Archive for the ‘Kunst’ Category

J. Michael Straczynski, der Schøpfer von Babylon 5, hat auch innerhalb der 9. Kunst gearbeitet. Seine eigene abgeschlossene Serie (24 Ausgaben + ein paar Specials) ist diese hier:

Hintergrund: ein kosmisches Ereigniss tritt ueber einer Kleinstadt auf und alle an diesem Tag empfangenen Kinder erhalten Superkraefte. Manche mehr, manche weniger, manche anscheinend gar nicht. Die Regierung hat da natuerlich erstmal den Deckel drauf.
Und dann geht es darum, was passiert, wenn die Kinder erwachsen werden.

Alles in Allem eigentlich Nix was man ganz super unbedingt gelesen haben muss. Aber ich kaufte Anfang der 2000’er den ersten Sammelband (damals noch auf dtsch.) und es war eigentlich ganz spannend. Aber dann hatte ich kein Geld, keine Zeit und andere Sachen zu tun (das liebe Leben und die Physik, wie das eben so ist) und habe die Serie aus den Augen verloren.

Vor ca. 2 Jahren støberte ich nach langer Zeit mal wieder in meiner Comicsammlung … weil ich neue Kisten gekauft hatte … und erinnerte mich dann, dass da ja noch was fehlte. Ich versuchte daraufhin die Serie zu vervollstaendigen, diese war aber in keiner Version mehr lieferbar.
Im Sommer 2021 stolperte ich in einem Comicladen in Stockholm ganz zufaellig ueber dieses Kompendium. Da wurde ich dann pløtzlich ganz aufgeregt und es war natuerlich klar, dass ich das sofort kaufte.

Kurios ist, dass da „Volume 1“ drauf steht. Es gibt naemlich keinen 2 Band und dieser Erste beinhaltet tatsaechlich alles was zu dieser Geschichte erzaehlt wurde. Aber diese Kuriositat verwirrte mich zunaechst.

Das hier ist der letzte Eintrag in dieser Reihe, da dies der letzte der „Complete Peanuts“-Schuber ist.

Ich habe eigentlich bereits alles was ich sagen wollte in vorherigen Beitraegen gesagt.

Den Allerersten Schuber kaufte ich „in der Wueste“ auf meiner ersten Amerikareise und las den als ich noch nicht mal mit meinem Diplom ganz fertig war, und der junge Mann der bei mir wohnt noch nicht mal angedacht war.

Diese hier gezeigten letzten Baende kaufte ich „am Nordpol“ (wohin ich ausgewandert bin) und las den mit zwei abgeschlossenen Doktorgraden und besagtem jungen Mann als ein ganz wunderbar geratener Teenager, der mglw. selber in 4 Jahren anfaengt zu studieren.

Konstanten im reiszenden Strom der Zeit sind unheimlich wichtig und helfen den Menschen sich zurecht zu finden. Die Peanuts waren fuer sehr sehr viele Menschen, ueber ein halbes Jahrhundert, Tag fuer Tag eine solche Konstante. Und trotz der schwankenden Relevanz des konkreten Inhalts (aber immer auf ziemlich hohem Niveau), verdienen sie allein schon deswegen den Platz den sie im kulturellen Unterbewsusstsein und Kanon haben.

Deswegen møchte ich zum Schluss sagen: Danke Sparky, von ganzem Herzen!

Dies …

… ist der vorletzte Schuber in dieser Reihe. Und wenn ich ehrlich bin …

… dann freute ich mich beim Lesen darauf, dass ich bald fertig mit allem war. Die Gruende dafuer …

… legte ich mehr oder weniger detailliert in den letzten Beitraegen bereits dar. Und so kurz vor Schluss ist mir dann nochmal aufgefallen, …

… dass popkulturell sehr bekannte Figuren eigentlich eher spaerlich auftreten. Zwei Beispiele waren Pig-Pen (Schulz mochte nicht, dass diese Figur auf ihr Aeuszeres reduziert wurde und hat ihn deswegen sehr spaerlich eingesetzt) und Rerun (den ich sehr mag; wobei dieser ganz zum Schluss noch eine sehr wichtige Rolle spielen wird) und andere).

Das hat sicherlich damit zu tun, dass die TV-Serien (wo diese Charaktere mglw. grøszere Rollen haben) von viel mehr Menschen geschaut (und erinnert) wurden. Aber letztlich das ist ja dann eigentlich wieder genau das, was ich im allerersten Artikel dieser Reihe ansprach: der kulturelle Einfluss, den die Peanuts hatten und weiterhin haben … und weswegen ich alle Comicstrips haben wollte.

Ich beschwerte mich die letzten paar Peanuts-Jahre, dass die Strips Routine geworden sind.

Zu meinem Erstaunen gab es aber doch noch ein paar Enwicklungen. Eher negativ war, dass Snoopy etwas „schrullig“ zu werden schien. Das fand ich eher schade. Mein Eindruck war in den ersten Jahrzehnten doch eher, dass dies der einzige Erwachsene in der ganzen Serie ist. Aber in einer Weise die sehr gut passt, denn er war ein Erwachsener, der sich ueberhaupt nicht kuemmerte, was „die Leute“ denken møgen, wenn er Freude am Leben hat und „Kinderkram“ macht.

