… hier gibt es sogar physische Postkaesten fuer elektronische Post:

Fetzt ja!

Ich entdeckte das in einem Wohngebiet und wurde nur drauf aufmerksam, weil ich nach ’nem Postkasten fuer meine Postkarten an (einige von euch), meine lieben Leserinnen und Leser, suchte. Das ist auch der einzige Postkasten, an dem ich sowas sah, weil es uebersetzt war. Es kønnte sein sowas voll normal ist und mir das nur nicht auffiel, weil ich die japanischen Schriftzeichen nicht ohne Hilfe lesen kann.

Zunaechst dachte ich, dass es sich dabei um eine etwas eigene Uebersetzung handelt (aehnlich wie hier). Dem ist aber nicht so. Zumindest nicht mittels des Uebersetzungsprogrammes auf meinem Schlaufon. Denn wenn das die Kanji fuer mich uebersetzt, dann steht da auch „electronic mail“ …

… und in Klammern das Wort „Retax“. Ich habe nicht rausgefunden was Letzteres sein soll. Der Name (und alles was ich auch nur im Entferntesten dazu im Internet finde) laeszt vermuten, dass es mit der Steuer zusammenhaengt. Das wuerde den gesonderten Einwurfschlitz erklaeren, wenn die Post den Auftrag hat solche Briefe extra ordentlich zu behandeln. Aber wieso dann „elektronische Mail“?

Ich spekuliere mal munter drauf los und kønnte mir vorstellen, dass das japanische Finanzamt das Einlesen und digitalisieren der Steuerunterlagen von der Post machen laeszt. Und weil’s dann in elektronischer Form sowohl dem Behørden, als auch dem Absender vorliegt der Begriff „electronic Mail“.
Das wuerde auch den gesonderten Schlitz erklaeren, denn der fuehrt zu einer (vermutlich gar nicht mal so schlechten) Vorsortierung. Das hat weniger Arbeit & Fehler und damit schnellere Bearbeitung zur Folge.

Prinzipiell liesze sich das auf alle Behørdenunterlagen ausweiten … der einzige Knackpunkt: warum gibt’s das nicht in „total digital“ also als Seite im Internet … das kønnte an den vielen aelteren Menschen liegen, denen man nicht zumuten møchte, sich auf komplizierten Webseiten zu verlaufen … ehrlich gesagt klingt das ganz plausibel, denn das Wenige was ich vom japanischen Web gesehen habe, ist unuebersichtlich, schwer zu navigieren und dem Rest der Welt dem normalen, alltaeglichen Internet der „westlichen“ Welt 20 Jahre hinterher. Das mit dem „schwer zu navigieren“ kønnte an meinen nichtvorhandenen Sprachkentnissen liegen, aber „unuebersichtlich“ und „veraltet“ sind davon unabhaengig. Auszerdem hab ich schon mehrfach gehørt, dass das Internet in der Form wie wir es „im Westen“ kennen, es in Japan wohl sehr schwer hat, bzw. so nicht wirklich angenommen wird. Und wenn wir ehrlich sind, so weit voraus ist die digitale Verwaltung in Dtschl. auch nicht.

Aber ich schwoff ab und wollte sagen, dass es relativ einfach ist Behørdenunterlagen per normaler Mail raus zu schicken und dann einen speziellen „elektronische Mail“ Briefumschlag dazu zu legen. Das wird dann automatisch von der Post gescannt und in digitaler Form an die Behørde weitergeleitet. Anders als Webseiten die schnell veralten und staendig ueberarbeitet werden muessen, ist solch ein System relativ robust und kann prinzipiell Jahrzehnte lang hervorragend funktionieren. Bei mir auf Arbeit haben wir so einen Scanner stehen und die Briefe flitzen da im hohen Takt durch.
Das erfordert zwar eine gut funktionierende, zentrale Instanz die das aufbaut und leitet, das scheint mir aber machbarer als ein potentielles „digitales Kuddelmuddel“ und das Umgewøhnen von vielen Millionen Menschen (wieder: siehe das „digitale Desaster“ in Dtschl., in dem das seit ueber zwei Dekaden ohne groszen Erfolg versucht wird).
Der Nachteil ist natuerlich, dass es eine etwas laengere Bearbeitunszeit als „total digital“ zur Folge hat … aber wann geht denn selbst bei digitalen Vorgaengen mal was schnell? Da guckt doch immer nochmal ein Mensch drueber und der einzige Unterschied zu frueher ist, dass die jetzt keine Briefe mehr øffnen muessen sondern sich alles auf dem Bildschirm anzeigen lassen. Und es ist prinzipiell schneller als der traditionelle Weg, denn der physische Brief an die Behørde spart sich den Weg vom Postamt zu besagter Behørde.

Wieauchimmer, das hørt sich alles durchaus plausibel an, aber es ist nicht mehr als eine Spekulation und mglw. (bestimmt?) was ganz Anderes.

Ebenso: herrje! Meine urspruengliche Idee fuer diesen Beitrag war nur das Bild zu zeigen und „ohne Worte“ drunter zu schreiben … aber so gefaellt’s mir besser.

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