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Natuerlich in einem Artikel mit dem Titel: „Von der Wahrheit, der Luege und der Wirklichkeit, Teil 2“ (insb. die 2 kennzeichnend, dass das Thema komplizierter ist, denn man gemeinhin annehmen mag), schreibt Thomas Fischer:

Unser Alltag ist weithin davon bestimmt, anderen Menschen nicht [sic] zu sagen, was wir (über sie) empfinden, denken, fühlen, wollen.

Und das ist ja genau das, was ich bereits hier in den einleitenden Saetzen sagte.

Ueberhaupt finde ich, dass die Wichtigkeit des Luegens nicht genuegend anerkannt wird.

Ueberhaupt ist das ein ganz feines Dilemma unserer Gesellschaft … tihihi.

Den folgenden Witz fand ich so gut, dass er mir einen eigenen Beitrag wert ist, damit ihr, meinen lieben Leserinnen und Lesern, auch daran teilhaben kønnt.

There’s a joke about a planet full of people who believe in anti-induction: if the sun has risen every day in the past, then today, we should expect that it won’t. As a result, these people are all starving and living in poverty. Someone visits the planet and tells them, “Hey, why are you still using this anti-induction philosophy? You’re living in horrible poverty!” They answer, “Well, it never worked before.”

Gelesen habe ich den beim slatestarcodex, der es wiederum aus einem anderen Buch abgeschrieben hat.

Neulich stolperte ich ueber einen Artikel mit dem Titel „Judgments About Fact and Fiction by Children From Religious and Nonreligious Backgrounds“ in Cognitive Science, Volume 39, Issue 2, 2015, Seiten 353–382.

Dort wurden 5- und 6-jaehrigen Kindern Geschichten erzaehlt. Danach fragte man die Kinder ob die Charaktere in den Geschichten echte (wie bspw. Robespierre) oder erfundene (wie bspw. Bilbo Beutlin) Menschen waren.

Im Wesentlichen konnten die Kinder in zwei Gruppen eingeteilt werden: durch Eltern und/oder Schule, religiøsen Einfluessen ausgesetzte Kinder und solchen die dem nicht ausgesetzt waren.

Von frueheren Studien wusste man bereits, dass religiøse Kinder glauben, dass Geschichten echt sind, wenn ein „Gott“ mitspielt. (Nebenbemerkung: Da mir dieses Wort auf vielen Ebenen nicht passt, ich es der Kuerze und den bekannten Assoziationen wegen aber irgendwie schon benutzen møchte, werde ich im Weiteren „Gøttin“ schreiben.)

Das haette ich erwartet, aber wie ich schon mehrfach schrieb: es ist wichtig, dass mit wissenschaftlichen Methoden die Ueberlegungen des „gesunden Menschenverstandes“ untersucht werden, denn oft genug liegt dieser falsch!

Deswegen untersuchten die Autoren der Studie,

[…] how children with no systematic exposure to religion in either church or school would respond to religious stories.

Fruehere Untersuchungen fanden heraus, dass …

[…] in the absence of a religious education, children will regard miracles as implausible because they involve ordinarily impossible outcomes.

Und deswegen sollten die Kinder zu dem Schluss kommen, dass …

[…] the protagonist in a story that includes a miracle is a fictional character rather than a real person.

Im Zusammenhang bedeutet dies:

[…] the judgments of such secular children should diverge sharply from these made by children who have received a religious education

Bis hierher auch nicht Neues. Nun kommt aber etwas, was mich vom Hocker gehauen hat.

[…] theorists studying religious development have emphasized a different possibility. They have proposed that young children have a natural inclination to believe in beings with extraordinary powers.

DA FUCK! Da versuchen „die“ doch tatsaechlich die „Gøttin“ in unsere Gene zu schreiben.
Mich duenkt ich las oder hørte Noam Chomsky sagen, dass es gute Indizien dafuer gibt, dass die zugrundeliegenden sozialen Prozesse welche auch zur Bildung von Religionen fuehren, evolutionaer von Vorteil fuer die Menschheit waren. „Sozial sein und und die Naehe zu anderen Menschen suchen“ ist uns also mglw. tatsaechlich in die Gene geschrieben. Aber das ist etwas ganz anderes, als dass man von sich aus an eine „Gøttin“ glauben will.

