Archive for Februar, 2013

Auch wenn ich mich etwas verzettelte, ist, denke ich, in dem Artikel von neulich klar geworden, dass das Dogma des 8-Stunden Arbeitstages nicht unreflektiert hingenommen werden darf. Dies vor allem nicht, weil es uns allen von demokratisch nicht legitimierten Kraeften (in dem Falle den Kapitalisten) aufgezwaengt wurde.

Nun habe ich vor Kurzem diesen Artikel gelesen.  Wie immer ist der viel schøner als mein Geschrei.

Darin wird ein Buch besprochen, welches aufzeigt, wie mittels der „technischen Revolution“ gerade erfolgreich ein neues Dogma „herangezogen“ wird. Dieses entreiszt noch mehr Zeit aus den Haenden der Menschen um diese in die Kontrolle der demokratisch nicht legitimierten Kraefte zu legen. Das Dogma der „staendigen Erreichbarkeit“. Dies ist natuerlich nur møglich, weil das 8-Stunden-Arbeitstag-Dogma so gut funktioniert. So gut, dass es quasi in „Fleisch und Blut“ der Menschen uebergegangen ist, sodass das gar nicht mehr von „Authoritaeten“ gepredigt werden muss, da dies die Menschen ja laengst selbst machen. Und nun ist eben der naechste Schritt „faellig“.
Ich schreibe das mit Absicht so ein wenig enthuellend, weil ich hoffe, dass ihr, meine lieben Leser, euch den kurzen, verlinkten Artikel selber durchlest.

Dazu dann auch gleich zwei persønlichere Begebenheiten. Dieser abstrakte Mist, das merkt sich doch eh keiner.

Zum Einen hatte ich neulich ein Gespraech mit einem der Chefs. Dort habe ich, als fuer mich in der Zukunft wichtig, heraus gestellt, dass ich mittelfristig nur noch 80% arbeiten møchte.
Arbeiten find ich bescheuert und eine Zeitverschwendung und ich mache das nur, weil ich ja dann doch auch Rechnungen bezahlen muss. Jaja, es gibt auch andere Motivationen um Arbeiten zu gehen, aber so lange ich keine Superidee hab, ist dies bei mir persønlich nicht so.
Dies ist fuer mich ein wichtiger Schritt zu mehr Freiheit. Whoopsie … da war sie wieder.

Zum Zweiten ist man ja die Plakate gewohnt, die auf sog. „Jobbmessen“ aufmerksam machen.
Im akademisch, technischen Bereich ist es dies ja tatsaechlich; eine Messe, auf der man sich ueber potentielle Arbeitgeber informieren kann.
Im nichtakademischen Bereich, hatte ich da in Dtschl. allerdings immer einen anderen Eindruck. Dort schien es eher eine „Fleischbeschau“ zu sein. Damit die Chefs mal gucken kønnen, ob es denn unter den deutlich ueber 100 jungen Menschen, die gern eine Arbeit haben møchten, auch die Eine oder den Einen gibt, der sich genug „selbst optimiert“ hat – vulgo: die- oder derjenige, der „sich Ausbeuten lassen“ als „Selbstverwirklichung mittels (aufgezwungener) Arbeit“ verklaert.
Aber ich schweife ab.
Solche oben erwaehnte Plakate finden sich natuerlich auch hier. Und neulich stiesz ich auf dieses:

Arbeiten und Skitour

Dort wird doch tatsaechlich damit geworben, dass es møglich ist, eine Karriere zu haben und trotzdem bis zu 100 Tage pro Jahr auf Skitour zu verbringen.
Eine interessante Umkehrung des Dogmas der „staendigen Erreichbarkeit“, nicht wahr.

Ich mag diesen Ausdruck sehr.

Weil er einen explizit sexuellen Inhalt hat!

Und natuerlich auch, weil dieses schøne Wort so vielfaeltig verwendbar ist. Dazu zitiere ich Tante wikipedia:

In modern usage, fuck and its derivatives (such as fucker and fucking) can be used in the position of a noun, a verb, an adjective or an adverb.

Dies funktionert selbst wenn man es in andere Sprachen importiert.

Und immer schwingt der sexuelle Inhalt mit. Herrlich, nicht wahr!

Wie auch immer.

Ich nutze dieses Wørtchen um mich als Street Artist sehen zu kønnen und hoffe damit ein paar Leuten eine kleine Freude zu bereiten.

