Ich wollte hier schon seit Laengerem die drei literarischen Werke vorstellen, die mich bewusst am meisten beeinflusst haben in den letzten zehn Jahren. Werke, deren Konsequenzen mich zu dem machten der ich heute bin.

Ich schreibe „bewusst“ und „in den letzten zehn Jahren“. Unterbewusste Beeinflussung ist relativ schwer zu erkennen und fuehlt sich im Nachhinein immer so an wie „das hab ich schon immer so gedacht“. Bzw. erinnere ich (fast) nie was die Urspruenge gewisser Meinungen, Einstellungen und Gedanken waren. Eine Ausnahme waere Star Trek – The Next Generation, aber das habe ich bereits mehrfach erwaehnt. Ebenso beschraenke ich mich auf die letzten zehn Jahre, denn viele der Buecher die ich in meiner Jugend las haben mich stark beeinflusst (und tun das vermutlich bis heute). Einige der wichtigsten historischen Sachen sind diejenigen, welche mich dazu brachten Physiker zu werden. Aber auch das soll nicht das Thema dieser Miniserie sein.

Ebenso schreibe ich „literarische Werke“ — vulgo: Buecher, denn ich lese relativ viel im Internet. Bspw. Scott Alexander, sam[]zdat oder Gwern (und viele andere) haben mich stark gepraegt in den letzten Jahren, aber durch die Publikationsform (Weblogs) ist das mehr ein „gemeinsames Wachsen“ und schwer nachzuvollziehen fuer Andere. Buecher hingegen sind schøn kondensiert.

Bringt es was, wenn ich sage, dass ich nicht denke, dass man die Buecher gelesen haben _sollte_, sondern der Meinung bin, dass man die gelesen haben _muss_ wenn man den Zustand der heutigen Welt verstehen und sein eigenes Verhalten darin evaluieren will? Das sind ziemliche Brocken, sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt … ich verstehe also, dass trotz aller Leseempfehlungen das nur die wenigsten Menschen dann auch tun. Deshalb keine Leseempfehlung an dieser Stelle. Aber solltet ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, euch mit 50 einem (oder mehreren) dieser Buecher widmen, so stehe ich gerne fuer Diskussionen bereit :)

Zwei letzte Sachen noch. Die erste Sache ist, dass die deutschen Fassungen der vorgestellten Buecher keine reinen Uebersetzungen sind. Die zwei Verfasserinnen und die eine Autorin sprachen alle drei deutsch. Die haben die deutschen Fassungen also selber geschrieben bzw. im Falle des Archipel Gulag, bestimmend im Uebersetzungsprozess Uebetragungsprozess mitgewirkt. Das ist wichtig im Vergleich mit anderen Buechern … ich kann nur nicht konkret sagen warum … vielleicht, weil sich das Geschriebene „naeher“ an dem „fuehlt“ was die Verfasser damit ausdruecken wollten als Uebersetzungen.
Die zweite Sache ist, dass man, wenn man will relativ leicht, bei allen Dreien „Dreck am Stecken“ ausmachen kann. Das aendert nichts am Inhalt der Buecher und der Wichtigkeit der darin vorgestellten Dinge und Ideen.

In den ersten drei Teilen zeige ich (mehr oder weniger) nur die Buecher und sage nicht viel weiter dazu. Ich plane einen Beitrag zu schreiben, in dem all dies dann zusammengefuehrt wird.

Der erste Teil des literarischen Triptychon ist Der Archipel Gulag von Alexander Solschenizyn. Selbst ist dieses Werk in drei Baenden erschienen, von denen mich der erste Band …

… vermutlich am meisten beeinflusst hat. Ich selber bin ueber das Buch nur in einem Antikvariat (oder so) gestolpert, hatte aber davor bald 2 Jahrzehnte immer wieder davon gehørt. Band 2 …

… und Band drei …

… kaufte ich mir in einer neueren Version.

Die sehen gelesen aus (insb. der erste Band) und das sollte auch so sein. Darob der der dort festgehaltenen Ereignisse, Begebenheiten und schwer zu verdauenden Ungeheuerlichkeiten sind die Buecher schwer aus der Hand zu legen und man nimmt die ueberall hin mit … zehn Minuten auf den Bus warten sind zehn Minuten die man lesen kann.

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