… dass moderater Alkoholkonsum gut fuer einen ist. … Denn wie gesagt, ich muss ja jeden Beitrag in dieser Reihe so anfangen. Aber eigentlich passt der Beitrag nicht so richtig in diese Miniserie oder die bzgl. des Intelligenzquotienten … aber so ganz unpassend ist’s auch nicht. Kurz gesagt: das hier ist eine Art Einschub.

Wieauchimmer, ich erwaehnte neulich, dass Holmes, M. V. et al., in ihrer Studie „Association between alcohol and cardiovascular disease: Mendelian randomisation analysis based on individual participant data“ in BMJ, 2014; 349:g4164, keine Verbindung zwischen dem mutierten „Alkoholverarbeitungsgen“ und Variablen der Lebensfuehrung finden konnten.
Ich erwaehnte auch, dass es zwei (weniger relevante) Ausnahmen gab. Zum Einen war die Assozierung  …

[…] of the […] [mutation] […] with ever smoking […] in the opposite direction to that seen in observational analysis.

Das bedeutet, die Chance, dass Mutanten ueberhaupt jemals geraucht haben war grøszer als bei Nichtmutanten. Das waere dann doof, denn Rauchen ist schlecht fuer das Herz-Kreislaufsystem. Andere Variablen des Rauchens (bspw. Zigaretten pro Tag oder wie stark inhaliert wird (gemessen via Nikotinabbauprodukten im Blut) sind nicht anders als bei Nichtmutanten.
Zum Glueck ist der Effekt deutlich kleiner als der positive Effekt des weniger Trinkens und so klein, dass es eben unter die Kategorie „weniger relevant“ faellt, was immer das auch heiszen mag.

Die zweite Sache ist, dass

[… [mutants] showed higher total years in education […].

Auch hier ist der Effekt ziemlich klein (0.04 Jahre mehr im Durchschnitt) … aber ich versuchte ja in der Intelligenzquotientserie klarzumachen, dass kleine Effekte mitunter grosze Auswirkungen in den Extremen haben kønnten.
Im Sinne besagter Serie argumentiere ich nun, dass wenn die Mutation NICHT die Intelligenz direkt beeinflusst, sondern der Effekt durch weniger Trinken zustande kommt, dass dann die relativ einfache Masznahme einer erhøhten Alkoholsteuer zu einer Verschiebung der Intelligenz zur Folge haben kønnte. Jaja, das Ganze ist nicht so einfach, weil dann die Leute mglw. mehr Selbstgebrannten saufen und Prohibition sollten wir auch lieber nicht nochmal versuchen. Aber es unterstreicht den Punkt, dass (relativ) einfache und billige Masznahmen mit mglw. groszen Auswirkungen gar nicht so schwer zu finden sind.
Andererseits schrieb ich hier, dass Intelligenz sich im ganzen Genom breit macht und das unerwartet mit anderen Sachen wechselwirkt, wenn wir da was zu aendern versuchen. Sollte die Mutation also die Intelligenz direkt beeinflussen, waere der veraenderte Alkoholmetabolismus eine solche wechselwirkende Sache. In dem Fall waeren beide Auswirkungen (ausnahmsweise) gut … auszer natuerlich, dass man dann an Lungenkrebs stirbt, aber das passiert ja oft erst in spaeteren Jahren.

So, genug des Einschubs. Ich wollte das mal erwaehnen, wusste aber nicht so richtig wohin damit.

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