Hier erwaehnte ich das Folgende:

[…] superhoher Stress (bspw. durch Misshandlungen durch besagte Eltern) [kann] auch nach der Geburt (via DNA-Methylierung) noch die DNA veraendern […]

… so ist das Quatsch und ich zitierte diesen Artikel, von dem ich mittlerweile aber auch denke, dass der Quark ist … aber der Reihe nach.

Ich wusste, dass sich Methylgruppen tatsaechlich an die DNA anlagern und damit deren Funktion beeintraechtigen. Ich wusste auch, dass das durch schwerwiegende Umweltveraenderungen passieren kann. Mir war vage bewusst, dass dies vor allem im Zusammengang mit (langanhaltenden) Hungerzustaende passiert. Unter dem Eindruck von Artikeln wie dem oben zitierten habe ich das auch auf andere Stresssituaton uebertragen. Das war kein Fehler solchen Artikeln zu vertrauen. So funktioniert das nunmal (zunaechst) in der Wissenschaft.
Ich wusste auch, dass das selten auf’s Kind uebertragen wird, aber dass eine Uebertragung durchaus stattfinden kann. Das war mein zweiter Fehler; mit dem Gebrauch der Worte „selten“ und „durchaus“ versuche ich zu vermitteln, wie krass ich die Chance dafuer ueberschaetzt habe. Dazu komme ich beim naechsten Mal.

Heute geht es um die meinen ersten Fehler: ich dachte, dass DNA-Methylierung urst selten passiert.

Dieser Fehler wurde gluecklicherweise korrigiert, denn ich stolperte ueber mehrere Artikel diesbezeuglich. Der Erste (in einer Reihe bzgl. Epigenetik in Saeugetieren) ist ziemlich technisch, dafuer aber kurz. Wegen des sehr technischen Aspekts fand ich den relativ schwer zu lesen, aber ich fand den auch sehr praezise und auf den Punkt gebracht.
Der Zweite erklaert alles etwas besser fuer normale Leute wie mich (ist also weniger technisch), ich fand den aber etwas laenglich. Letztlich lohnt es sich das Anschauen beider.

Wieauchimmer, durch das Lesen der Artikel habe ich gelernt, dass DNA-Methylierung urst haeufig vorkommt und vorkommen muss. Bis zu 80 % der DNA sind derart modifiziert (und auch die Histone, die mit der DNA „zusammenspielen“).
Das ist URST wichtig, denn erst das Vorhandensein solcher Methylgruppen „(de)aktiviert“ bestimmte DNA-Abschnitte und das ist lebensnotwendig. Der Grund fuer Letzteres liegt darin, weil jede Zelle IMMER die gesamte DNA hat, aber nur eine ganz konkrete Aufgabe erfuellen soll und nicht alles auf einmal. In bspw. einer Leberzelle sorgen die angelagerten Methylgruppen nun dafuer, dass die Leberzwelle weisz, dass es mit den derart markierten Abschnitte einfach nichts tun soll.

Das Ganze ist etwas komplizierter, denn Methylgruppen kønnen einen DNA-Abschnitt auch ueberhaupt erst aktivieren, aber das Prinzip ist letztlich das Gleiche.
Und dann wird das ganze noch viel komplizierter, denn es gibt nicht nur Methylierung sondern auch

[…] acetylation, methylation, ubiquitylation, phosphorylation, sumoylation, ribosylation and citrullination.

Aber die Menschheit weisz bisher nicht so super viel darueber.

Wieauchimmer, ich verbleibe bei Methylierung und es ist festzuhalten, dass es fuer die DNA total normal und wichtig ist mit Methylgruppen „dekoriert“ zu sein. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich wenn sowas bspw. bei einer groszen Hungersnot passiert, wenn dadurch das Ueberleben des Organismus gesichert werden kann (bspw. indem der Energiebedarf modifiziert wird).

Mehr muss ich dazu nicht sagen. Beim naechsten Mal komme ich zu meinem zweiten Fehler und gehe ein bisschen darauf ein, dass von den vielen Methylierungen (fast) nix uebrig bleibt wenn neues Leben entsteht.

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