Heute ein Diagramm, welches so nicht (mehr oder weniger) direkt aus der Tabelle zu bekommen ist. Hier sind …

… die drei haeufigsten Krebsarten per Alltagsgruppe (wie immer: die Zahlen sind NUR fuer norwegische Maenner im Jahre 2020).
An den Balken kann man ablesen, wie viel Prozent aller Krebsfaelle in einer Altersgruppe zu einer bestimmen Krebsart gehørten. Die drei haeufigsten Arten sind farbkodiert und alle anderen im weiszen Abschnitt eines Balkens zusammengefasst. Ueber jedem Balken ist die Anzahl der totalen Krebsfaelle in der gegebenen Altersgruppe wiedergegeben.

Auf den ersten Blick sieht das ja furchterregend aus! Warum ist das aber (schon wieder) ein positiv zu interpretierendes Diagramm und wie passt das mit dem Titel dieses Beitrags zusammen?
Das ist einfach zu erklaeren und liegt darin begruendet, dass man nie vor unkonkreten Dingen Angst, sondern nur vor solchen Sachen, denen man einen Namen geben kann. Hier meine ich damit, dass man sich bspw. als junger Mann mit 15 Jahren Sorgen um Hodenkrebs macht, weil man das irgendwo gehørt hat. Das ist eine menschliche und sehr verstaendliche Reaktion. Aber besagter junger Mann sorgt sich dann nicht im selben Masze ueber all die anderen potentiellen Krebsarten, die man auch bekommen kønnte. Dies trotz der Tatsache, dass es sogar wahrscheinlicher ist, dass man an denen, und nicht an Hodenkrebs, erkrankt.

Worauf ich hinaus will: man sollte spezifische, einem „bekannte“ Krebsarten im selben Lichte sehen wie alle Krebsarten von denen man noch nix gehørt hat. An Letzteren zu erkranken ist wahrscheinlicher, aber vor denen hat man keine Angst. Warum sollte man also Angst haben vor einer spezifischen Krebsart.
Hinzu kommt hier auch wieder, dass die Chance ueberhaupt an Krebs zu erkranken (noch dazu an einer bestimmten Art), ziemlich klein ist. In meiner Altersgruppe sind mehr als 150-tausend Maenner und weniger als 250 Maenner haben ueberhaupt Krebs bekommen. Meine Sorge vor Darmkrebs sollte ich also entsprechend (deutlich) zurueckschrauben.

Was das NICHT bedeutet: das bedeutet NICHT, dass man sich ueberhaupt keine Gedanken mehr macht und deshalb nicht zu den Vorsorgeuntersuchung geht. Egal wie klein die Chancen auch sind, wenn man spezifische Krebsarten betrachtet (also wenn einem sozusagen ALLE Krebsarten bekannt sind), dann ist die Chance die Haeufigste zu bekommen (per definitionem) am grøszten. Und das ist der Punkt an dem Vorsorgeuntersuchungen ansetzen.

Das Diagramm ist auch auf verschiedene andere Arten voll spannend, aber die Erkundung des Informationsgehalts ueberlasse ich euch, meinen lieben Leserinnen und Lesern, als Hausaufgabe :) .

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