In Don’t Expect Praises nimmt der Filmschaffende uns mit auf’s Dorf, um zu zeigen, was „China“ eigentlich auch bedeutet. Anhand des Ferienalltags zweier Jungen.

Es ist kein Dokumentarfilm und da Filme ja eigtl. immer eine Geschichte erzaehlen wollen (muessen?), ist es nicht ganz so langweilig wie das echte Leben auf’m Dorf mglw. waere.

Wie bei allen Laendern, erzaehlt das, was man ueblicherweise als „Tourist in der Hauptstadt“ erlebt, nur einen Bruchteil dessen, was dieses Land eigentlich aus macht. Und deswegen ist dieser Film so interessant. Weil er Aspekte Chinas zeigt, die den allermeisten unbekannt sein duerften.

Am allerinteressantesten aber ist die, aus der dargestellten Relativitaet des Reichtums folgende, Frage, ob wir es kønnten so leben zu wollen um die Eisbaeren zu retten? Denn einen anderen Weg gibt es nicht.

La mer à l’aube (Calm at Sea) … ich schaffe es nicht, diesen Film kurz abzuhandeln. Deswegen mehr zu diesem zu einem spaeteren Zeitpunkt.

Nur so viel sei gesagt, dass dieser Film mich so sehr emotional bewegte, dass ich danach erstmal eine Pause brauchte und erst am spaeten Nachmittag die naechste Vorstellung besuchte.

Rentaneko (Rent-A-Cat) war genau das Richtige nach dem Vorhergehenden. Ein freundlicher Film. Ruhig und klar. Mit liebenswuerdigen und sympathischen Figuren … und mit Katzen. Fuer Liebhaber von Katzen und freundlichen Filmen, ist dieser Film lohnenswert.

Ein wenig witzig war, dass die eigentliche Kopie des Filmes es nicht rechtzeitig zur Vorstellung schaffte. Deswegen wurde nur wenige Stunden vorher beschlossen, eine digitale Kopie des Filmes ueber das Netz zu verschicken. Eigentlich bin ich ja gegen diese allumfassende Digitalisierung des Kinos. Weniger Farbe und Leuchtstaerke und mistiger 3D-Kram. Es spricht wenig fuer digitales Kino, wenn man denn der Zuschauer ist (im Gegensatz zum Heimkino, aber da ist man ja auch gleichzeitig der Vorfuehrer). Aber wenn der Film zum Festival mal nicht rechtzeitig ankommt, dann hat die digitale Kopie den Vorteil, dass diese nicht direkt an Versandmethoden gebunden ist, welche auf der Verbrennung veredelter, fossiler Rohstoffe beruht.

Anschlieszend gab es eine Diskussion dazu. Ich nahm teil, weil das naechste, auf einer Festplatte gespeicherte, Abenteuer im selben Saal gezeigt wurde. .oO(Hach, wie viel schøner klingt doch „auf Zelluloid gebannt“).
Dort erfuhr ich, dass derartige japanische Filme als „geruchslos“ bezeichnet werden.
Einerseits ein durchaus passender Begriff, denn wie der Leser merkt, bin ich nicht in der Lage, mehr zm Film zu schreiben, ohne in die sonst so oft als „Rezension“ angepriesene Inhaltsangabe zu verfallen, oder das all zu Offensichtliche wiederzugeben.
Andererseits gibt die Konnotation des Begriffes „geruchslos“, welche ja aehnlich wie „steril“, oder „sauber“ durchaus auch „wenig interessant“ ist, nicht wieder, wie toll dieser Film ist.
Schade eigentlich. Leser die Katzen und freundliche Filme møgen, muessten also mal auf mein „Urteil ohne Begruendung“ vertrauen und sich diesen Film anschauen, so sie denn geneigt sind.

Tráiganme la cabeza de la mujer metralleta lief unter dem Titel Bring Me the Head of the Machine Gun Woman. WOHOO!!

Man kønnte sagen, dass es sich um einen Exploitation Film handelt und damit haette dieser „man“ vermutlich sogar recht (ich kenn mich da nicht so genau aus). Aber es ist mitnichten ein „billiger“ Film, auch wenn die Produktionskosten mglw. nicht sehr hoch waren, verglichen mit den ueblichen Actionknallern.

Es geht um einen Zocker (a.k.a. Computerspielefan), der in die Wege des lokalen Verbrecherbosses geraet. Deswegen versucht er besagte Machine Gun Woman (eine durchaus scharfe Tante) zu finden. Im GTA-Style. Dumm nur, dass er trotz allem immer noch ein Zocker und weder Verbrecher oder unsterbliche Videospielfigur ist.
Darauf basiert der Charme des Films, denn es gibt zwar viele Verfilmungen von Computerspielen, aber dies ist der, mir bekannte, erste Film, der das Genre mehr oder weniger direkt uebertraegt.

Auch wenn der Film fern vom Urteil „hey supertoll, unbedingt schauen“ ist, so kønnte ich mir vorstellen, dass Personen, die selber gerne zocken, diesem Film auch etwas abgewinnen kønnen.

Der letzte Film des Tages war dann Lemale et ha’halal (Fill the Void). Ein Film, auf den ich sehr gespannt war, denn mir war, als ob ich eine sehr interessante Kritik Dietmars darueber las. Es stellte sich heraus, dass dem nicht so war. Nichtsdestotrotz war dieser Film erstaunlich interessant, wenn man bedenkt, dass es ueber die religiøsen Praktiken rund ums Verheiraten, aber nicht nur darum,  innerhalb sehr glaeubiger juedischer Gemeinschaften geht. Dies liegt mglw. daran, dass es das andere Ende des Spektrums ist, von welchem „wir“ meist nur Life of Brian kennen. Ohne, dass es dabei laecherlich wird, selbst nicht fuer mich ollen Religionsfanatiker.

Letzteres liegt vermutlich daran, dass ich ohnehin seit einigen Jahren ein gesteigertes Interesse an der Religion dess Judentums habe (verglichen mit den, in meinen Augen durchaus berechtigten, pauschalen Verurteilungen anderer Religionen, insb. des Christentums). Selbstverstaendlich sind der Dogmatisus, die Strukturen des Machterhalts und die Anleitung zum nichtselbststaendigen Denken genauso zu verurteilen. Aber ich finde die Juden gut, denn so weit ich weisz, ist dies die einzige Religion, die NICHT missioniert und auch gar nicht missionieren will. Will man Jude werden, so muss man førmlich drum betteln, das auch werden zu duerfen. Auszerdem saufen und singen die die ganze Zeit. Und da waere ich wieder. Ich kann beim Thema Religion einfach nicht mit meiner Meinung hinter dem Berg halten, dass ich das alles ganz pauschal wenn dann høchstens lustig finde, meistens Religion aber fuer prinzipiell gefaehrlich halt.

Ich versuche es nochmal.
Wer einen kleinen, sehr gut gemachten, ernsthaften und respektvollen Einblick erhalten møchte, in einige Aspekte des Judentums, fuer den lohnt es sich, diesen Film zu schauen. Und aufgrund gewisser Unterschiede in der Praxis der Religionsausuebung (und damit einiger fundamentaler Dogmen) kann ich es es nur jedem empfehlen sich mal etwas naeher mit der Religion des Judentums zu beschaeftigen.

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