Wieauchimmer, es ist eine wissenschaftliche These, denn sie kann falsifiziert werden:

[o]n this view, secular children should not differ radically from religious children in their judgments about biblical stories. In particular, they should accept that a real protagonist might be involved in a miraculous event.

Soweit zur „Vorgeschichte“.

Die Kinder wurden mit drei verschiedenen Arten von Geschichten praesentiert.

[…] (a) realistic stories that contained no magical elements; (b) religious stories that included miracles brought about by divine intervention; and (c) fantastical stories that included magical elements but no divine intervention.

Ein Beispiel waere, dass eine kranke Person von einem Arzt (a), von „Gøttin“ (b) oder von einer Fee (c) geheilt wurde.

Wie zu erwarten (?), waren alle Kinder …

[…] significantly above chance in categorizing realistic characters as “real.”

Auch nicht ueberraschend ist, dass religiøs erzogene Kinder …

[…] were significantly above chance in categorizing religious characters as “real.”

Ebenso in mein Erwartungsbild passt, dass

[…] secular children were significantly below chance in categorizing religious characters as “real” (i.e., they judged them to be pretend).

Aber dies ist natuerlich entgegen der oben geaeuszerten These:

This sharp discrepancy between children with and without exposure to religion lends no support to the hypothesis that children are “born believers” […] with a natural credulity toward extraordinary beings with superhuman powers.

Und abschlieszend war auch dies voraus zu sehen:

[…] children were inclined to judge fantastical characters as “pretend,” […]

Ueberraschend aber der zweite Teil dieses Satzes:

[…] but this tendency was only significant for the […] children attending public school—especially those who were non-churchgoers.

Das møgen sich meine lieben Leserinnen und Leser mal durch den Kopf gehen lassen.

 

<Zeit um sich das durch den Kopf gehen zu lassen>

 

Die Bedeutung dieses Resultates ist, dass religiøse Kinder an Magie auch dann glauben, wenn „Gøttin“ nicht mitspielt!

DAS! IST! SO! KRASS!

Und warum finde ich das krass? Ich ging zwar nicht davon aus, dass irrationaler Glauben nicht mehr vorkommt, aber Zauberei (?!), das fuehlt sich fuer mich wie Mittelalter an.

Wenn man den konkreten Zahlen genauer folgt, kommt man zwar zu dem Schluss, dass religiøse Kinder nicht unbedingt „glauben“, dass magische Charaktere real sind, aber sie sind sich unsicher! Deswegen raten sie ob eine Person in einer solchen Geschichte real oder ausgedacht ist. Diese Kinder haben also nicht die geistigen „Werkzeuge“ um das richtig einzuschaetzen! Deswegen das Raten.

Eine Erklaerung die von den Autoren gegeben wird ist aehnlich:

[…] these children make use of their familiarity with biblical stories in conceptualizing fantastical stories.

Wenn man sich das aber mal durchdenkt, ist diese Erklaerung aber eigentlich noch schlimmer. Sagt sie doch aus, dass diesen Kindern von ihren Eltern die _falschen_ Werkzeuge mit auf den Weg gegeben wurden!

Oder exakter in Form einer Hypothese ausgedrueckt:

It is possible that religious teaching […] leads children to a more generic receptivity toward the impossible, that is, a more wide-ranging acceptance that the impossible can happen in defiance of ordinary causal regularities.

Die Gegenhypothese waere, dass die Kinder „weil Gøttin und so“ sagen, weil sie mit den Hintergruenden in den Geschichten (bspw. eine Person die ueber’s Wasser geht) vertraut sind.

Nun ja, wegen Wissenschaft und so, wurde dies ebenfalls untersucht. Ich erspare euch, meinen lieben Leserinnen und Lesern, die Details an dieser Stelle und springe gleich zum Ergebnis: es ist wahrscheinlicher, dass die erste Hypothese wahr und die Gegenhypothese falsch ist.

Oder genauer:

[…] secular children, who had no exposure to such an [religious] education, systematically concluded that the protagonist in fantastical stories is pretend and justified that decision by reference to the impossibility of the story events. By contrast, children who had been exposed to religion via church or parochial schooling did not systematically conclude that the protagonist was pretend, and made fewer appeals to the impossibility of the story events.

