Es gibt im Netz viele Menschen, die kønnen sich viel besser ausdruecken als ich das gestern tat.

Beispielsweise dieser bereits verlinkte Artikel oder der Nachtrag dazu. Andere Beispiele sind hier oder auch hier zu finden.

Die letzten zwei Artikel, sind Beispiele fuer relativ  gute Analysen der parteipolitischen Situation und der Wahlprogramme.

Aber ebenso machen diese Artikel den Eindruck auf mich, als ob nicht ausgebildete Journalisten versuchen, dort irgendwie „objektive“ Beitraege zu schreiben. Dies misslingt zwar nicht auf ganzer Strecke, aber doch im Wesentlichen.

Sei es deswegen, weil mal wieder auf den „Spinnern“ bei den Piraten rumgehackt wird oder den Altkommunisten in der Partei Die Linken OHNE dabei auch nur mit einem Wort auf die Leute mit unterirdischen, meiner Meinung nach durchaus nationalsozialistischen Ideen nahestehenden, Meinungen, bei der SPD oder der CDU einzugehen.

Das wirkt mir doch zu sehr, wie das Nachplappern der Propaganda der etablierten Medien. Dort hørt sich das ja schlieszlich auch alles sehr plausibel an!

Zum Anderen schaffen es die Autoren nicht, sich aus ihren alten, anerzogenen parteipolitischen Ecken so richtig zu verabschieden. Ist ja ganz natuerlich, man gibt lieb Gewonnenes nicht so leicht auf, aber die SPD ist einfach mal NICHT waehlbar, wenn man willig ist, aus den letzten 15 Jahren zu lernen. Auch nicht prinzipiell a la „eigentlich wuerde ich ja gerne, der alten Zeiten wegen und ich bin ja schlieszlich „Sozialdemokrat“, aber ihr habt so viel Scheisze gebaut, dass selbst ich das nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren kann; nun ja, bis zum naechsten Mal bessert ihr euch bestimmt“.

Oder (wie in dem Artikel von A. Stefanowitsch) „man“ steckt irgendwie schon wieder in einer neuen Parteiwunderwelt, in der man alles Glaenzende fuer Gold haelt.

Um es zusammen zu fassen: Die Leute empfehlen ebenso, Die Linke zu waehlen. Diese Empfehlung geschieht irgendwie auf halbwegs rationaler Ebene, indem die Programme der Parteien verglichen und bewertet wurden. Ich finde es toll, zeigt dies doch, wie sehr sich das Programm der Partei Die Linke und deren Politiker, die eine Ersttimme bekommen kønnen, positiv vom Rest unterscheidet.

Aber wie oben geschrieben: objektiv sind diese Artikel NICHT!

Da frage ich mich doch, warum der Versuch unternommen wird, Artikel ueberhaupt so verfassen zu wollen? Und warum (meistens) nur beim Thema Wahl, waehrend die meisten anderen Themen doch sehr subjektiv angegangen werden?

Warum ist das so? Sind die Prinzipien der Demokratie mittlerweile so sehr von den Menschen entkoppelt, dass diese die nicht mehr _fuehlen_? Dass das nur noch eine rationale (oder gar nur anerzogene?) Entscheidung ist, in einer Demokratie leben zu wollen?
Wenn dem so ist, dann kønnen wir es mit dem andauernden „Experiment Demokratie“ auch gleich ganz sein lassen. Die Geschichte hat gezeigt, dass Diktaturen kurz- und mittelfristig deutlich effektiver sind und die Menschen diesen i.A. auch lieber hinterherlaufen. Platon, als Freund von Diktaturen, hat dem Willigen auch Gruende geliefert, warum so eine Staatsform die Beste sein soll.

In Kurz: Mir fehlt das Herzblut in solchen Artikel.
Zum Ausgleich gibt es davon reichlich in diesem Weblog ;)

Ich bin mir sehr bewusst, dass ein

waehlt verdammt nochmal “DIE LINKE”!

meine Leserschaft nicht dazu bringt, diese auch zu waehlen, so sie dies nicht ohnehin vor hatten.
Auszerdem bin ich mir der (von den etablierten Medien sehr geførderterten) Beisz- und Angstreflexe im Umgang mit gerade dieser Partei sehr bewusst und hatte auch nicht gedacht, dass ich „Unentschiedene“ mit meinen Artikeln dazu bewegen kønnte, Die Linke zu waehlen.
Deshalb habe ich erst gar nicht versucht mit meiner ganzen Leidenschaft diesbezueglich zurueck zu halten, um einen (misslungenen) pseudo-objektiven Artikel zu schreiben. Die Prinzipien der Demokratie und die menschenverachtende Politik in Dtschl. (innen- und auszenpolitisch) geht mir dafuer auch einfach viel zu nahe.

ABER, wer immer noch Unentschlossen ist, sollte sich mal die oben verlinkten Artikel durchlesen. Wie gesagt, ist die Analyse der Parteiprogramme halbwegs gut gelungen.

Oder wenn man ein unentschlossener Menschenfreund ist, kann man sich das auch sparen und einfach nur mal 25 Minuten Gregor Gysi zuhøren. Es lohnt sich wirklich, dies zu tun.

 

Im Uebrigen gilt das Geschriebene, wenn ueberhaupt, nur sehr eingeschraenkt fuer LeSpockys Beitraege. Er entzieht sich der Kritik, indem er ohne Begruendung einfach nur hinklatscht, was er macht. Ein cleverer junger Mann dieser Bursche. Chapeau!

Man muss ja nicht immer alles begruenden. Es ist auch sehr wichtig, dass mehr Leute (semi)øffentlich Farbe bekennen, dass eine Gesellschaft in der Naechstenliebe und Menschlichkeit NICHT belacht werden, womøglich eine Bessere ist.

Und als Allerletztes: ich kann auch relativ objektive Artikel zu ernsten Themen schreiben und trotzdem leidenschaftlich dabei bleiben. Dieser verlinkte Beitrag hat (leider) nichts von seiner Aktualitaet verloren.

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