Als jemand der „zu alt“ ist fuer Comics, Lego, Videospiele, (Wasser)Rutschen etc. pp. hat mich das natuerlich angesprochen.

Eine positive Enwicklung war aber bzgl. des Charakters der Peppermint Patty im letzten Jahrzehnt der Peanuts zu sehen. Sie ist natuerlich nicht komplett veraendert worden, aber ihr Charakter wurde doch sehr viel nuancierter. Und auf eine gewisse Art und Weise (nur eben anders) hat sie „Teile von Snoopy“ uebernommen. Nicht den Teil des „einziger Erwachsener in der Serie“. Ich meine vielmehr, dass es auch sie nicht kuemmert was „die Leute“ denken, wenn sie Freude am Leben, auch auszerhalb gesellschaftlicher Normen (als Maedchen das sog. „Jungskram“ macht). Das war zwar immer schon da, aber nun war es nicht mehr nur „schrullig“ sondern „ernsthaft“ … wie gesagt, in gewissem Sinne eine umgekehrte Entwicklung im Vergleich zu Snoopy.

Daraufhin aenderte sich meine Einstellung bzgl. dieses Charakters komplett … aber das hatte ich ja frueher schonmal angesprochen.

Und Marcy war eh schon immer fetzig … Sie ist uebrigens eins von zwei Maedchen die Hosen tragen. Das andere ist (natuerlich) Peppermint Patty.

Ein Kindeheitstraum … oder vielmehr ein Traum meiner fruehen Jugend, denn Sat.1 kam spaeter in unseren Haushalt als bei anderen … wird wahr. Endlich kann ich alle Episoden der ThunderCats schauen:

Toll wa!

Im Sommer waren wir in Uppsala und weil Stockholm nicht weit weg ist, haben wir zwei Tagesausfleuge dorthin gemacht. Und wenn man als Nerd in Stockholm ist, dann ist ein Besuch im Science Fiction Bokhandeln Pflicht!
Besagten Laden kønnte ich jedes Mal wenn ich da bin leer kaufen. Dieses Mal ging ich (wie jedes Mal) rein, mit dem festen Vorhaben, dass ich nur gucken will, denn ich habe ja noch so viele andere Sachen zu lesen/schauen. Aber dann entdeckte ich obiges Komplettset einer Serie, die ich als junger Jugendlicher voll toll fand, von der ich aber nur ein paar Episoden gesehen habe.
Deswegen nahm ich mir vor ueber 25 Jahren vor, dass ich als Erwachsener dann mal alle Episoden auf Videokasette haben will. Nun ja, aus der Videokassettensammlung wurde (zum Glueck!) nichts. Aber als ich dann die oben gezeigte Box dort im Laden stehen sah, wurde (mal wieder) nix aus meinem Vorhaben. Ich habe (buchstaeblich) drei oder fuenf Sekunden gezøgert, weil ich in meinem Geiste die Frage ob ich das denn wirklich jetzt braeuchte logisch zu beantworten. Aber meine Freude darob dieses Fundes hatte laengst alle logischen Argumente ueberstimmt.

Deswegen wiederhole ich es nocheinmal: Thunder! Thunder! Thunder! Thundercats, Ho!
Die zweite Serie deren Eingangssequenz im verlinkten Video gezeigt ist — SilverHawks — ist ein weiterer Kindheistraum … ich bin gespannt, wann ich mir diese Kollektion zulegen werde … tihihihi.

Ansonsten wuensche ich ein ganz fantastisches 2022.

Realgeschichtlich begegnen wir in diesen Jahren dem (mal wieder) verkuendeten „End of history„. Waehrend dies realgeschichtlich (mal wieder … leider… ?) nicht eingetreten ist, so macht es sich in den Peanuts doch bemerkbar.

Besagtes philosophisches Argument geht in groben (!) Zuegen davon aus, dass die Menschheit gesellschaftsentwicklungstechnisch einen Punkt erreicht (hat), an dem es keinen Grund gibt was Neues zu machen. Dies liegt daran, weil alles so knorke ist. Dagegen gibt es viele Argumente, aber die Ereignisse der gegebenen Jahre in Betracht ziehend, wundert es mich ueberhaupt nicht, dass dieser Essay so viel beachtet wurde.

Waehrend ich oben auf den beruehmten Artikel von Francis Fukuyama verweise so ist die Idee nicht neu. Spontan faellt mir da als weiteres Beispiel, philosophisch/politisch aus einer anderen Ecke kommend, „der Kommunismus“ als „Endform der Gesellschaft“ ein.

Ich erwaehne das nicht nur, weil es zeitlich passt, sondern auch weil ich den Eindruck hatte, dass bei den Peanuts dieser Zustand eingetreten ist. Ende der 80’er waren sowohl die Peanuts als auch deren Autor, Charles M. Schulz, professionell, monetaer und gesellschaftlich seit vielen Jahren etabliert. Oder anders gesagt: die Figuren hatten in diese Jahren laengst ihre eigenen Wesenszuege ausgebildet. Dies wiederum wirkt darauf zurueck, wie Schulz die Geschichten schreibt — zwar jedesmal neu, aber dennoch irgendwie bekannt … ja mglw. gar vorhersagbar.