Deswegen werde ich unter dieser Kategorie sporadisch meine (vergaenglichen) Werke vorstellen.

Anfangen møchte ich mit meiner neuesten Kreation:

201301 - Fucking for you inside

Ich suchte ja schon laenger nach einer Ruestung fuer den kleinen Mann, der bei uns wohnt.

Eine Stormtrooperruestung war nicht in Aussicht.

Im August des letzten Jahres fand ich dann zuefaelligerweise jemanden, der Clone Trooper Ruestungsteile herstellt.
Irgendwie hatte er mich vergessen, denn trotz mehrfacher Anfrage, kam dann keine Rueckmeldung, dass diese fuer mich gebaut wurden.
„Sehr, sehr schade“ dachte ich da, denn ich weisz ja, wie begeistert der kleine Mann von den Kostuemen ist.

Im Oktober stellte sich dann gluecklicherweise heraus, dass alles ein Missverstaendnis war. Die Ruestungsteile wurden hergestellt und ich bangte, ob die auch vor dem Endjahresurlaub auch ankommen. Ich befuerchtete naemlich, dass die zurueck nach Amerika gehen, weil die ja nur 2 Wochen beim Zoll/der Post aufbewahrt werden, wenn der Empfaenger nicht antwortet.

Die Ruestung holte ich ca. 12 Stunden bevor unser Flug in die Ferien abflog ab. Snakk om flaks!

Natuerlich konnte ich dann noch nicht anfangen zu bauen. Ich hoffte aber, rechtzeitig zu seinem Geburtstag fertig zu sein und ihm dies als Ueberraschung machen zu kønnen.
Dummerweise muessen die Teile aber angepasst werden. Heimlich bauen war also nicht møglich. Ausnahmsweise musste eine Notluege her.
Ich erzaehlte dem jungen Mann, dass ich fuer jemand anderen eine Ruestung baue, der seinem Sohn diese als Ueberraschung zum Geburtstag schenken will (weswegen dieser jemand die natuerlich nicht bei sich bauen kann, denn dann waere es ja keine Ueberraschung mehr). Und da der kleine Mann genauso grosz und alt ist wie der Sohn des „jemand anders“, wollte ich gerne,  dass er mir beim Bau hilgt und die Teile immer anprobiert.

Der Bau der Ruestung musste dann immer noch schnell geschehen. In meiner eigenen Ruestung stecken ca. 300 Arbeitsstunden (inklusive Recherche) und da hab ich von Mitte Mai bis Ende November dran gesessen. Das war in Ordnung, da konnte ich ziemlich entspannt entscheiden, wann ich was machen wollte und musste nicht meine anderen Interessen vernachlaessigen. Mit Ausnahme des Weathering, da hab ich mir selbst ein bisschen Stress gemacht, weil ich gern vor der SSGFC 2012 fertig werden wollte.
Bei der Ruestung des kleinen Mannes nun, war es anders. Immer wenn ich keine richtige Lust mehr hatte, hab ich mich gezwungen, doch noch mehr Teile fertig zu machen. Alles nicht so schlimm, weil ich ja immer noch gern an Ruestungen bastle, aber doch etwas stressiger.

Hier ein paar Bilder vom „Bau“:

Brust- und Rueckenplatte:

YY_Chest + Back

Der Helm waehrend des Zusammenbauens:

WW_Helmet

Und der Arbeitsplatz sah natuerlich aus wie immer:

XX_working place as always

Das Resultat kann sich sehen lassen, denke ich:

ZZ_Pose

Er ist soooooo toll, der kleine Mann, der jetzt schon bald sechs Jahre bei uns wohnt!

Die Ruestung ist nur teilweise angemalt. Da muessen noch viele Teile orange werden und ein paar Teile fehlen auch noch. Da die aber spezifisch fuer Commander Cody sind, ist das jetzt noch nicht so. Der kleine Mann wuerde ja ansonsten noch schneller die Finte durchschauen.

Dies wird der letzte Beitrag zur SSGFC 2012 in Stockholm sein.
Es wurden dann doch insgesamt elf Beitraege. Dies, weil ich euch, meinen lieben Lesern, mal einen wesentlichen Aspekt meines neuen, (nicht mehr ganz so) geheimen Hobbies etwas genauer vorstellen wollte – das „Trooping“ an sich.

