Beim letzten Mal gab’s den Blumenkohl, den Brokkoli und Romanesco.

Aber das sind nicht die einzigen leckeren Brassica Oleracea Kultivare. Ein weiterer Favorit von mir ist der Kohlrabi. Frisch aus dem Garten, mit einer nicht zu groszen Knolle … ein sehr genussreicher (und bestimmt gesunder) Snack auf die Hand.
Leider ist Kohlrabi hier in Norwegen fast unbekannt. Also es gibt schon eine Erdfrucht mit dem gleichen Namen: Kålrabi … aber das ist eigtl. eine Steckruebe die UNTER der Erde waechst! Das wird zu Mus zermanscht und kommt Weihnachten auf den Tisch. Alle Leute hier scheinen das urst zu møgen, aber ich find’s nicht so doll. Entsprechend enttaeuscht war ich, als ich’s das erste (und alle weiteren) Mal(e) vorgesetzt bekam.

Erst seit ein paar Jahren seh ich hier ab und zu echten Kohlrabi in den Geschaeften. Aber die Norweger kønnen damit anscheinend nix anfangen. Bzw. habe ich den Eindruck, dass die daraus „instinktiv“ das Kålrabimus machen wollen (obwohl es ja ein ganz anderes Gemuese ist). Deswegen sind die Kohlrabis im Geschaeft urst dick. Aber dicke Kohlrabiknollen schmecken nicht lecker, sind diese doch fast immer „holzig“ … so gesehen, ist es also kein Wunder, dass die Norweger damit nix anfangen kønnen … und ich kaufe solche qualitativ massiv minderwertigen Kohlrabis auch nicht (von den zwei Malen die ich’s probierte abgesehen), denn die schmecken als roher Snack fuer Zwischendurch nicht lecker.

Echter Kohlrabi heiszt in Norwegen Knutekål und die Verwirrung mit den Namen ist „dem Norweger“ (wer immer das auch ist) nicht unbekannt. In einem Buch von 1926 steht bereits:

Kålrabi er det […] mest kjendte navn på denne plante hos oss. […] [D]et [har] stadig vært forvekslinger med en annen plante nemlig knutekål, som også er blitt kalt kålrabi […]
Kålrabi [Steckruebe] […] ist bei uns der bekannteste Name fuer diese Pflanzen. […] Es kommt oft zu Verwechslungen mit einer anderen Pflanze, naemlich Knutekål [Kohlrabi], die auch kålrabi genannt wird […].

Schon komisch, dass es ausgerechnet im Lande eines Henrik Ibsen zu solcher Wortverwirrung kommt.

Zu meiner groszen Freude scheint das ueber der Grenze etwas anders zu sein. Ich kenn mich da zwar nicht aus, und weisz nicht, was die Schweden damit machen, aber ich fand dort auch Kohlrabi in vernuenftiger Grøsze zum rohen Verzehr nach der Heimkehr aus dem Laden … war natuerlich nicht ganz so lecker wie aus dem eigenen Garten … aber auch nicht holzig und durchaus fein, wenn man sonst nicht an dieses Gemuese kommt.

Genug der vielen Anekdoten. Zum Abschluss ist festzuhalten: Kohlrabi ist auch nur Blumenkohl.
Eigentlich wollte ich auch heute ueber mehr als nur ein Gemuese schreiben … und der Kohlrabi ist nicht das beim letzten Mal versprochene „etwas verrueckte“, denn eine Verwandschaft mit dem Blumenkohl scheint nicht all zu weit hergeholt. Aber es gab so viel zum Kohlrabi zu erzaehlen, dass ich das auf’s naechste Mal verschiebe.

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