Das ist schon erstaunlich. Aber um wirklich sicher zu gehen, wurde vorher getestet, ob so junge Kinder ueberhaupt den Unterschied zwischen „ausgedacht“ und „echt“ ueberhaupt verstehen. Fruehere Studien bestaetigen dies und auch hier fand man wieder heraus, dass …

[f]ive- and 6-year olds’ […] grasp the fundamental distinction between real and fictional people.

Als kurze Nebenbemerkung: das find ich VØLLIG krass! Denn das hørt sich erstmal total grundlegend an, aber damit zusammen haengen ziemlich komplizierte kognitive Faehigkeiten:

[…] children come to understand stable regularities concerning: (a) inanimate physical objects, for example, that physical objects retain their identities over time and that one solid object cannot pass through another […]; (b) biological organisms, for example, that biological organisms can grow in size over time but not shrink […] or get older over time but not younger […]; and (c) mental processes, for example, that seeing an object requires an unobstructed line-of-sight […] or that thinking typically involves a single, unstoppable stream of thoughts […].

Ich sag ja: eine krasse Leistung solch junger Menschen!

Damit im Zusammenhang steht dann auch dies hier:

Children’s conceptualization of the physical, biological, and mental domains should enable them to identify some of the outcomes and transformations they encounter in narratives as impossible, and to differentiate between what can happen in real life and what can happen in a fairy tale.

Und dieser Faehigkeit ist (wenigstens teilweise) „kaputt“ in religiøsen Kindern.

Die armen Kinder! Denen wird von ihren wichtigsten und ersten Vertrauenspersonen erzaehlt, dass Dinge die sie eigentlich als fuer nicht møglich erkennen eben doch „wahr“ sein sollen (so wie mit zwei Brøtchen Tausend Leute satt machen). Da wundert es mich ueberhaupt nicht, dass sie verwirrt sind und raten, ob eine Person die Magie anwendet echt ist oder nicht.

Weiter nun!

Secular children […] adopted a dichotomous […] view of narratives and their characters, thinking of them as either fictional or factual. Contrary to what might be expected if children were “born believers” […] or possessed a “belief instinct” […], they treated stories of the miraculous as akin to fairy stories.

Und in dem Zusammenhang kommt mir das hier bekannt vor:

Indeed, some secular children displayed an attitude of active skepticism toward religion. They referred to God to justify their categorization of a story protagonist as pretend.

.oO(Tihihihi)

Genau deswegen stellt sich dann aber die Frage:

How exactly do religious children come to have a broader conception of what can actually happen than secular children?

Zwei prinzipielle Antworten sind møglich.

Die Erste waere da:

[…] exposure to religious teaching might encourage children to entertain the idea that some agents are endowed with a special or superhuman power that can override ordinary causal regularities.

Und die Zweite:

[…] children are disposed to credulity unless they are taught otherwise by their families. Thus, secular children are schooled in the idea that natural laws preclude any kind of miraculous or magical outcome.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass …

[…] recent findings lend more support to the first hypothesis than the second.

Das wuerde aber bedeuten, dass NICHT nicht die religiøse „Ausbildung“ an und fuer sich fuer das „nicht-richtig-funktionieren“ dieser Kinder verantwortlich ist. Ich denke, dass dies vielmehr bedeutet, dass bestimmte Ideen mehr „Schaden“ anrichten bei der Entwicklung von Kindern zu rationalen Wesen als andere. Nur diese Ideen sind heutzutage und auf diesem Planeten zutiefst mit religiøsen Lehren verbungen. Deswegen kann man das auch „in einen Topf werfen“.

In other words, it is more plausible that a religious upbringing overcomes children’s pre-existing doubts about whether ordinarily impossible events can occur than that a secular upbringing suppresses children’s natural inclination toward credulity.

Oder anders:

[…] religious instruction helps children to engage in such imaginative reflection with respect to impossible events as well. Thus, it prompts them to think about ways an otherwise impossible event could happen even if their immediate intuition is that it could not.

Zum Abschluss schreiben die Autoren dann, dass …

[…] the environment in which children are raised has an important influence on the way they process and categorize the narratives that they encounter.

Da konnte ich mir dann beruhigt selber auf die Schulter klopfen.

Dies hielt ungefaehr zwei Sekunden lang an. Dann kam mir der Gedanke, dass religiøse Menschen genauso ernsthaft, echt und wahrhaftig an „Gøttin“ glauben, wie ich an die Nichtexistenz derselbigen. Oder wie ich an die Wichtigkeit von Privatsphaere. Oder … oder … oder … etc. pp.

