… bezahle ich gerne.

Stellt euch das mal vor. Fernsehgebuehren! Die auch als genau solche bezahlt werden und nicht etwa als Kultursteuer oder sowas. Und das obwohl wir gar kein „Fernseh schauen“.

Aber ich bezahle das gern und dies merkte ich neulich mal wieder, als ich die wunderschøne Serie „Buzz Aldrin, hvor ble det av deg i alt mylderet?“ sah. Eine Umsetzung in 4 Episoden, des gleichnamigen Romans „Buzz Aldrin wo warst du in all dem Durcheinander“.
Links setze ich an dieser Stelle mal nicht, da norwegische Seiten fuer den grøszten Teil meiner lieben Leser nicht von Nutzen sind und das Buch habe ich nicht gelesen.

Diese Serie ist eine absolute Sehempfehlung.
Warum? Weil ich der Meinung bis, dass wirklich grosze Werke mit nur einem Attribut beschrieben werden kønnen. Empirisch hat sich dies bisher auch immer bestaetigt. Und hier ist es eben das Attribut „wunderschøn“, welches diese Serie ausreichend beschreibt. Obwohl man natuerlich immer noch ins Detail gehen kønnte, warum meine Meinung denn eben diese ist.
Wieauchimmer, bei Interesse wuerde ich die DVD auch verleihen, denn die hat englische Untertitel.

Aber es geht ja eigtl. um die Fernsehgebuehren und dass ich die gerne bezahle.

Mit Buzz Aldrin bin ich zum wiederholten Male auf eine norwegische Serie gestoszen, welche aus dem ueblichen Einheitsbrei deutlich heraus ragt. Aber nicht nur im Sinne von „ja, toll gemacht“ (denn „toll gemacht“ kann auch eine Castingshow sein), sondern im Sinne von „DAS hat sich wirklich gelohnt anzuschauen“.

Da die Liste der Narrative letztlich sehr kurz ist, im Wesentlichen kann alles auf Liebe, Leiden und Wissensvermittlung herunter gebrochen werden, kann es also nicht an den erzaehlten Geschichten selber liegen. Mit der relativ groszen Anzahl an Filmen, die ich bisher gesehen habe (davon bald 700 im Kino), wage ich zu behaupten, dass ich tatsaechlich mit allen grundlegenden Erzaehlungen bekannt bin.

Also kann es nur daran liegen, _wie_ die Filme erzaehlt werden.

Dies beinhaltet bspw. wie typische Gestaltungselemente genutzt werden. Und ich meine damit in den seltensten Faellen so wichtige (aber meistens indirekte) Dinge wie Beleuchtung, Kamerfahrten etc. Vielmehr meine ich bspw. Sache wie die Nutzung/Darstellung von Stereotypen oder humoristischer Situationen etc., also Dingen, die auch dem interessierten Laien (wie ich einer bin) auffallen. Bei diesem Beispiel bleibend; ist es wieder nur der „Neger mit der komichen Aussprache“ oder „der Mafiaboss der im kleinen Auto durch die Gegend faehrt“ damit die Leute etwas zum lachen (vulgo: drueber lustig machen) haben? Oder sind es genau die gleichen Elemente, aber in einer Weise dargestellt, dass es eben nicht nur fuer „den kurzen Lacher“ ausgenutzt wird.
Es faellt mir schwer dies genau zu beschreiben, da ich ja nie irgendwie Filmkritik oder -analyse genauer studiert habe.

Was ich gerade versuche zu preisen ist also die Art der Inszenierung. Man kønnte sagen, dass es weniger infantil ist. Und dies finde ich toll, denn es zeigt nicht, dass TV nur der kurzweiligen, und in einer Woche vergessenen, „Abendunterhaltung“ dienen soll, sondern, dass die Intelligenz der Zuschauer ernst genommen wird. Auch derjenigen, die nicht studiert haben!

Und dies gefaellt mir, weil die von mir so sehr verachtete, und von der sog. „Intelligenz“ so gern benutzte, These des „Unterschichtenfernsehens“ ad absurdum gefuehrt wird!

