Wenn jemand Schall erzeugt indem durch ein Rohr gepustet, auf Tierhaeute gehauen oder ein Stueck Schnur aus der Ruhelage bewegt wird, so wird dies meist als etwas Gutes, etwas Erstrebenswertes, gar als Kunst bezeichnet.

Wenn jemand weisz, wie man mit Latten unter den Fueszen sich am schnellsten bewegt, aufgepumpte Tueten richtig wirft, oder eine Polymerkugel mit einem Stock in ein kleines Loch im Boden beførdert, so wird dies meist als etwas Gutes, etwas Erstrebenswertes angesehen.

Wenn 22 Erwachsene hinter einem Ball her laufen und sich drum streiten, wer den haben darf (obwohl sich doch jeder einen eigenen Ball kaufen kønnte), wenn Menschen øffentlich alberne Sachen singen (ein Lied, dass ich mag :) ), oder wenn alte Maenner in einer ausgestorbenen Sprache unsinnige Handlungen vollziehen, dann streben zu den Austragungsstaetten dieser (Kult?)Handlungen Abertausende und wir alle, selbst die eher Skeptischen unter uns, sind fasziniert und empfinden das Beisammensein als etwas Gutes, etwas Erstrebenswertes.

Und wenn ich ehrlich bin, so kann ich gegen all diese Sachen ueberhaupt nicht argumentieren. Ja klar, ich kønnte mir immer einen Aspekt raussuchen (sei es der Hang zur Gewalt einiger Fuszballfans, der (ultra)kapitalistische Hintergrund der Popmusik, das durch Religion verursachte Leid etc. pp.) aber im Grunde genommen ist Musik, Sport und das friedliche Zusammenkommen vieler Menschen tatsaechlich etwas Gutes und Erstrebenswertes. Wie so viele andere Dinge im Leben.

Dies gesagt, møchte ich nun meine Leserinnen und Leser bitten, das hier zu lesen …

Schnittstellen

Fotografiert im Computerspielemuseum in Berlin.

… und dabei auf den „Hihi-so-ein-Quatsch“-Impuls zu achten.

 

*Zeit fuer eine kurze Reflexion*

 

Ist das Oben Geschriebene allgemeingueltig?

Auch wenn es gewisse Moden gibt und heutzutage bspw. das Tjosten nicht mehr so sehr die Massen in Ekstase treibt, so denke ich, dass diese Frage positiv zu beantworten ist.

Das Instrument, mit dem ein Playstation 3 Spiel kontrolliert wird …

Controller

… hat 13 Tasten und weitere Mittel zur analogen Kontrolle des Spielablaufs. Das sind deutlich mehr Møglichkeiten der Kontrolle als bei den meisten Blechblasinstrumenten.

In Spielen muessen immer wieder in schneller Abfolge gewisse Tasten in der richtigen Reihenfolge gedrueckt werden. Diese Reihenfolge ist mitnichten statisch und immer die Gleiche, sondern ist abhaengig vom Spielgeschehen. Das kann laengst nicht jeder und erfordert viel Uebung.
Warum sollte die virtuose Bedienung eines solchen Kontrollinstrumentes nicht auch als Kunst, oder Sport anerkannt sein?

Professionellen Spielern beim Spielen zuzuschauen begeistert heutzutage Millionen und solche Veranstaltungen finden mittlerweile in Stadien statt!
Warum sollte darueber nicht mit der gleichen Ernsthaftigkeit geredet werden, wie das bspw. beim Fuszball und Konzerten der Fall ist?

Wie ich schrieb, kann ich an den Fallbeispielen vom Anfang dieses Artikels nichts allgemein Schlechtes finden, sodass diese als Bøse und Schlecht, dem Menschen und der Menschheit schadend, angesehen werden kønnten.

Ich denke, dass Computerspielen und der Kunst, oder dem Sport, je nach Gusto (mglw. Beides gleichzeitig?), des Gaming die selbe Behandlung und Achtung verdient!

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