… dass moderater Alkoholkonsum gut fuer einen ist.

Es folgen weitere Zitate bzgl. der Ungereimtheiten rund um diese „Volksweisheit“, aus der (Literatur)Anaylse von Hans Olav Fekjær in Addiction 108 (12), pp. 2051–2057, 2013.

Beim letzten mal erwaehnte ich, dass leicht und moderat trinkende Menschen, optimal in die Gesellschaft integriert sind und dass wahrscheinlich dies (und nicht der moderate Alkoholkonsum) die positive Auswirkungen auf die Gesundheit erklaert. Da ist es dann natuerlich naheliegend zu fragen, wie es den Menschen so geht, die nix trinken.
Historisch gesehen war das mal eine recht breite Bevølkerungsgruppe. Heutzutage sind’s ’n paar Prominente und „komische Vøgel“ … und viele „unsichtbare“ Menschen. Und um Letztere geht es heute, denn …

[t]oday’s abstainers are, […] not an average group of people who happen to have a temperance conviction, but are more often a somewhat deviant and marginalized group.

Leider schlaegt sich das im Durchschnitt auf die Lebensfuehrung nieder und …

[…] abstainers generally have less favourable life-styles than light or moderate drinkers.

So ist es bspw. so, dass …

[a]bstainers as a group have a less healthy diet and exercise less than moderate drinkers […].

Aber …

[t]hese key confounders are rarely mentioned in the observational studies.

Nun ist es aber so, dass man schlechte Ernaehrung und wenig Bewegung als „Størfaktoren“ mit in Betracht ziehen kann. Aber selbst denn gilt, dass  …

[e]ven when all known confounders are taken into account, psychosocial factors seem to have a considerable impact on morbidity and mortality, probably through mechanisms which are still unknown. One study concluded that abstainers have more of several psychosocial risk factors such as low education, passive life-style, being unmarried, disabled or depressed […].

Und das hat mich ueberrascht. Aber ausgehend von mir, haette mich das nicht ueberraschen sollen. Ich leide zwar z.Z. nicht unter einer Depression, bin nicht eingeschraenkt in meinen kørperlichen Funktionen und wuerde sagen, dass meine (formale) Bildung relativ „hoch“ ist, aber der Rest passt (leider) durchaus. Da war ich natuerlich blind meinem eigenen, ungesunden Lebensstil gegenueber (ich fuehl mich doch gut!). Auszerdem frage ich mich, ob das anders waere, wenn mich bspw. wer zum klettern (oder ins Trainingsstudio) mitgenommen haette, oder wenn ich einmal pro Monat (oder mglw. gar Woche) soziale Zusammenkuenfte haette, die mich inspirieren wuerden, besser zu essen. Die Studien sagen dazu: JA, denn gute, soziale Integration hat schon seine Vorteile. Im Zusammenhang mit dem Thema dieses Artikels bedeutet dies …

[…] abstainers have fewer and poorer social relationships […] [and] [d]ata across 308 849 individuals […] [shows] that individuals with adequate social relationships have a 50% greater likelihood of survival compared to those with poor or insufficient social relationships. The magnitude of this effect is comparable with quitting smoking and it exceeds many well-known risk factors for mortality (e.g. obesity, physical inactivity) […].

Kein Wunder, dass es in Beobachtungsstudien scheint, als ob es schlecht fuer die Gesundheit ist, wenn man gar keinen Alkohol trinkt. Das hat aber vermutlich nichts mit dem Alkohol zu tun.

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