Eins der Hauptwerke von Arthur C. Clarke und der deutsche Titel ist mal wieder bekloppt …

… ich gebe aber zu, dass es wegen einer bekannten Streichfettmarke vielleicht eine gar nicht so dumme Entscheidung war.
Die Coverabbildung hat ebenso rein gar nix mit dem Inhalt zu tun.

Wieauchimmer, vor ueber 25 Jahren habe ich das Buch verschlungen und auch beim zweiten Mal las ich es fix durch. Ich muss aber zugeben, dass die Art und Weise wie es geschrieben ist etwas altmodisch wirkt … heutzutage ist alles dynamischer und mglw. auch rasanter.
Das ist aber definitiv kein Nachteil (Dickens wird schlieszlich auch immer noch gelesen) und wird mehr als aufgewogen durch den Fakt, dass die Herangehensweise dieses Buches „erfrischend“ wirkt. Letzteres kann man wieder nur im Vergleich mit heutigen Werken erklaeren.

Irgendwie gibt’s heutzutage immer eine (oder mehrere) Ueberraschung fuer die handelnden Personen und nur das treibt manchmal den Plot voran  … oder die Charaktere werden vor (meist scheinbar) unløsbare Aufgaben gestellt … oder jemand trifft eine (oft dumme) Entscheidung und die Spannung folgt daraus.
Bei Rama gibt es das auch alles aber auf einem anderen Niveau. Man folgt weniger einem Helden als vielmehr (buchstaeblich) einer Gruppe von Wissenschaftlern wie die etwas Neues (besagtes Rama) erkunden. Ueberraschungen gibt’s da auch, die werden aber schnell un-ueberrascht angegangen.
Als eine Situation eintritt die fuer die Leserin zunaechst aussichtslos wirken kønnte, stellt sich ein derartiges Gefuehl nicht ein. Eben weil die Handelnden schon die ganze Zeit ihre Problemløsungsfertigkeiten unter Beweis gestellt haben. Das vermindert aber mitnichten die dadurch erzeugte Spannung.
Und auch eine Entscheidung, die ohne Kontext dumm und unueberlegt scheinen wuerde, wird erklaert, sodass die Grundlage besagter Entscheidung eben nicht mehr so scheint.

Ueberhaupt folgt die Spannung eher aus dem Entdeckungs- und Erforschungsprozess und der Frage wie man was Interessantes, niemals zuvor Gesehenes, ueberhaupt untersuchen soll.
Im Nachhinein denke ich, dass dieser Roman mich deutlich mehr gepraegt hat Wissenschaftler zu werden als mir bewusst ist oder war.

Zurecht ein weiterer Klassiker der Science Fiction.

Es gibt uebrigens zwei „Fortsetzungen“ aber die sind von wem anders geschrieben (auch wenn Clarke auf dem Titel steht, aber der hat das nur editiert) und ganz anders aufgemacht (eher auf die moderne Art welche ich bemaengelte (und nicht die coole moderne Art wie bspw. von Ted Chiang)) und bei denen dachte ich schon vor ueber 25 Jahren, dass die nicht so doll waren. Clarke hatte (trotz des letzten Satzes im Buch) nie eine Fortsetzung geplant.

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