Hier erwaehnte ich Joseph Schumpeter schon mal. Aber erst jetzt schaffte ich es mal, mich etwas naeher mit dem von ihm Geschriebenen zu beschaeftigen. Dies auch nicht direkt sondern via „The political economy of Joseph Schumpeter“ (PDF) von John Bellamy Foster.
Alle Zitate sind aus diesem Artikel.

Zunaechst muss ich einleiten mit …

The capitalist class […] requires for its very survival the continual doing of „something altogether different“ in the production process; in other words,  it requires for its life-blood the fulfillment of the entrepreneurial function.

… und dann muss ich nochmal ganz deutlich machen, dass …

[…] the entrepreneur is the key to the leadership of the capitalist class.

… um dann endlich das Erbauliche zitieren zu kønnen:

[…] it [is] not the failure of the entrepreneur but its very success that would gradually lead to the decline of the system.

Wie die Geschichte zeigt ist der Kapitalismus ja sehr erfolgreich, sogar noch erfolgreicher als selbst Marx dachte. Und genau dieser Erfolg wird es sein, der zum Untergang zur Transformation Desselbigen zu etwas Anderem (hoffentlich Besserem) fuehren wird.

Erbaulich, nicht wahr. All der Mist der mit dem Erfolg des Kapitalismus einhergeht, wird ganz zwangslaeufig nicht so bleiben kønnen.

Dann ist ja alles gut … oder? … … … ODER?

Schumpeter schreibt naemlich weiter:

The capitalist process, rationalizes behaviour and ideas.

Und …

[…] the progressive development of rationalization, the levelling of social barriers, democratization, etc., all serve to reduce the importance of leadership in the economy.

Oder anders:

Consequently, […] entrepreneurial activity increasingly falls into the hands of big business and government. The entrepreneur is replaced by the bureaucratic manager.

Und das ist genau das, was passiert! Die weitaus meisten Forschungsgelder bekommt die Industrie! Und ich will nicht ins Detail gehen, wieviel ich mit buerokratischem Scheisz beschaeftigt bin an der Uni. Bspw. sollen Doktoranden schon am Anfang ihrer Arbeit wissen, was genau sie machen werden und in welchem Monat der naechsten Jahre welcher „Meilenstein“ erreicht werden wird. Und alles nur, damit man den Anschein erwecken kann, dass Innovation planbar ist und eine breite Basisfinanzierung der Bildung und Forschung somit einer „Spitzenforschung“ und „Leuchttuermen“ weichen kann.

For Schumpeter, this essentially spells the end of „plausible capitalism.“ The decline of the entrepreneur, the most dynamic segment of the capitalist class, will ultimately result in the death of that class itself: „Economically and sociologically, directly and indirectly, the bourgeoisie therefore depends on the entrepreneur and, as a class, lives and will die with him.“

So … und nun denken wir mal kurz nach, wer eigentlich das Buergertum ist … … … die Mittelklasse … also wir.

Und zum Niedergang der „Mitte der Gesellschaft“ muss ich (und will ich) nichts schreiben. DIESES Thema sollten meinen Leserinnen und Lesern mittlerweile zur Genuege selbst bearbeitet haben.

Wie wir es um uns herum sehen, geht mit dem Zusammenbruch der Mittelklasse allerdings auch jede Menge Mist einher … so viel Mist, dass ich befuerchte, dass wieder Blut die Straszen herunterlaufen kønnte :( … und deswegen weisz ich nicht, ob das von Jospeh Schumpeter Geschriebene erbaulich ist; erschrecken mich doch die Parallelen zur heutigen Gesellschaft eigentlich ein bisschen zu sehr.

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