Oder wie es ziemlich am Anfang des Artikels steht:

[…] [W]hen an adult testified that an ordinarily impossible event had taken place, or would take place, children accepted that testimony and acted upon it. […] research […] suggests that they accept adults’ claims about ordinarily impossible outcomes.

Inwiefern spielt es also eine (mglw. schaedliche?) Rolle wie ich meine persønliche Realitaet wahrnehme, wenn es um die Erziehung des jungen Mannes der bei mir wohnt geht?

An dieser Stelle soll jetzt kein Ausflug in den Poststrukturalismus folgen. Ich denke zwar, dass dies durchaus angebracht waere, es wuerde aber zu weit fuehren.

Aber ich møchte hier gern zwei Beispiele anbringen ueber die ich stolperte, die sehr gut das illustrieren, was ich meine.

Zum ersten waere da meine (bisherige) Wahrnehmung uber das Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens 1989. Nachdem ich den hier ausfuehrlich vorgestellten Artikel gelesen hatte, las ich eine Darstellung, wie junge Chinesen das Ereignis sehen. Und das war dann doch ein bisschen anders als das was ich bis dahin fuer die unumstoeszliche Realitaet hielt.

Da ich dort dann mehr las, wurde auch gleich noch meine Wahrnehmung bezueglich gewisser gesellschaftlich, partizipatorischer Prozesse herausgefordert.

Thomas Fischer drueckt es in einem Artikel mit dem Titel „Von der Wahrheit, der Lüge und der Wirklichkeit“ so aus:

Was möchten wir? Differenzierung. Das ist: Rationalisierung, Vernunft, Überprüfbarkeit von Argumenten. Anerkennung des Fremden wie des eigenen Andersseins.

Aber am Besten schreibt es Eliezer Yudkowsky in dem Essay „Cognitive Biases Potentially Affecting Judgment of Global Risks“ (PDF):

[The ability] to detect a wide variety of logical flaws […] must be applied evenhandedly [sic]: both to our own ideas and the ideas of others; to ideas which discomfort us and to ideas which comfort us. Awareness of human fallibility is dangerous knowledge if you only remind yourself of the fallibility of those who disagree with you. If I am selective about which arguments I inspect for errors, or even how hard I inspect for errors, then every new rule of rationality I learn, every new logical flaw I know how to detect, makes me that much stupider. Intelligence, to be useful, must be used for something other than defeating itself.

moo2

Das ist MOO 2! Ein Spiel welches ich soooooooo gerne gespielt habe. Muss wohl am „Das Universum erobern“-Thema liegen.

Ich versuchte das mehrfach zu installieren, scheiterte aber immer irgendwie an der gleichen Sache: ich hatte keine Lust Dosbox zu konfigurieren.

Aber im Zuge der DiabloInstallationen probierte ich es nochmal. Ich hatte zwar immer noch keine Lust die Einstellungen an Dosbox vorzunehmen, aber eine kurze Recherche førderte zu Tage, dass es wohl auch eine windows-Version gab. Und tatsaechlich! Die hatte ich auch. Und damit klappte dann alles.

Das Spiel stuerzt zwar an einigen Stellen reproduzierbar ab, aber es ist ziemlich einfach diese zu umgehen. Und Zack! … Schon bin ich dabei die Galaxis zu erforschen :) .

In letzter Zeit duenkt mich, dass das Thema „Roboter / kuenstliche „Intelligenzen“ nehmen uns die Arbeit das Malochen ab“ praesenter ist in der gesellschaftlichen Diskussion. Am Bezeichnendsten fuer mich war mglw. eine Zufallsbegegnung im Zug mit einem Amerikaner. Als wir durch Zufall auf dieses Thema zu sprechen kamen, meinte er, dass dies sehr viel diskutiert wird in den USA.

Dass ein groszer Teil der arbeitenden Bevølkerung „Bullshit Jobs“ hat,  dass es einfach keine „traditionelle Arbeit“ mehr fuer Menschen gibt (und wir kønnen nicht alle Programmierer werden!), dass das auch (und insbesondere) studierte Leute wie mich betrifft, und dass das alles ueberhaupt nicht schlimm ist und wir alle diese Entwicklungen mit offenen Armen empfangen sollten, wurde (und wird) gerne von mir hier besprochen. Gern auch eingebettet in allgemeinere Theorien.

