Auch wenn ich einraeume, dass windows oder word richtig gute Software ist, oder dass apfelprodukte durchaus schick aussehen, so versuche ich doch immer dieses Wort in diesem Zusammenhang zu benutzen.

Auf der Wikipedia kann man dazu lesen:

Das Adjektiv proprietär bedeutet in Eigentum befindlich […]. Es wird in Bezug auf Soft- und Hardware, die auf herstellerspezifischen, nicht veröffentlichten Standards basiert, verwendet, um diese zu freier Software und freier Hardware abzugrenzen.

„Proprietaer“ – da høre immer so „intellektuelles Eigentum beschuetzen“ und andere, kapitalistische Dogmen mitschwingen.

Bei „freier Software“ hingegen, da høre ich immer „frei wie in Redefreiheit und nicht wie in Freibier“ mit.

Oder anders ausgedrueckt: mir ist neulich aufgefallen, wie sich bei mir so ein bisschen eine Art „Ekel“ (wenn auch nur ganz leichter und unterbewusster) vor proprietaereren Løsungen entwickelt hat in den letzten Jahren.

Jaja, ich weisz. Das ist das Lohn und Brot vieler Leute. Aber … … … … und hier hab ich keine Lust und nicht genug Ahnung um darauf einzugehen, inwieweit kapitalistische Dogmen auch mittels freier Software „bedient“ werden kønnen.

Denn nicht-freie Software stirbt mit dem Programmierer.

Als Beispiel wuerde ich gern ein Programm zum Erstellen von Stundenplaenen nehmen. Ich habe schon viele begeisterte Geschichten ueber eins der wohl Besten dieser Art gehørt. Und auch ohne, dass ich es gesehen oder benutzt haette, bin ich mir ganz sicher, dass es sich dabei um ein gar hervoragendes Stueck Software handelt. Aber die Frage ist: was ist, wenn der Programmierer in Rente geht? Da darf das dann niemand weiterpflegen. Schade eigentlich.

Wie komme ich darauf?

Nun ja, vor einiger Zeit begann ich mal wieder einen Text in LaTeX zu verfassen. Und ich brauchte auch Literaturangaben und dafuer benutzte ich bisher immer JabRef. Ein freies Programm, welches mich seit mehr als einer Dekade begleitet hat. Ich war immer total zufrieden und fand es ganz toll. Aber auf einmal ging es nicht mehr. Die grafische Benutzeroberflaeche konnte nicht mehr erstellt werden. „Naja, kein Problem“ dachte ich, „dann installier ich es halt neu“. Das half aber nicht, das Problem zu løsen. Eine kurze Recherche ergab, dass dies vermutlich daran liegt, dass JabRef in Java geschrieben ist. Neuerdings mag es wohl aber nicht mehr unbedingt mit der freien Implementierung der Java Plattform – OpenJDK – zusammenarbeiten. An und fuer sich gar kein Problem. Die Løsung des Problems besteht darin, Oracle Java zu installieren. „Aber Oracle“ dachte ich da, „das riecht so nach proprietaer“. Und tatsaechlich:

Oracle Java is the proprietary, reference implementation for Java.

„Nee“, dachte ich dann so, „das will ich nicht!“. Also entschloss ich schweren Herzens nach einem Ersatz fuer diese Software zu suchen. Und fand auch einen, denn dadurch, dass alles freie Software ist, kamen keine komischen, firmeneigenen Dateiformate, die sonst keiner lesen kann, vor. Und somit war also auch der Uebergang ganz „reibungsfrei“ :) … Toll wa! Freie Software halt :)

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