Ueblicherweise sind „Trooping-Events“ deutlich kleiner. In Zukunft werde ich euch natuerlich auch weiterhin die tollen Kostueme praesentieren, welche ich auf diesen Veranstaltungen entdecke (sofern diese hier noch nicht zu sehen waren). Ebenso erwaehnenswerte Celebreties.
Erparen werde ich euch Bilder von den Ausstellern, sofern diese im Wesentlichen unter das passen, was ich in dieser Reihe bereits zeigte.

Bei der SSGFC haben wir uebrigens ueber 28.000 SEK gesammelt. Ein schønes Resultat.
Bei kleineren Veranstaltung freuen wir uns schon, wenn wir 10 Prozent dieser Summe sammeln.

Und um diese Serie abzurunden, zum Schluss ein paar Kuriositaeten, ueber die ich bei der SSGFC stolperte.

In 2012 zogen ein paar Enthusiasten aus, um die originale Heimstaette der Familie Lars im Sande der tunesischen Wueste zu retten und zu restaurieren. Hier ein Diorama, damit ihr euch alle erinnert, worum es eigentlich geht (folgt doch eh keiner den Links, nehm ich an):

Lars Homestead 1

Das eigentlich Kuriose daran ist aber, dass die Sand mitgebracht haben. Ja, stinknormaler Wuestensand. Aber eben von dort, wo ein paar Verrueckte vor ueber drei Jahrzehnten einen (relativ) billigen Film drehten, der sich nicht nur als Kassenschlager, sondern als weltweites und andauerndes Phaenomen herausstellen sollte.
Und diesen Sand kann man kaufen. Fuer nur 100 SEK geradezu ein Schnaeppchen:

Lars Homestead 2

Erstaunlich fand ich, dass die Portaltechnologie dann doch schon so weit fortgeschritten ist, dass man die dazugehørigen Erzeugungsgeraete, wenn auch in kleiner Stueckzahl, so dann aber doch frei verkaeuflich erhaelt. Hier ein Suchbild dazu:

Portal Gun

Figuren stellte ich euch ja bereits in Teil 1 und Teil 2 dieser Serie vor. Und ich versteh das auch, dass Leute sich gern schøn gemachte Figuren hinstellen. Oder, wenn diese ultrascharfe und meistens sehr leicht bekleidete (Comic)Tanten darstellen.
Und dann sah ich diese Bueste:

Rambo

Aber dann wiederum, wer wollte sich denn eigentlich nicht schon immer mal eine Rambobueste auf dem Kamin stellen?

Und das Beste habe ich mir natuerlich fuer den Schluss aufgebhoben.

Videokasetten? Gibt es die ueberhaupt noch? (Bitte keine ernsthafte Diskussion an dieser Stelle.) Wenn man so eine dann doch mal auf dem Speicher findet, dann landet die doch ueblicherweise gleich im Muell. Aber flinke Geschaeftsmaenner (oder -frauen) haben natuerlich eine gute Idee, um auch diese noch an den Mann (oder die Frau) zu bringen:

Retro

LMAO … und seien wir doch mal ehrlich; mit all diesen Spinnern da drauszen, da ist das sicherlich ein Kassenschlager.

Vor ca. zwei Jahren stellte ich, im Wortsinne, von einer Woche zur naechsten, in rechentechnischen Belangen komplett auf ubuntu-Linux um.

Das war dann mein dritter Versuch, der endlich glueckte.

Der erste war getrieben durch Laptops, welche wir von der Uni bekamen und auf denen war Suse-Linux drauf. Privat hab ich aber weiterhin irgendwie doch windows weiter benutzt, auch wenn ich viel Unikram auf dem Laptop machte. Das war so von ca. 2002 bis ca. 2004.

Der zweite Versuch war dann 2005/2006. Ich wollte fuer meine Dissertation alles unter Linux machen. Mich duenkt, ich probierte es da schon mit ubuntu.
Waehrend die Installation recht fix und problemlos von Statten ging, tauchten natuerlich immer wieder kleinere Problemchen auf. Fuer den versierten Informationstechnikbegeisterten waren die sicherlich alle schnell zu løsen, mit den im Netz vorhandenen Dokumentationen. Aber fuer mich „Computerdummie“ setzten viele dieser „Anleitungen“ so viel Wissen voraus, dass die Erarbeitung der Løsung immer recht viel Zeit in Anspruch nahm.
Ich gebe zu, dass ich dabei relativ viel lernte und diesen Preis fuer meine Freiheit gern zahlte. Aber Leute mit weniger Motivation als ich, schreckt dies dann natuerlich ab.
Letztlich fuehrte dann aber das fuer mich nicht løsbare Problem, wie ich denn eine vernuenftige WLAN-Verschluesselung anstelle, dazu, dass ich doch wieder fuer viele Jahre im windows verharrte.

