Archive for Mai, 2015

666

Dies ist mein sechshundertsechsundsechzigster Beitrag.

Zum ueblichen, in unserer Hemisphaere weit verbreiteten, Aberglauben sag ich mal nix weiter.

Mehr (aber positiver) Aberglaube: in China ist dies eine Glueckszahl und kann die Bedeutung von „everything goes smoothly“ haben.

Mehr Fakten: Das haeufigste Kohlenstoffisotop – C-12 – besteht aus 6 Protonen, 6 Neutronen und 6 Elektronen. Wir erinnern uns: C-12 ist die Basis allen Lebens! Ich finde dies ganz besonders interessant im Zusammenhang mit dem oben erwaehnten, uns allen bekannten, Aberglauben. Wenn die 666 als bøse und negativ eingestuft wird, dann kann man ja C-12 nicht so richtig toll finden. Oder warte. Mglw. kann man das schon. Aberglaube aller Couleur haben ja die fantastische „Eigenschaft“ sich die Fakten so zurecht zu biegen, dass es passt. Na da wuerde mich ja mal die Erklaerung interessieren.

Zum Abschluss noch ein Informationsbit: in DCLXVI kommen alle rømischen Zahlsymbole mit einem Wert von weniger als 1000 genau ein Mal in absteigender Reihenfolge vor. Toll wa!

Schon eine sehr interessante Zahl.

Wiedereinmal ein Zitat aus „SF im Allgemeinen und Lem im Besonderen„:

Die Mehrzahl der SF-Literatur versucht Fragen einer Kulturkritik weitgehend zu vermeiden: Demokratisch regierte Staatswesen beispielsweise kommen selten vor und funktionieren meist nicht recht; ihre Regierungen und Parlamente erweisen sich in der Regel als zu dumm oder zu schwerfällig, um die anstehenden Krisen zu meistern […]. Viele SF-Autoren machen es sich dadurch leicht, daß sie ihre Helden in oder gegen eine feudal organisierte Gesellschaft positionieren. In diesen Gesellschaften setzt sich der Stärkere viel leichter durch; somit ist auch die Identifikation mit dem Helden, der sich über das (selten vorhandene) Rechtssysten hinwegsetzt, für viele Leser sehr reizvoll. Die Begründung einer Demokratieform bedarf analytischen Denkens, das auch beim Leser die Gefahr der Langweile verursacht, denn nicht nur der Autor bevorzugt schnelle und unkomplizierte Lösungen […].

Das ist eine zutreffende Analyse der Situation. Und das ist auch einer der Gruende, warum ich ich trotz aller Schwaechen, Star Trek besser finde als Star Wars. Wenn doch nur deren Uniformen nicht so schrecklich uncool aussehen wuerden. Was mich daran erinnert, dass ich den Artikel bzgl. DS9 noch schreiben muss

Im Uebrigen …

[…] [lehnt] Lem […] die schnelle und unkomplizierte Lösung ab und [stellt] sich Fragen höchster Komplexität, wenn [er] [versucht], Strukturen der gegenwärtigen menschlichen Kultur zu analysieren.

Deswegen ist Lem teilweise relativ anstrenged zu løsen, aber genau dies ist auch einer der Gruende, warum ich so schwer begeistert von Lems Werken bin.

… in scheinbar (oder mglw. doch anscheinend?) zivilisierteren Laendern als den unseren: Thailand plans to legally recognise a third gender. Interessant, dass mehr Freiheit und Gleichstellung wieder ueber die (irgendwie ja dann doch) sexuelle „Schiene“ eingebracht wird. In diesem Zusammenhang etwas, was ich nicht nur hier thematisierte.

Und hier das obligatorische Bild:

Vogue Eyewear

Diese Person hatte gleich zwei Baeder mit Toiletten.

Name 5_1

Hach war das schøn, als ich auch noch zwei Toiletten hatte.

Name 5_2

Alles an diesen beiden Toilettenumgebungen ist so herrlich! Die Farben (insb. der Kontrast zwischen Klodeckel und Porzellanschuessel), die Arrangements, die Objekte, die Muster und ueberhaupt einfach alles. Am Besten gefaellt mir aber der Pømpel im ersten Bild. Ich mag diese Dinger. Erinnern mich immer ein bisschen an Ritter.

In der bereits erwaehnten Arbeit „SF im Allgemeinen und Lem im Besonderen“ findet sich auch das folgende Zitat:

Das gesamte utopische Denken […] [baut] auf einem irrealen Menschenbild auf, das Verantwortlichkeit, Weisheit und Vernunft stillschweigend voraussetze.

Und so ist das ja auch beim Anarchismus.

Die Gegebenheiten akzeptierend ist das tatsaechlich ein irreales Menschenbild. Aber ich glaube (!) an das Gute im Menschen. Ich glaube, dass auch wir dazu beitragen kønnen, dass die Menschheit irgendwann ein Utopia erschaffen kann. Wobei ich aber nicht glaube, dass das Utopia dann so aussieht, wie wir es uns vorstellen. Das waere ja langweilig.

Hier ist sie:

_Toilette_im_WH7

Ich wusste eine ganze Weile nicht mehr, wessen Toilette das war. Bis mich der (mittlerweile ehemalige) Bewohner dieser Wohnung ganz ueberrascht fragte, warum ich denn ein Bild seines Klos haette … witzig.

 

Eigentlich sollte der vorherige Artikel noch einen Tag stehen bleiben, weil der so wichtig ist.

Aber in diesen Artikel (Achtung spon) wird auch ein bisschen ueber die Urspruenge des 1. Mai als Feiertag berichtet.

Dort wird alles nur den Sozialisten zugeschrieben! Das ist eine unglaubliche Frechheit! Denn wie jeder weisz, lag (und liegt) den Sozialisten nichts an einer Aenderung der bestehenden Verhaeltnisse. Das einzige was die (frueher mal) wollten war, am Reichtum teil zu haben. Deswegen haben die auch im Wesentlichen immer nur fuer bessere Bezahlung argumentiert.

Anarchisten hingegen waren immer die Kaempfer fuer mehr Freiheit (was auch implizit mehr Freizeit bedeuteut). Selbstverstaendlich haben wir mitgemacht beim Kampf fuer bessere Bedingungen. Denn ein menschenwuerdiges Leben ist Voraussetzung fuer mehr Freiheit. Aber den Kampf fuer den 8-Stunden Tag, damals im spaeten 19. Jahrhundert, der war maszgeblich von uns Anarchisten beeinflusst.

Und dann diese infame Verdrehung der Geschichte in dem Artikel, dass mehrere Arbeiterfuehrer (vulgo: Sozialisten) nach den Haymarket Riots hingerichtet wurden!

DAS WAREN AUSSCHLIESZLICH ANARCHISTEN (!) die fuer die Taten eines Agent provocateur der Chicagoer Polizei bestraft (und auch ermordet) wurden.

Sozialisten! PAH! Verraeterpack!

Ansonsten wuensche ich noch einen Happy Anarchists Day :)

.oO(Na das ist doch mal ein feiner Beitrag zum 1. Mai)