Eben las ich einen Artikel, dem ein gewisser, missionarischer Eifer unterstellt werden kann.
„Gewisser missionarischer Eifer“ deswegen, weil auf Essverhalten, zurecht, mit der Klimakeule hingewiesen wird. Ist ja auch einfach, jetzt, wo es selbst in den USA der „major consensus narrative“ ist. Und diese kuscheligen Eisbaeren! Die wollen wir doch bewahren, nicht wahr. Also zumindest ich wuerde die gern bewahrt sehen.
Und ich fass mir auch mal an meine eigene Nase. Meine „Keule“, mit der ich meinen persønlichen Verzicht auf (die meisten) Fleischgerichte begruende, ist ja auch nicht viel besser. Hat zwar nicht so ein hehres, von allen anerkannte und bewunderte Ziel wie die Rettung des Planeten, sondern nur die Anerkennung des sozialen Vertrages auch fuer Tiere. .oO(Pfff, von was fuer einem Quatsch redet er da eigentlich gerade.)
Der in dem Artikel verlinkte (andere) Artikel, kommt auf die aktuellste Untersuchung dazu zu sprechen und ist vermutlich gerade zur Hand gewesen. Aber bekannt ist der Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Klimawandel schon deutlich laenger.

Aber ich schweife ab, denn darum soll es gar nicht gehen.

Es geht mir eigentlich um die in dem Artikel øffentlich gemachte Tabelle zum Essverhalten des Autors.

Eine sehr nette Statistik. Und sie unterstreicht auch die Aussage des Beitrages so schøn. Ehrlich. Wir alle kønnen dazu beitragen, dass weniger Treibhausgase ausgestoszen werden.

Mein erster Gedanke war: „hihi … witzig“

Und dann dachte ich aber mal drueber nach und wollte den folgenden Kommentar schreiben:

Nette Statistik uebrigens, und so schøn øffentlich.
Mal sehen, wann die Chips unter unserer Haut das per Gesetz mitloggen duerfen, was wir essen, damit es dann den Krankenkassen gemeldet werden kann um unseren Beitrag anpassen zu kønnen.
Offensichtlich ist die Bereitschaft jedes kleine Fitzelchen des Privaten zu verøffentlichen ja vorhanden.
Und wo kaemen wir denn da auch hin! Gesunde (!) Menschen haben ja nix zu verheimlichen! Und die fetten Menschen kosten die Gesellschaft ohnehin viel zu viel Geld. Da wir „fette Menschen“ aber nicht verbieten kønnen, muessen wir sie halt an den Pranger stellen, damit sie sich nach unseren (!!!) Vorstellungen verhalten, oder eben deren Krankenkassenbeitraege erhøhen.

Digitale Selbstverteidigung, my ass!

Intention: løblich
Umsetzung: wieso regt der Kerl sich eigentlich schon wieder, auf so eine unmøgliche Art und Weise, ueber solche Lulligkeiten auf? Ist doch _NUR_ eine Tabelle. Kann doch jeder mit machen, was er will.

Aber so ein Pranger. Oh, nee! DAS geht nun wirklich noch nicht! Das wird (noch nicht) akzeptiert von den Leuten. Das muessen wir vorbereiten. Vorratsdatenspeicherung begruenden wir ja auch mit den Nazis. Und dass ungesunde Lebensweise schlecht ist, das ist ja auch weitgehend akzeptiert. Warum also nicht dies nutzen.

Meine Leser merken sicherlich, worauf das hinaus laufen soll. Und sagt mir jetzt keiner, so ein Unsinn. Oder dass sowas ja „niemals“ passieren kann.
Einsatz der Bundeswehr im Inneren war bis vor Kurzem auch absolut nicht møglich. Erwartet wurde es schon laenger.
Und anstatt Chips unter der Haut sind es heute die Smartphones, die alles mitloggen und wo es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis man damit auch bezahlen kann. Geht ja jetzt bereits teilweise. Und dann liegt alles schøn digital und leicht auswertbar (damit „uns“ ein NOCH besserer Service geboten werden kann) vor: „Aha, im Theater war der gute Mann. Løblich! Also keiner von den ungebildeten Untermenschen. … Aber halt! Was hat er denn DORT gekauft! Eine Cola! Na und das zusammen zu der Pizza von gestern. Da muss ich Computer doch gleich mal eine Nachricht an seinen Arzt schicken, dass er naechstes Mal den Cholesterinwert testet.“

Ich rege mich nicht ueber die Tabelle an sich auf. Ich fuehre bspw. eine Kinostatistik. Ist ja auch fuer einen Selber ganz gut, um einen Ueberblick zu behalten.

Ich rege mich ueber die detaillierte, d.h. nicht zusammengefasste (Anonymisierung ist in dem Fall ja nicht møglich), wenn auch mit guter Intention, aber im weiteren Zusammenhang wenig durchdachte, Øffentlichmachung auf.

Bitte, liebe Leser, achtet auf eure Daten! Gebt den Gesetzgebern und ausfuehrenden Organen nicht noch zusaetzlich den Eindruck, dass sie mit ihrer Schnueffelei auch noch leicht durchkommen werden, weil ja ohnehin alles øffentlich ist.

Dies sollte doppelt gelten im Zusammenhang mit privaten Firmen. Denn diese unterliegen ja nicht mal auf dem Papier unserer Kontrolle.

Und ja, ich schimpfe auch aus ganz egoistischen Gruenden.
Ich will nicht verdaechtig sein, nur weil ich mein Buergerrecht auf Privatsphaere wahr nehme. Weil ich NICHT møchte, dass alle wissen (kønnen), welchen, møglicherweise gesundheitsschaedlichen, sexuellen Praktiken ich frøne.
Aber auch weil ich nicht møchte, dass der Buch- oder Kinomarkt noch weiter kaputt gemacht wird. Denn aufgrund derartiger Statistiken kommen besagte private Firmen zu dem Schluss, dass ohnehin nur „Bestseller“ gekauft werden. „Komplizierte“ Buecher in kleiner Auflage werden deswegen deutlich seltener publiziert. Dies ist uebrigens in England seit einigen Jahren der Fall.

Und zum Abschluss, um die Wogen ein wenig zu glaetten, eine „lustige“ Feststellung: heute hab ich mich nicht verzettelt ;)

2 Comments

  1. LeSpocky says:

    Dafür ’nen 404 auf den sozialen Vertrag und niemand wird diesen Beitrag hier je finden … :P

  2. Tentacel says:

    Danke fuer den Hinweis, hab ich repariert.
    Und gut, dass das hier niemand finden wird.

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