Im Laufe der naechsten Jahre, gab es jede Menge Fortschritt im Bereich der „Standardprobleme“. (Selbst Netzwerkdrucker werden mittlerweile ohne grøszere Probleme gefunden!)
Ich merkte dann spaet in 2010, dass ich nur noch eines einzigen Programmes wegen eine „gute“ Ausrede hatte, um im windows zu verbleiben. Und dass es dafuer auch eine mittlerweile sehr gut funktionierende freie (!) Alternative gibt. Deswegen entschied ich, dass der Wechsel nur an meiner eigenen Faulheit und Bequemlichkeit, nicht aber an objektiven Gruenden scheitert. Frueh in 2011 wechselte ich dann zu ubuntu-Linux mit der KDE Desktop Umgebung. Und wie oben geschrieben, war es so gut, dass ich sofort aufhøren konnte mit windows. Die Einarbeitung in das neue Programm dauerte natuerlich einige Zeit, ca. 2-3 Wochen, aber es stellte sich tatsaechlich heraus, dass es ein vollwertiger Ersatz ist.

Kleine Probleme gibt es natuerlich immer noch. Meine Faehigkeiten sind etwas grøszer geworden, aber nicht viel. Meine Motivation freie Alternativen zu benutzen ist deutlich grøszer geworden.
Aber das was sich fundamental verbessert hat, ist die Dokumentation im Netz.
Waehrend in 2006 noch „verlangt“ wurde, in Systemdateien rumzuwurschteln und Shellkommandos beinahe kommentarlos einfach angegeben wurden, sind die Problemløsungsstrategien im Jahre 2013 beinahe durchweg fuer Leute wie mich geschrieben. Das ist mittlerweile so weit, dass ich sogar meine „Angst“ vor „der Kommdozeile“ ueberwunden habe. Der Stil ist ungefaehr zu beschreiben als „Du hast ein Problem und bist motiviert ein kleines bisschen deiner Zeit zu investieren (ca. 2 bis 10 Minuten) um die Løsung des Problems etwas besser zu verstehen? Nun hier ist die Løsung und ich schreib dir dazu, warum das so gemacht werden kann.“

Dies ist ein tyisches Beispiel. Das sieht erstmal alles nach Technobabel aus, aber man muss sich wirklich nur kurz die Zeit nehmen, sich das mal durchzulesen und auf das Problem anzuwenden.
Los ging es, dass ich endlich mal meinen Drucker/Scanner installieren wollte. Der Drucker wurde automatisch erkannt, aber vom Scanner zunaechste keine Spur. Also suchte ich erstmal danach, wie ich denn meinen Scanner/Drucker installieren kønnte. Dort wurde ich auf die Treiber verwiesen. Die hab ich runtergeladen, aber als RPM-Paket. Daraufhin kam ich zu der verlinkten Seite, welche dieses Problem geløst haette. Soweit zum Thema dieses Beitrages.
Pløtzlich aber dachte ich mir „Moment mal, vielleicht wird der Scanner ja automatisch unterstuetzt und ich habe es nur nicht bemerkt“. Eine ganz andere Frgestellung also. Und so war es auch. Es stellte sich heraus, dass das Problem an ganz anderer Stelle lag: mir fehlte ein Scanprogramm. Das hab ich dann (semi)automatisch installieren lassen und alles hat sofort mit dem bereits vorhandenen Bildmanipulationsprogramm funktioniert.

Was ich eigentlich sagen will (auch wenn es diesen Blog vermutlich nicht verlassen wird): Danke an die Linuxcommunity, dass ihr es geschafft habt, die vorhandenen Problemløsungsstrategien so zu dokumentieren, dass auch weniger begabte Menschen, wie ich, das nachvollziehen kønnen. Dies ist vermutlich einer der wichtigeren Schritte auf dem Weg in eine freiere Gesellschaft.