OIOIOI … das Ende des 20. Jahrhunderts war ’ne wilde Zeit (Wortspielkasse!) in der (Comic)Superheldenszene. Zum ersten Mal waren Kuenstler so sichtbar fuer die Comicleser, dass Erstere wenigstens ein bisschen ihre Interessen gegenueber den groszen Verlage wahren konnten.
Ein Schritt diesbezueglich war die Gruendung von Image Comics, in dem sich die bekanntesten Comicschaffenden (oder vielleicht eher: die kommerziell erfolgreichsten; aber da gibt es einen groszen Ueberlapp) zusammen schlossen und ihre eigenen Ideen (sozusagen) im Kollektiv verøffentlichten ohne die Rechte an den Figuren an den Verlag abtreten zu muessen.

Eins dieser Comics war WildC.A.T.s: Covert Action Teams

… was damals ein Knaller war. Entsprechend gut verkauften sich die (ersten) Hefte und die Comicleser waren ganz „heisz“ drauf.

Das lag zum einen natuerlich an den groszen Namen von denen das Comic stammte. Aber ebenso waren die Comics anders. Kein Verlag mit lange etablierten Charakteren „funkte dazwischen“. Deswegen hatten die Schøpfer freie Hand und haben die auch genutzt. Die Comics sind viel actionreicher und Frauen sind praesenter. Letzteres war ueberfaellig, aber da Comics nunmal (oft) ein vor allem von Maennern gelesenes Medium ist, sind die Frauen auch deutlich sexualisierter dargestellt (fuer ein Mainstream-comic).

Andererseits war das laengst nicht immer gut, dass die Kuenstler frei von den etablierten Verlagen waren und machen konnten, was sie wollten. Zum Einen stellte sich heraus, dass der „Redakteur mit der Peitsche“ durchaus nuetzlich ist, denn die einzelnen Hefte waren wieder und wieder verspaetet (zum Teil mehrere Monate). Durch besagte Freiheit hat sich damals so mancher Comicschaffende bei Image total in Nebenprojekten und anderen Sachen verzettelt.

Auszerdem litt die Qualitaet der Geschichten an sich … betraechtlich! Was mir natuerlich erst jetzt aufgefallen ist, wo ich alles in einem Rutch durchgelesen habe und nicht voll hibbelig auf die naechste Ausgabe bin. Immer nur Action bringt’s auf Dauer nicht. (Das wird gleich nochmal wichtig, aber ich muss erst etwas ausholen.)

In Dtschl. sind die Comics beim ehemaligen (beruehmt?) (beruechtigten) Splitter Verlag erschienen (ACHTUNG: der neue Verlag mit dem selben Namen hat NIX mit dem alten aus den 90’er Jahren zu tun!) … und die haben so viel Murks gemacht, dass sie die Lizenzen von heute auf morgen verloren haben. Dadurch ist bei mir mit Ausgabe 26 ganz pløtzlich Schluss … was ungluecklich ist, denn zu dem Zeitpunkt war Alan Moore der Schreiber bei WildC.A.T.s. Er sagt selbst, dass er das Geld brauchte und er gibt zu, dass es seine schlechteste Arbeit (ever) ist … da geh ich mit, aber es ist immer noch Alan Moore und er hat das ganze Superheldenteam und was bis dahin gemacht wurde umgekrempelt.

Im Vergleich zu vorher, war es pløtzlich (wieder) urst interessant.

Aber wie gesagt, war dann ganz pløtzlich Schluss mit WildC.A.T.s in Dtschl. … mitten drin in der spannenden Geschichte. … … … Schade Marmelade … … … aber manchmal fallen Sachen im Internet ja vom Laster und ich konnte doch noch alles bis zur finalen Ausgabe #50 lesen. Spoiler: nach Alan Moore wird es wieder sehr langweilig und ich war froh, als ich fertig war.

Zum Abschluss eine der komischen, nicht nachvollziehbaren Sachen, die Splitter gemacht hat. Die haben zu JEDER ihrer Comics ein Variantcover heraus gebracht. So viele ordentliche Variantcover gab es aber im Original natuerlich nicht und Splitter hat einfach nur (Teile von) Panels aus dem Comic genommen und vergrøszert. Meist sah das kacke aus … aber das hier …

… war eins der ganz wenigen Billigvariantcover, das mir gefallen hat … und das liegt nicht nur an der nett anzuschauenden Dame, sondern an der Gesamtkomposition des Bildes.

Genug fuer heute; beim naechsten Mal geht’s dann um ein anderes Comic aus dem Hause Image.

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