Ich denke, dass ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, die Wichtigkeit des Themas erkannt habt und in der Zukunft auch ohne meine immer wiederkehrenden Tiraden diesbezueglich auskommt. Daraus folgt natuerlich, dass ihr auch ohne meine Hilfe fuer diese tolle Zukunft „werben“ werdet und versucht, den Menschen ihre Aengste zu nehmen :) .

Nicht vergessen: Fuer andere zu arbeiten ist ganz grundsaetzlich Scheisze! Cooler ist’s, tolle Sachen fuer sich selbst (und andere) zu machen, fuer die man sonst keine Zeit hat, weil man ja fuer andere arbeitet. Und weil das „Endziel“ zugegebenermaszen etwas erschreckend auf die meisten Menschen wirken wird, kann man ja erstmal fuer eine deutlich reduzierte Arbeitszeit argumentieren. Dass das besser fuer alle ist (nicht nur fuer die Arbeiter), wurde erst neulich wieder gezeigt.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich sehe dieses Thema als hier in diesem, meinem, Weblog als mehr oder weniger fertig besprochen an.

Nur derer ganz konkrete Beispiele, wie Roboter oder kuenstliche „Intelligenzen“ nun das machen, was bisher Menschen taten, hatte ich bisher erst eines. Deswegen werde ich in der Zukunft meine Augen offen halten und euch hier mit weiteren Robotern/kuenstlichen „Intelligenzen“ konfrontieren. Insbesondere, weil wir diese auch selten als das wahrnehmen, was sie sind: Befreier der Menschheit aus den Klauen des Malochens. Es wird noch etwas dauern, bis wir auch aus den Klauen des Kapitalismus befreit sind. Oder etwas provozierender und in alten Dogmen gesprochen „Arbeitsplatzvernichter“ .oO(Iiiiiih … da ekelts mich, wenn ich solche alten und mittlerweile offensichtlich falschen „Weltanschauungsrahmen“ mit derartigen Wørtern heraufbeschwøre).

Heute zeige ich euch gleich vier Roboter/kuenstliche „Intelligenzen“.

Die ersten zwei sind vom Flughafen in Oslo (aber die stehen nicht nur dort):

Die Menschen, welche einem den Platz im Flugzeug zuweisen, das Flugticket aushaendigen und das Gepaeck klar machen sehen nun so aus:

Und ich finde das gut! Steh ich deswegen doch nicht mehr in langen Schlangen und habe mehr Zeit zu lesen.

Und die Menschen welche einem im Hotel willkommen heiszen und den Zimmerschluessel geben, haben nun eine aehnliche Form:

Man beachte die Fliege. Tihihi … Anthropomorphismus finde ich immer witzig.

Und als letztes dann die Transformation der Personen, welche in Restaurants die Bestellung und Bezahlung entgegen nehmen:

Die haben zumindest niemals schlechte Laune.

Ist das alles toll? Meine persønliche Meinung auszer Acht lassend, denke ich, dass dies die falsche Frage ist. Richtige fuehlt sich die Frage an: kann man im Kapitalismus verbieten, dass die Kapitalisten Roboter kaufen, anstatt Menschen einzustellen? Der oben verlinkte Artikel zu Schumpeters Kapitalismustheorie beantwortet dies teilweise. Und Beides spielt in meine eher positive Interpretation der um uns vorgehenden Ereignisse.

Nun begleitet euch, meine lieben Leserinnen und Leser, mein Weblog schon so lange.

Erst war’s interessant und teilweise amuesant. Damit kann man aber keinen Weblog auf die Dauer fuellen. Entsprechend hatte ich Muehe wenigstens einen Artikel pro Monat zu schreiben. Und des Øfteren gelang es mir nicht.

Dann aber fing ich an hier ganz bewusst meinetwegen und mir zu Liebe zu schreiben. Der Ausgangspunkt dafuer war, dass ich euch meine Kunst zugaenglich machte.

Zu diesem Zeitpunkt geschah aber ganz viel. Ich kam mit wunderbaren, (mir) neuen Ideen in Kontakt und wollte es gern mitteilen. Und so entwickelte sich dies hier ueber die Zeit immer mehr zu einem Logbuch meiner Entdeckungsreise, bezueglich des  Versuchs, des Verstehens der menschlichen Verfassung (auf so herrlich vielen Ebenen).

