In meiner Japanreiseberichterstattung schwoff ich in den letzten Beitraegen etwas ab, weil ich die Fetzigkeit des Landes nicht mit der oft gelesenen Aussage von Økonemen bzgl. Japans sogenannte(n) „verlorene(n) Dekade(n)“ in Einklang bringen konnte. Bisher konnte ich diesbezueglich eigtl. ganz gut zeigen, dass diese Aussage ziemlicher Quark ist, wenn man mal das Gesamtbild anschaut (und nicht nur, den Teilaspekt, wie reiche Leute noch schneller noch reicher werden kønnen).
Zwei Beitraege møchte ich noch bei dem Thema verweilen (bevor ich endlich wieder zur Reiseberichterstattung an sich zurueck kehren werde) und heute geht’s um die Produktivitaet; oder in lang (und all zu vereinfacht): dem Verhaeltniss der Menge aller produzierten Gueter zur Menge der dafuer benøtigten Arbeit

Diese Grøsze wird von Økonomen als super wichtig betrachtet … und von dem Wenigen das ich diesbezueglich weisz, gehe ich da (ausnahmsweise) mit. Mit dem Wissen wuerde ich bei der Phrase „verlorene(n) Dekade(n)“ denken, dass die Produktivitaet Japans in der Zeit nicht oder nur sehr schwach gewachsen, ja mglw. sogar schlechter geworden ist. Leider habe ich Daten dafuer erst ab Anfang den 90’er Jahren. Ich kann das also nicht mit dem Zustand davor vergleichen. Aber das deckt auf jeden Fall den in Frage kommenden Zeitraum ab und so sieht die Entwicklung dieser Grøsze aus („gemessen“ im Vergleich zum Oktober 2023):

Mhmmm … also mit Augen zudruecken (damit ich den kleinen Buckel nicht sehe) wuerde ich vielleicht sagen, dass die Produktivitaet Anfang der 90’er Jahre flach verlaeuft. Das waere interessant gewesen zu sehen, wie das vorher aussieht. Aber ab 1994 setzte dann ein (ueber) zehn Jahre anhaltendes Wachstum ein … was ja øhm … æhm … *Papierraschel* … mittendrin in den „verlorene(n) Dekade(n)“ liegt.

Der starke Einbruch folgt den Geschehnissen der Finanzkrise 2007-2008, aber die Produktivitaet erholt sich dann schnell bis 2009 wieder auf (beinahe) „Vorkrisenniveau“ um seitdem (relativ) stabil zu bleiben. Letzteres ist im vorherschenden Wirtschaftsparadigma des ewigen Wachstums tatsaechlich beunruhigend, denn da passiert im Wesentlichen nix nun schon seit 1 1/2 Dekaden. Andererseits ist das ja ohnehin eine offene Frage, ob das anhaltende Wachstum immer so weiter gehen muss … es ist definitiv KEINE offene Frage, ob das immer so weiter gehen kann, denn die Antwort darauf ist definitiv ein klares NEIN! … Es sei denn es kommt wieder eine coole, in massiver Breite anwendbare Technologie von dir wir heute noch gar nix ahnen (wie der elektrische Strom vor ueber 100 Jahren, oder (mit signifikant minderer „Staerke“) der (Personal)Computer vor noch nicht ganz 50 Jahren).

Aber ich schweife ab. Die flache Kurve seit der Finanzkrise wuerde irgendwie in die „erweiterte“ Phrase der „verlorenen Dekaden“ (Plural) fallen. Das wuerde allerdings weiterhin voraussetzen, dass das schon vorher nicht so lief wie es „sollte“. Die Daten zeigen aber wiederum, dass dem nicht nur nicht so war, sondern dass es sogar innerhalb des vorherschenden Wirtschaftsparadigmas echt knorke lief in Japan.
Bei der Produktivitaet sehe ich (aufgrund des Datenmangels) keine seit langem anhaltenden Trends. Aber die Trends die ich sehe sind mitnichten kurzfristig und sprechen auch hier wieder weitestgehend gegen das Gebrabbel der Økonomen.

So, damit kann das auch „eingetuetet“ werden.

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