.oO(OI! Indizes gehen auch im Titel … aber mich duenkt ich fand das gerade (mindestens) zum zweiten Mal raus.)

Beim letzten Mal stiesz ich auf eine einfache und (ich hoffe) eindeutige Art und Weise wie man Artefakte identifizieren kann. In kurz: die haben keine Zitate auf fruehen Linkleveln und werden auf relativ wenigen spaeten Linkleveln „geballt“ zitiert.
da geht’s dann auch schon los, denn das ist alles etwas schwammig … und im Laufe meiner Untersuchungen fand ich ein paar coole Sachen raus die dazu fuehren, dass ich erstmal mit Begriffen aufraeumen muss.

Alles begann damit, dass ich auf ein paar Saisons des São Paulo FC des aufmerksam wurde. Ich fand heraus wie die „unnormalen“ Eigenschaften dieser Entdeckung zustande kommen: eine lange Kette von nacheinander folgenden Zitierungen. Das Zustandekommen dieser Kette schob ich aber auf ein Artefakt der Datenbehandlung … schwupps war das viel diskutierte „São Paulo FC“-Artefakt geboren.
Hierbei ist zu sagen, dass ich nur durch einen Zufall die Entdeckung machen konnte. Ich zitiere vom letzten Mal:

[nur] [d]as „São Paulo FC“-Artefakt konnte ich eindeutig bestimmen, denn es reicht von allen (møglichen) Artefakten am Weitesten (bis LL66 und darueber hinaus) weil es bis 1930 zurueck geht […] [und] [d]eswegen […] zum Ende in „Reinform“ im Signal vor[liegt].

Dieses Artefakt hinterliesz auch in anderen Messgrøszen eindeutig zu identifizierende Spuren (bspw. Reflexionen) und ich dachte eine Weile, dass diese zwingend nøtig sein muessen. Das ist nicht richtig und ich komme darauf zurueck. Ein Grund dafuer ist verbunden mit dem was ich Meta-Artefakt nannte, aber auch hier verweise ich auf das was im Weiteren folgt.

Durch die Versuche noch mehr „Artefakte“ zu finden  bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, dass es sich dabei vermutlich mitnichten um Artefakte handelt sondern dass dies eine genuine Eigenschaft des Wikipedialinknetzwerkes ist. Diese tritt selten auf, ist aber ein „natuerliches“ Phaenomen und der zugrundeliegende Mechanismus sind die oben erwaehnten Zitatketten.
Beim „São Paulo FC“-Artefakt sind das „vor- und ruecklaeufige“ Zitatketten. Wenn bspw. die 1969 Saison zur 1970 Saison zitiert, so erfolgt das Zitat auch in die andere Richtung. Diese „zuruecklaufenden“ Zitate sind der Grund fuer das Phaenomen der Reflexionen.
ABER: ruecklaufende Zitatketten sind nicht zwingend notwendig. Man kann sich leicht eine Kette von Zitaten denken, die nur in eine Richtung geht. Oder eine Kette von vor- und ruecklaeufigen Zitaten, aber mit „Semi-Unterbrechungen“ an einer oder mehreren Stellen, wo die Zitierrichtung eine „Einbahnstrasze“ ist. Das aendert nix am Charakter der Kette und „Artefaktsignale“ kommen weiterhin zustande. Derartige Signale muessen aber nicht (mehr) zwangslaeufig Reflexionen (in der entsprechenden Messgrøsze) aufweisen. Das bedeutet aber NICHT, dass Meta-Artefakte dadurch zu „richtigen“ Artefakten aufgewertet werden … aber ich greife schon wieder vor.