Trotzdem das hier fuer mich war, aenderte ich ganz bewusst (aber nicht immer) meinen Schreibstil. Dies, damit ihr, meine lieben Leser und Leserinnen, an meiner Begeisterung fuer diese Themen besser und leichter teilhaben kønnt :) .

Im Laufe der Jahre bekam ich dann auch mehr und mehr mit, dass all mein Schreiben (und oft genug Schimpfen) ein paar Tropfen dazu beigetragen haben, dass Menschen ihre Meinungen und Einstellungen bezueglich bestimmter Dinge aenderten. Dies hoffte ich zwar irgendwie, rechnete aber nicht damit.

Und nun denke ich seit geraumer Zeit mehr und mehr daran aufzuhøren.

Ist alles gesagt? Mitnichten! Und selbst wenn, dann gibt es genuegend Dinge, die immer und immer wieder gesagt werden muessen.

Ist meine Reise am Ende? Antropomorphe Gestalt behuete mich davor!

Langweile ich mich? Ja etwas, denn zur Zeit habe ich das Gefuehl, als ob ich nur verschiedene Varianten des bereits Gesagten wiederhole.

Gehen mir die Themen aus? Auf jeden Fall gehen mir die Bilder aus. Beliebte Kategorien kommen bald zu einer Art von Abschluss. Bezueglich der Themen gilt aber vielmehr die Antwort zur vorhergehenden Frage.

Ist es Zeit fuer neue Projekte? Na klar! Ich wuerde sooooo gerne eine Ausstellung meiner Kunst auf die Beine stellen. Auch habe ich ein paar Ideen fuer ganz andere Kunstprojekte. Dank an die „Berliner Gruppe“ fuer die vielen Inspirationen :).

Ist mein Leben anders? Absolut! Dank an euch, die mich auf meinem Weg begleiteten und unterstuetzten wann immer es nøtig war. Ihr wisst wer ihr seid :) .

Werde ich wirklich und wahrhaftig aufhøren? Vermutlich nicht. Es fuehlt sich eher so wie beim Zocken an. Aber ich habe auch mit Freude in den letzten Jahren gemerkt, dass ich mehr Ideen zum und mehr Lust auf’s Schreiben habe, je mehr ich eben dies tue. Ich nehme an, die Umkehrung ist ebenso wahr. Deswegen mag ich nicht sagen, was passieren wird.

Aber mindestens bis hierher war’s meistens echt super schøn :) .

Und wer haette das schon gedacht, damals, vor bald einer Dekade, dass ich so weit komme?

 

1.000.999, 1.000.999.998.997 und 1.000.999.998.997.996.995.994.993 sind uebrigens Primzahlen … tihihi.

diablo-ii-multiplayer

Diablo II zu installieren geht viel einfacher unter Linux. Man brauch da (fast) nur immer „OK“- und „Weiter“-Knøpfe druecken.

Ich hatte aber zwei Probleme. Das Erste war, dass ich nur eine Kopie des Spiels hatte. Das war leicht zu løsen mittels eines ISO-Abbildes der Spiel-CDs. Aber daraus resultierte dann das zweite Problem: Wine (das Programm um windows-Kram unter Linux zu machen) erkennt virtuelle Laufwerke nicht einfach mal so. Eine kurze Suche førderte die Løsung zu Tage und wie man sieht ging danach alles reibungslos vonstatten.

Ach ja, im Vergleich hierzu fehlt das schøne gruene Netzwerkkabel. Nach ein paar Kabel-quer-durch-die-Wohnung Monaten hat es mich zu sehr genervt und ich kam dahinter, dass Knøpfe nicht nur physisch ausgeschaltet sein kønnen, sondern auch softwareseitig. So wird ditt leider nuescht mit Linux ueberall :( .

Jedenfalls kann nun die gemeinsame Reise von Sohn und Vater in Richtung Osten beginnen :) .

So hørte und hørt man es immer wieder insbesondere auch von Hackern.

Tja … nun haben wir den Salat. Was ich so vom „Internet da drauszen“ mitbekomme ist nicht viel, aber ich habe den Eindruck, dass nun alle senden. Immerzu. Sei es mit snapchat oder whatsapp oder den ganzen anderen „Diensten“, die junge Leute heutzutage benutzen. Und wer es nicht tut, ist unsichtbar fuer die Peergroup.

