Was ist das eigentlich?

Nun ja, es ist das Gegendogma zur sog. „Chancengleichheit“. Bei Tante Wikipedia steht:

Chancengleichheit bezeichnet in modernen Gesellschaften das Recht auf einen gleichen Zugang zu Lebenschancen.

Und das hørt sich gut an, nicht wahr? Die neoliberale Weltanschauung hat diesen Begriff schøn fuer sich umgebogen.

Hier illustriere ich, was „gleicher Zugang zu Lebenschancen“ bedeutet:

chancengleichheit

Alle Neugeborenen bringen zunaechst die gleichen Voraussetzungen mit.

Dann geht der Hindernisslauf des Lebens los. ALLE haben die gleichen Chancen ueber die Hindernisse rueber zu kommen. Und nur die sog. „Besten“ schaffen es. So schafft man sich eine Fuszballnationalmannschaft. Aber darauf will ich erst spaeter eingehen.

Jedenfalls, das hørt sich immer noch erstmal alles knorke an, nicht wahr.

Nun ja, was ist nun die „Equality of Results“ aus dem Titel dieses Beitrages?

Zunaechst einmal, gibt es diesen Begriff im dtsch. gar nicht. Interessant, nicht wahr? Ich denke, dass dies ziemlich viel ueber die dtsch. Gesellschaft und den Disukurs in eben dieser aussagt.

Hier aber eine Illustration dieses Prinzips:

equality-of-results

Im Hindernisslauf des Lebens wird dafuer gesorgt, dass die Hindernisse im Wesentlichen fuer jeden ueberwindbar werden. Ganz so simpel ist es natuerlich nicht, aber das Grundprinzip ist damit verstanden.

So hat man zwar niemanden, der gegen den Rest der Welt im Fuszball gewinnt, aber die Mitglieder der Gesellschaft begegnen sich auf gleicher Augenhøhe.

Hørt sich irgendwie unfair an, nicht wahr. Zumindest wenn man in dem gesellschaftlichen Klima aufgewachsen ist wie ich. Nur wer was leistet darf auch was essen!

Die Besten sollten gewinnen und nicht die ganzen Loser mit sich ziehen, nicht wahr?

Nun ja, aber genau dies passiert ja eben gerade nicht bei diesem Prinzip. Niemand muss mitgezogen werden, denn niemand ist ein Verlierer.

Und dann sollte man mal ueberlegen, ob man selber ueberhaupt zu den „Besten“ gehøren wuerde. Und wenn ja, wieviel man davon alleine erreicht hat. Und da darf man ruhig bis ganz an den Anfang zurueck gehen. Bspw. zu der Frage warum man eigentlich nicht an Keuchhusten gestorben ist als kleines Baby. Um sich dann Stueck fuer Stueck vorzuarbeiten bis zum heutigen Tage.
Aber das møchte ich hier nicht weiter ausfuehren.

Wie gesagt, die Details sind im Einzelnen auszuarbeiten. Bspw. muss man eine Løsung in der Schule finden fuer die Extraschlauen. Diese kønnten ja den langsameren Schuelern helfen. Oder gibt es wissenschaftlich untersuchte Gruende die dagegen sprechen? Im Allgemeinen jedenfalls nimmt man grøszere Teile der Bevølkerung mit, als bei der sog. „Chancengleichheit“.

In Skandinavien ist man relativ weit, was die Umsetzung dieses Prinzips anbelangt.

Von Leute die von sich glauben, dass sie zur „Elite“ gehøren kann man dann ab und zu høren, dass dadurch das Abendland untergehen wird. Muss ihr superschlaues Kind doch in der gleichen Klasse sitzen wie die ganzen Dummen. Oder gar zusammen mit Behinderten! OMG!

Aber eigentlich funktioniert das ganz gut.

Und nun zum Fuszball.

Island ist so eine skandinavische Gesellschaft mit ca. 300.000 Einwohnern.

Davon muss man alle Frauen, zu junge und zu alte Maenner abziehen, denn es gibt bestimmte Regeln, wer bei einer Fuszball-EM mitmachen darf.

Da bleiben vielleicht 30.000 Maenner uebrig, aus denen sich die Fuszballnationalmannschaft ueberhaupt rekruttieren kønnte. Dies muss man sehen im Vergleich zu den sicherlich mehr als 100 mal so vielen in Dtschl.

Durch „equality of results“ ist es nun aber so, dass trotz der kleinen Auswahl relativ viele erstaunlich gut sind. Nicht gut genug um Europameister im Fuszball zu werden, aber gut genug um es zumindest bis ins Achtelfinale (oder so?) zu schaffen.

Ich denke aber, dass bei zufaelliger Auswahl der Spieler aus der Bevølkerung, Island die EM gewonnen haette. Eben wegen des „equality of results“-Prinzipes.

Das ist nur der Fuszball. Wer hier mal liest, kann ein bisschen in Erfahrung bringen, wie „equality of results“ (im Zusammenspiel mit Talentførderung) ganz konkret eine Domaene (Handball) betreffend aussehen kann.

All dies ist schwer fuer mich in Worte zu fassen. All die anerzogenen Reflexe musste ich erstmal ueberwinden. Und auch ich wuerde gern an das Maerchen der wirklichen Eliten glauben, dass ich zu ihnen gehøren kønnte. Aber Maerchen sind nun mal ausgedachte Fantasieerzaehlungen.

Und deshalb hoffe ich, dass sich das Prinzip des „equality of results“, vernuenftig implementiert,  gegen die unfaire sog. „Chancengleichheit“ irgendwann ueberall durchsetzen wird.

Unserer Kinder zuliebe :) .

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