Archive for the ‘Toiletten’ Category

Weil es beim letzten Mal so schøn war, in den Erinnerungen zu schwelgen, praesentiere ich euch nun, meine lieben Leserinnen und Leser, endlich die Toilette, mit der alles anfing:

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Wie zu erwarten, dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Geringsten daran, einen Standard meiner Toilettenkunst einzuhalten.

Eigentlich fotografierte ich diese Toiletten vor allem aus zwei Gruenden.

Der Zweite war, dass ich die ungefaehr ein Jahr lang jeden Tag „geputzt“ habe. Und mit „putzen“ meine ich, dass ich ’n Eimer Wasser in den Raum gekippt und das etwas verteilt habe, sodass es so aussah wie „frisch geputzt“, wenn die Aufsichtspersonen durchgegangen sind. Ich hab mich sogar freiwillig zum Kloputzen gemeldet. Kein anderer wollte das machen. Mich duenkt, die dachten, dass da wirklich kontrolliert wird. Aber auf die Idee, dass Staubmaeuse im Flur viel leichter zu erkennen sind, als ein nicht geputzter Kloraum, weil der doch so schon oberflaechlich „gemacht“ aussieht, wenn da ueberall noch der Boden feucht ist, da sind die nie drauf gekommen … Tihihihi.

Der erste und viel bessere Grund ist aber hier zu sehen:

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Ich denke doch, dass jeder sie kennt. Die von mir gern erzaehlte Geschichte, warum ich wasserdichte Mobiltelefone bevorzuge. Hier nun endlich seht ihr das dazugehørige Sitzklo.

Schon interessant, wenn man mal drueber nachdenkt, dass es diese meine Kunst gar nicht gaebe, waere mir mein 3210 damals nicht beim Papierburg-auf-dem-Toilettensitz-bauen ins Wasser geplumpst.

Heute nun, meine lieben Leserinnen und Leser, praesentiere ich euch eine besondere Toilette. Naemlich jene, die dazu fuehrte, dass aus einem „komischen Hobby“ letztlich Kunst wurde. Ganz konkret sind es diese Urinale:

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Ich war im ersten Paarurlaub den ich jemals hatte. Der wo auch diese Geschichte dazu gehørt. Und wir schlenderten so an eben dieser Strandpromenade entlang. Da entdeckte ich das Toilettenhaeuschen und ich fand das Nebeneinander von Alt und Neu so schøn. Von Ost und West. Von Progressiv und Banal. Wobei mir aber diese Assoziation eben erst in den Sinn kamen. Und natuerlich ist die Reihenfolge der Woerter umgekehrt zur Reihenfolge der Urinale (von links gesehen).
Eigentlich machte ich das Bild, weil ich mir (mich duenkt zu Recht) dachte, dass es eine der letzten Gelegenheiten ist, ein Ost-Urinal in der freien Wildbahn zu fotografieren.

Ein paar Jahre spaeter … mhm … mglw. gar nicht so viele Jahre spaeter … um diesen Zeitraum herum passierte so krass viel … jedenfalls spaeter zeigte ich diese Bilder Arbeitskollegen. Natuerlich fanden die das voll lustig, dass ich Toiletten fotografiere. Aber einer von Ihnen (ein sehr netter Kerl) fing dann an im Spasz ueber dieses Bild zu philosphieren und er sprach auch darueber inwiefern dies Ausdruck von Kunst ist.

Das nahm ich erstmal alles nicht so ernst. Erstmal! … Denn seine Argumente waren durchaus valide. Und diese wirkten unbewusst irgendwie auf mich.

Mehrere Jahren spaeter wurde aus dem Spasz dann Ernst. Und diesem Ernst folgt ihr nun schon seit ueber vier Jahren. Auch irgendwie krass, wenn man mal so drueber nachdenkt.

Ach ja … das dazugehørige Sitzklo:

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Irgendwie zum letzten Beitrag passend: auf die Fliesen schaute mglw. auch schon Sigmund …

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… aber der Rest wirkt wie installiert in neuerer Zeit. Sehr sehr schade eigentlich.

Unaufmerksame Leser und Leserinnen dachten wohl, dass ich mit dieser Miniserie laengst fertig war.

Aufmerksame Lerserinnen und Leser erkannten aber sicherlich, dass im, schon eine Weile zurueck liegenden, zuletzt verøffentlichten Teil ueberhaupt nicht steht, dass es nun ein Ende hat.

Denn erst dieser Artikel hier schlieszt alles ab.

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Nein, nein! Ich will damit nicht ausdruecken, dass alles fuer’s Klo war.

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Zufaelligerweise habe ich auch die Bilder aus diesem Museum und fand die Idee passend, die Kategorie „Toiletten“ mit besagter Miniserie zu verbinden.

Dummerweise hatte ich eine andere, etwas laenger dauernde, Miniserie bereits angefangen. Da wollte ich nicht dazwischen murksen.

Und zum Schluss mein Dank an den kleinen Mann. Ohne die etlichen Diskussionen ueber Spiele und dem Drumherum (und noch viel mehr), welche wir in den letzten Jahren fuehrten, haette ich all die hier dargelegten, doch recht detaillierten Gedanken dazu, und was all das fuer mich bedeutet, bestimmt nicht entwickelt :) .

Eine derart schøne Farbkomposition und Fliesen …

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… sind ein ganz geeigneter Abschluss der „Unbekannte Toiletten“-Miniserie.

Dass es mit der Nummer 23 abschlieszt ist natuerlich extrafein :) .

Solche Nicht-Plastik-Sitztoilettensitze mag ich viel lieber, als die leider viel zu weit verbreiteten weiszen Plastikdinger.

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In die Kategorie „Ready-made“ passt es natuerlich trotzdem.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Da mir zu diesem Bild partout nichts einfallen will, lasse ich es fuer sich selbst sprechen *silly*.

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DAS ist mal eine feine Beachtung der (lokalen) Symmetrie:

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Endlich mal was Politisches in dieser Kategorie, denn Real-Life-Fnords kønnen nichts anderes als politische Konsequenzen haben.

Wait what?!

Aktiviert man „Sauberkeit“ in einem Menschen, dann laeszt er Schweinereien eher durchgehen:

[…] participants found moral transgressions to be less bad after concepts of cleanliness were cognitively activated.

Und Sauberkeit hat ja auch irgendwas mit Toiletten zu tun.

Aber was bedeutet das ganz konkret fuer mich persønlich?

Ganz einfach! Wenn ich will, dass Leute mich gut finden, dann putze ich meine Wohnung:

[…] participants who washed their hands after watching a disgusting film clip made less severe moral judgments than did participants who did not wash their hands.

Und das hat ja auch formidabel geklappt damals :) . … q.e.d.

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Und warum das ganze Buhei um „saubere Menschen sind bessere Menschen“?

[…] [H]uman beings aim to distinguish themselves from other animals, they attempt to place themselves close to higher spiritual beings by being physically and morally pure […]. Because of its potential to lead people to regard moral actions as pure and good, cleanliness might indeed feel as if it were next to godliness.

Da bekommt der Spruch „Auf dem Thron sitzen“ doch eine ganz andere Bedeutung. Ist es doch mglw. der gøttliche Thron  … Tihihihi.

Dass ich all diese Toiletten ueberhaupt nicht zuordnen kann (und dass ich die meisten anderen Toiletten nur zuordnen kann, weil ich’s immer gleich notiere), sagt ganz schøn viel ueber unser Verhaeltniss zu einer der allerwichtigsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte.

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