrieb, stolperte ich ueber das Folgende.

In der Frage der ästhetischen Wertung kann man zwei Extrempositionen einnehmen. Die eine legt (fast) alle ästhetischen Werte in das Objekt der Kunstbetrachtung, der kompetente Betrachter (Leser) braucht sie dort nur noch aufzufinden. Die andere legt den ästhetischen Gehalt völlig in das Bewußtsein des Wahrnehmenden. Seine Einstellung sei es, welche die ästhetischen Eigenschaften des Objekts hervorbringe. Im ersten Fall sind die ästhetischen Werte also objektiv im Kunstwerk verankert, im zweiten “ereignet” sich das Kunstwerk im Kopf des Rezipienten.

Das ist ja das was ich oben schrieb, nur besser ausgedrueckt.

Dies sind nun natuerlich die zwei Extrempositionen. Ich stimme eher mit dem ueberein, was der Herr Koellerer dazu dann weiter schreibt.

Vernünftiger wäre es meiner Ansicht nach, einen Mittelweg zu finden, dahingehend, daß man zwar die Rolle des Rezipienten bei der Kunstbetrachtung entsprechend würdigt, ohne deshalb jedoch dem Objekt der Anschauung vor vornherein alle ästhetischen Eigenschaften abzusprechen. Die Annahme gewisser ästhetischer Strukturen im Objekt führt nicht zwangsläufig zu einer starren ästhetischen Werthaltung, schlösse aber eine wenig erstrebenswerte Beliebigkeit des Wertens aus.

Hørt sich doch vernueftig an, nicht wahr.

Und jetzt solltet ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, euch auf die Socken machen und endlich mal die empfohlenen Filme schauen :P

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