Aber ich kennen niemanden, der wirklich so viel relevante Information haette um diesen staendigen Fluss zu rechtfertigen.

Mglw. sind „Filter“ wie bspw. bei den klassischen Medien nicht das Schlechteste.

Andererseits … mhm … ich hab auch keine so richtige Løsung fuer dieses Problem und sowieso bin ich ein lebendes Fossil, welches sich nur die gute alte Urzeit erinnert (natuerlich mit den coolen Sachen von heute).

Ich will hiermit ja eigentlich auch nur darauf hinweisen, dass die Zeit mittlerweile gezeigt hat, dass diese liebgewonnene Aussage deutlich kritischer betrachtet werden sollte.

… kann man gut beim Programmieren.

Wenn ich fertig bin mit einem Projekt, dann schaue ich mir alles nochmal an und kommentiere den Code.
Das hørt sich jetzt total vorbildlich an, aber ich muss mir selbst Motivationsnachrichten schreiben:

# Comment the program. Really! Please do this. I know it takes time,
# but it is good style and you know that you’ll regret it if you don’t do
# it! And you even did it for [insert long and tedious project here]!
# And most of it is just a short description of what the functions do, anyway.

Denn wenn etwas fertig ist, dann hab ich meist nicht so richtig Lust, mich mit dem Code noch viel laenger zu beschaeftigen, da alles Interessante ja schon fertig ist.

Bisher habe ich es aber dann doch immer gemacht. Bin ich doch auch immer stolz auf Projekte, die sich ueber mehrere Monate hingezogen haben.

Die Kommentare sind vor allem allgemeiner Natur, was eine Funktion, Klasse oder Methode macht.

„Programmiertricks“ hingegen kommentiere ich ueblicherweise schon wenn ich diese schreibe, ansonsten vergesse ich naemlich, was ich da mache.
Aber ab und zu vergesse ich das, oder es scheint mir total sinnvoll und nicht kommentierwuerdig zur Zeit des Schreibens des Codes.
Meist stimmt das auch, aber manchmal nicht. Und das fuehrt dann zu lustigen Kommentaren wie diesem hier:

# To be honest, while writing this comment I could not totally
# see through the algorithm here. I remember that it took me quite a
# while to figure that one out and it works. But don’t ask me
# any longer what I’m doing here.

Ebenso versuche ich Funktionen, Methoden und Klassen immer selbsterklaerende Namen zu geben, auch wenn die dann mal laenger werden.
Meistens klappt das. Manchmal aber nicht und das fuehrt dann auch zu lustigen Kommentaren:

# I don’t know why I gave this method such a name. It probably made
# total sense when I programmed it.

Tihihi … die Freuden des Programmiererlebens.

and Other Misunderstandings of Privacy. So der Titel eines Artikels der meiner Meinung nach in allen Hackerspaces dieser Welt ausliegen sollte.

Der Artikel legt dar, warum es nicht hilft zu fragen, ob die Leute gern ueber ihre sexuellen Vorlieben oder psychischen Krankheiten reden oder ob man mal einfach so Zeug auf deren Telefon installieren kann. Sicherheit der Gesellschaft sticht IMMER eher „kleine“ individuelle Freiheiten in seriøsen Diskussionen aus.

Der Artikel spannt den rechtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund dieses Themas auf. Es wird gezeigt, warum bereits die Frage „Wenn du nichts zu verbergen hast, wovor hast du dann Angst?“ falsch (und gefaehrlich) ist. Die Delegitimierung der zugrundeliegende Frage dieses ganzen Themenkomplexes, der die Hacker regelmaeszig (mehr oder minder erfolgreich) auf die Barrikaden bringt, war fuer mich eine vøllig andere, und erleuchtende, Herangehensweise and diese Sache(n).

Solange die Gesellschaft es nicht verstanden hat, dass bereits der Anfang all dieser Streitereien falsch ist, wird das auch nicht aufhøren mit den Einschraenkungen unserer Freiheit.

Dies gilt insb. auch fuer die Hacker, die diese Frage persønlich nehmen und auf diesem Niveau dann auch bei der Diskussion verharren. Also Leute wie mich.

Aus der Komplexitaet der Betrachtungen folgt uebrigens warum ich keine Zitate anbringe. Ich musste dem kompletten Netzwerk an Argumenten hellwach folgen um das auch nur ansatzweise zu verstehen. Bruchstuecke helfen da nicht.