Hinzu kommt, dass diese Serien auch auf sehr hohem „handwerklichen Niveau“ sind, aber das sind heutzutage ja sehr viele Serien, selbst einige aus Dtschl.

Apropos „handwerkliches Niveau“; wenn ich denn mal ueber eine ausgesprochen positive Kritik zu einer dtsch. Serie, oder Fernsehfilm, stolpere, dann ist es fast immer nur dies, was gepriesen wird. Es ist also eine Reduktion auf die „Grøsze“ der Serie. Und verglichen wird mit amerikanischen Serien.
Dies ist nicht falsch zu verstehen. Game of Thrones bspw. ist eine ausgsprochen gut gemachte Serie, die sich wirklich lohnt zu schauen. Wenn man sich denn dafuer interessiert. Und darin liegt der Knackpunkt. Wenn einen sowas nicht interessiert, dann ist es auch kein Verlust, wenn man das nicht gesehen hat. Klar ist das sehr spannend, aber das sind auch die dazugehørenden Buecher. Das hauptsaechliche Merkmal von Game of Thrones ist dann eben „nur“, dass es eine handwerklich aeuszerst professionelle Umsetzung ist. Und ohne den Wert schmaelern zu wollen muss ich doch sagen, dass mittlerweile viele Serien dieses Merkmal haben.

Ganz im Gegensatz dazu, einige wundervoll inszenierte Aspekte bspw. innerhalb der Battlestar Galactica Serie. Natuerlich auch zu nennen an dieser Stelle ist die Serie Firefly. Oder so ziemlich alles an und innerhalb der herausragenden Serie Breaking Bad (und natuerlich diese Serie auch als Gesamtwerk); um auch ein Nicht-Science-Fiction Werk dabei zu haben.  Ich gehe hier nicht ins Detail, weil der Artikel schon lang genug ist.

Mglw. ist das was ich meine noch mit der Art der Inszenierung oder der (mangels eines bessere Begriffes) Wirkung von Monty Python’s Flying Circus (damals, aber auch noch heute) zu vergleichen. Wobei Letzteres natuerlich teilweise fast schon bis ins Extrem reicht.

Wie oben bereits erwaehnt, reichen meine Faehigkeiten nicht aus um das was ich meine besser zu „analysieren“.

Jedenfalls, sind diese Serien, welche mittels meiner Fernsehgebuehren produziert wurden, eine wirkliche Bereicherung unserer Kultur. Und anders als damals in Dtschl., aergert es mich deswegen auch nicht, diese zu bezahlen.

Eine letzte Sache noch um Buzz Aldrin etwas mehr anzupreisen: ich hatte sogar das Gefuehl, dass mein Leben durch diese Serie bereichert wurde. Was nicht zuletzt auch daran lag, dass dieses wunderschøne Lied (hier im Original) und The Cardigans musikalisch mehrfach darin vorkommen,

Ach und etwas Allerletztes kann ich mir dann doch nicht verkneifen. Eine echt toll anzuschauende Schauspielerin (vulgo: scharfe Tante) macht da mit. Und die hat sooooo einen tollen Akzent.

Update (Artikel geschrieben am 19.03.2013, Update am 23.03.2013): Robert DeLapuente findet wie so oft die besseren Worte und scheint auch die Methoden erlernt zu haben, mit denen solche Dinge analysiert werden kønnen. Hier geht er auf ein paar (wenige) Aspekte dessen ein, was ich oben mit dem allgemeinen Herziehen ueber das dtsch. Fernsehen meinte.

Update 2 (07.05.2013): Dieser Artikel wurde geschrieben, bevor ich auf die Verbindung zur Glaubwerdigkeit von Filmen stiesz. Ich wollte den Artikel jetzt aber nicht nochmal neu schreiben.

2 Comments

  1. LeSpocky says:

    Schon interessant, welches Bild der Dame Du verlink hast, hättest ja auch das hier nehmen können.

  2. Tentacel says:

    Interessant, dass du „Dame“ sagst :)

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