Das mindert in keinster Weise die Relevanz der Peanuts als kulturelles und gesellschaftliches Gut. Ebenso ist es auch NICHT „die alte Leier“. Vielmehr ist es so, dass man weisz, was man mit und an den Peanuts hat.

Ich gebe aber zu, dass ich ungefaehr ab hier anfing mehr aus „kultureller Pflicht“ und „intellektuellem Interesse am Gesamtwerk“ die Baende gelesen habe, als aus innerer Freude darob der Abenteuer der Kinderschar.

Spike

… ist einer von Snoopies Geschwistern und er wohnt in der Wueste in einer Wohngemeinschaft mit einm Saguarokaktus.

Spike war mir immer sympathisch. Er ist ein bisschen weltfremd, aber meist zufrieden mit seinem Leben fernab der Krach machenden Zivilisation.

Am Anfang ist mir das gar nicht so aufgefallen, aber Snoopies Geschwister interagieren fast nie mit den restlichen Charakteren.

Es wuerde mich nicht wundern, wenn das bei mir unterbewusst auch dazu beitraegt, dass ich Geschichten rund um die hochantropomorphisierten Hunde immer mit am besten fand :)

Der zweite Band (hier der Schuber) …

… kam ein Jahr nach dem ersten Band heraus. Mittlerweile ist fast noch ein Jahr vergangen und ich freue mich total auf den dritten Band.

Alan Moore war der Schreiber hinter den in diesen Baenden gesammelten Geschichten. Er hat aber auch Ideen von seinen Mit-Kuenstlern angenommen und ausgearbeitet. Diese waren derer eine ganze Menge ueber die Jahre, aber heute von Interesse ist Stephen R. Bissette, der Penciller besagter sumpfiger Kunstwerke.

Als Autor von Comics schreibt man nicht nur die Geschichte „runter“, sondern man muss sich auch ueberlegen, wie eine Bildkomposition aussehen soll, wie die Panels angeordnet sein sollen, ob die Grenze eines Panels durchbrochen werden soll usw. usf. All dies traegt dazu bei, dass Comics ein viel dynamischeres Medium sein kønnen, als Buecher (und somit „naeher“ an Filmen).
Aber die Umsetzung all dieser Dynamik haengt massiv an den mitschaffenden Kuenstlern neben dem Autor. Und hier ist die Verbindung zu Stephen R. Bissette. Denn das tolle an diesen Swamp Thing Ausgaben ist, dass Alan Moore das nicht nur geschrieben hat, sondern er hat das geschrieben mit den speziellen Talenten der Anderen im Hinterkopf.

Im Nachwort zum ersten Band beschreibt Stephen R. Bissette die Arbeit an Swamp Thing als einen „Tanz“ in dem die teilnehmenden Taenzer (der dritte wird beim naechsten Mal wichtig) aufgingen, weil es fuer sie so natuerlich war diese Kunstwerke jeden Monat zu erschaffen.

Und das sieht und fuehlt man! Man kønnte einzelne Panele oder ganze Seiten dieser Swamp Thing Ausgaben nehmen und ohne Weiteres ins Museum haengen. Und dank der Sammelbaende kann nun auch ich an dieser Kunst teilhaben :)

Auf dem Schuber …

… ist dieses Mal Schroeder zentral.

Aber diese Figur ist gar nicht soooo prominent in den Strips, wie ich immer dachte. Womit ich wieder bei dem waere, was ich im allerersten Beitrag dieser Serie bzgl. der kulturellen Relevanz der Peanuts sagte.

Ansonsten bin ich damit bei den 80’er Jahren angelangt und meiner Meinung nach ist die beste Zeit der Peanuts vorueber.

Es gibt noch ’ne ganze Menge echt tolle Geschichten und Momente, aber man kønnte sagen, dass die Peanuts sich zu diesem Zeitpunkt „niedergelassen“ haben. Oder anders: professionell (auf hohem und høchstem Niveau), aber Unerwartetes …

… habe ich nicht mehr erwartet (und auch nicht erhalten). Wobei das sicherlich auch an mir, dem Leser, liegt. Ich habe die Peanuts zu diesem Zeitpunkt jeden Tag seit (ueber) dreiszig Jahren begleitet. Da weisz ich halt auch schon was zu erwarten ist. So ist das eben im Leben. Das mindert nicht meine Freude an den Figuren, den Geschichten … der Kunst :) .

Peppermint Patty

… fand ich frueher immer doof. Das lag bestimmt daran, …

… weil ihre Noten in der Schule schlecht waren und sie Sport toll fand. Aber …

… beim Lesen aller Peanut Strips wurden sie und Marcie zu meinen Lieblingscharakteren. Dies lag nicht zuletzt daran, …

… dass ich sie als eine sehr ehrliche und ehrlich positive Persønlichkeit, trotz aller Widrigkeiten, wahrnnehme :) .