Wieauchimmer, aus den obigen Gruenden møchte ich lieber vom Begriff „Artefakt“ weg kommen und anstatt dessen das Wort „Zitierketten“ benutzen. Bzw. werde ich vermutlich meist nur kurz „Ketten“ schreiben und damit Ketten von sich ordentlich nacheinander zitierenden Seiten meinen. Und das ist dann auch das Identifizierungesmerkmal solcher Seiten: die werden NUR erreicht, wenn man durch die ganze Kette geht. Diese Definition erklaert das man kein Signal bei kleinen Linkleveln hat und dass „alles auf einmal passiert“ bei hohen Linkleveln.
Somit ist das „São Paulo FC“-Artefakt also die „São Paulo FC“-Kette.

Nun das wo die Meta-Artefakte reinspielen … hier wuerde der Begriff Meta-Kette nicht passen, denn das was Ketten ausmacht ist streng definiert.
Meta-Artefakte zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf fruehen Linkleveln schon oft zitiert werden, dann nicht nicht mehr auf „mittleren“ Linkleveln und dann nochmal massiv auf hohen Linkleveln. Letzteres kann fuer sich isoliert gesehen wie ein Kettensignal aussehen (jetzt ja auch ohne Reflexionen erlaubt) aber ein echtes Kettesignal hat zwingend (!) nix auf kleinen Linkleveln. Deswegen die Vorsilbe.

Das fuehrt zu einem weiteren Phaenomen im Zusammenhang mit Ketten, welches ich „Anhaenger“ (zu Ketten) taufe. Das sind Seiten die NUR von Kettenseiten zitiert werden aber nicht dazu gehøren. Ersteres fuehrt zu einem kettenartigen Signal; nix bei kleinen Linkleveln und ein dickes Signal auf hohen Linkleveln. Der wichtige Unterschied ist aber, dass Anhaenger NICHT Teil der Kette sind und auch von mehreren Kettenseiten zitiert werden kønnen. Die folgende schematische Darstellung macht das Prinzip der Anhaenger hoffentlich etwas besser verstaendlich:

Man kann natuerlich argumentieren, dass bestimme Anhaenger auch Teile von echten Ketten sein kønnen. Der erste blaue Punkt in der Abbildung wuerde darunter fallen. Nun ist’s aber so, dass Ketten in „Familien“ vorkommen. Im haeufigsten (und einfachsten) Fall gehøren alle Seiten einer Kette zur selben „Familie“ was sich durch nur minimale Unterschiede im Titel ausdrueckt — die „São Paulo FC“-Kette unterscheidet sich bspw. nur durch die Jahreszahl. Es gibt Ausnahmen, aber auf die komme ich an anderer Stelle zu sprechen.
Anhaenger zeichnen sich dann weiterhin dadurch aus, dass sie zwar technisch gesehen als Kette gelten kønnten, aber thematisch nicht in besagte Kette passen. Letzteres gilt auch bei den Ausnahmen (ist aber technisch schwerer zu unterscheiden). Dadurch sind Anhaenger phaenomenologisch (was immer das auch heiszen mag) Meta-Artefakten naeher als den Ketten, obwohl Erstere manchmal auch ein Kettensignal aufweisen kønnen.
Theoretisch gesehen ein Problem (insb. in Ketten die keinen „Familiennamen“ haben) kønnten Anhaenger am Ende der Kette werden … aber darum kuemmer ich mich wenn es ein Problem werden sollte.

Das soll reichen fuer heute. Als Verbereitung fuer’s naechste Mal sei so viel festzuhalten. Potentielle Kandidaten fuer Kettenseiten finde ich zunaechst durch das Charakteristikum, dass solche Seiten in der Linkfrequenz kein Signal vor einer gewissen Grenze haben und ein „dickes“ Signal danach aufweisen. Desweiteren kønnen Ketten in „Familien“ auftreten, muessen aber nicht. Auszerdem kønnen sich unter den Kandidaten auch „Anhaenger“ befinden. Alle Kandidaten muessen also zunaechst in diese Kategorien sortiert werden, bevor man mal weiterschaut … aber wie gesagt, dazu mehr beim naechsten Mal.

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